Landkreis BautzenErkrankter Wolf in Kubschütz gesichtet
In der Lausitz ist in der Gemeinde Kubschütz ein erkrankter Wolf gesichtet worden. Das Tier weise eine Verletzung des linken Hinterlaufs und Anzeichen von Räude auf, teilte das zuständige Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mit. Bei der Fachstelle Wolf waren in den vergangenen Wochen vermehrt Meldungen von Bürgern eingegangen, die das kranke Tier beobachtet hatten.
Wolf nutzte Strohlager als Rückzugsort
Die Fachstelle konnte den Angaben zufolge inzwischen den Aufenthaltsort des Wolfs in einem Strohlager ausfindig machen. Dieses wurde daraufhin mit einem Elektrozaun abgesperrt, um Konflikte mit Menschen zu vermeiden. "Das Strohlager diente offenbar als warmer und trockener Schlafplatz, den der Wolf regelmäßig als Rückzugsort aufsuchte", so das Landesamt.
Verzögertes Fluchtverhalten möglich
Die gemeldeten Beobachtungen hätten außerdem gezeigt, dass das Tier weiterhin mobil sei. "Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass der Wolf die menschliche Nähe aktiv sucht. Bei erkrankten Wölfen kann jedoch das natürliche Fluchtverhalten verzögert sein". In einem solchen Fall werde empfohlen, das Tier durch lautes Rufen oder "in die Hände klatschen" zu verjagen, aber nicht zu bedrängen oder in die Enge zu treiben.
Sollte sich der Zustand des Tieres verschlechtern, würde ein Tierarzt hinzugezogen werden, der gegebenenfalls auch den Abschuss des Wolfes veranlassen könne, teilte eine Sprecherin des Landesamtes MDR SACHSEN mit.
MDR (kbe)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 02. März 2023 | 15:30 Uhr