Natur- und ArtenschutzMehr als 1,9 Millionen Euro für seltene Tiere und Pflanzen im Erzgebirge
Blütenreiche Bergwiesen rund um Altenberg und Teichgebiete im Oberlausitzer Heideland werden bereits durch das bundesweite Programm "Chance.natur" gefördert. Nun geben Bund, Freistaat und Kommunen Gelder für zwei weitere Schutzgebiete im Erzgebirge frei.
Mit mehr als 1,9 Millionen Euro sollen im Erzgebirge Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten geschützt werden. Dafür hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Montag 1,5 Millionen Euro aus dem Förderprogramm "Chance.natur" in Marienberg übergeben. Vom Freistaat Sachsen fließen weitere 281.000 Euro Fördermittel in das neue Naturschutzprojekt "Lebensräume verbinden", der Erzgebirgskreis sowie drei anliegende Kommunen der unterstützten Naturschutzgebiete geben rund 170.000 Euro dazu.
Wozu dient das Förderprogramm "Chance.natur"?Mit dem Förderprogramm "Chance.natur" werden seit 1979 Naturschutzprojekte in bedeutsamen Naturräumen in Deutschland unterstützt. In Sachsen ist es das fünfte geförderte Großprojekt. So wird beispielsweise in den Schutz von Bergwiesen im Osterzgebirge rund um Altenberg sowie die Teichgebiete Niederspree-Hammerstadt im Oberlausitzer Heideland investiert.Quelle: Bundesumweltministerium
Mit den Naturschutzgebieten "Biotopverbund Crottendorf und Sehmatal" sowie "Bergwiesen und Moore des Kammbereichs der Stadt Marienberg von Satzung bis Rübenau" soll der Naturschutz auf knapp 7.900 Hektar von dem Projekt profitieren. Natur- und Artenschutz solle dabei mit dem Klimaschutz verknüpft werden, sagte Steffi Lemke: "Nur im Zusammenspiel mit ausreichendem Wasserangebot können die Ökosysteme Kohlenstoff binden und langfristig speichern." Wasser müsse länger in der Landschaft gehalten werden.
Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten
Ziel des Projektes ist nach Angaben des Erzgebirgskreises unter anderem, blütenreiche Berg- und Feuchtwiesen mit möglichst geringem Eingriff zu bewirtschaften sowie Hecken und kleine Gewässer anzulegen. Dadurch soll der Lebensraum von bedrohten Pflanzen wie Arnika, Knabenkraut, Braunkehlchen und seltenen Insekten wie dem Hochmoorgelbling und dem Lilagold-Feuerfalter verbessert werden.
Rückgang an Lebensraum macht Hilfen notwendig
Der starke Rückgang von Lebensraum und Tierarten mache das Schutzprojekt notwendig, betont Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne). "Seltene Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume werden großflächig und langfristig bewahrt und entwickelt", sagte Günther am Montag. Das Großprojekt soll in zwei Phasen bis 2035 laufen.
MDR (phb)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 12. Juni 2023 | 16:30 Uhr