Pächter gesuchtWildpark Weißewarte steht vor der Abwicklung

03. November 2022, 06:52 Uhr

Die Stadt Tangerhütte bereitet das Ende des Wildparks Weißewarte vor. Der Park hatte die Zoognehmigung verloren und Insolvenz angemeldet. Nun können sich Pächter um die Nachfolge bewerben. Sonst wird die Stadt nächste Woche damit beginnen, Tiere anders unterzubringen. Am Freitag soll der Park zum letzten Mal öffnen.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Der Wildpark in Weißewarte steht vor der Komplettabwicklung. Der Stadtrat von Tangerhütte hat am Mittwochabend den Weg dafür freigemacht. Allerdings wird noch nicht sofort gehandelt, sondern erst nach dem 10. November.

Zu diesem Zeitpunkt läuft eine Ausschreibung der Stadt aus, bei der es um potenzielle private Pächter für das Areal mit seinen rund 400 Tieren geht.

Bisher keine Bewerbungen

"Ich habe nicht das Gefühl, dass der Park keinen interessiert", sagte Bürgermeister Andreas Brohm (parteilos) am Abend MDR SACHSEN-ANHALT. Konkrete Bewerbungen liegen allerdings noch nicht vor. Ende der vergangenen Woche war die Weißewarte gGmbH in Insolvenz gegangen.

NutzermeinungenAusflugsziel für ganze Generationen: Erinnerungen an den Wildpark Weißewarte

Vorausgegangen war der Entzug der Zoogenehmigung durch den Landkreis Stendal und dessen Veterinäramt. Der Park wird jetzt nur noch bis zum Wochenende öffnen. Am Freitag soll der letzte Öffnungstag sein. In den vergangenen Wochen hatten mehrfach unterschiedliche letzte Öffnungstage kursiert.

"Wir können uns der Verantwortung für den Park stellen oder es dem Landkreis überlassen", sagte der Bürgermeister in der Stadtratssitzung. Am Ende entschieden sich die Stadträte einstimmig dafür, die Angelegenheit selbst zu regeln.

Dienstleister übernimmt Tierpflege

Da Fachpersonal fehlt, muss nun ein Dienstleister beauftragt werden, der die Tiere versorgt. Dies wird nach Angaben aus der Stadtverwaltung täglich rund 1.175 Euro kosten.

Der Bürgermeister ist seit Mittwoch auch dazu befugt, den Tierbestand möglichst schnell zu reduzieren, wenn sich bis zum 10. November kein privater Pächter abzeichnet. Es soll mit der Reduzierung Kosten gespart und mögliche Einnahmen generiert werden. Es seien auch schon Voranfragen bei Tierparks und Zoos gelaufen, sagte Bürgermeister Brohm.