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FeuerwehreinsatzEvakuierung in Chemnitz: Ursache für "merkwürdigen Geruch" nicht gefunden

03. April 2024, 17:46 Uhr

Die Ursache für den merkwürdigen Geruch in einem Gebäude der Chemnitzer Stadtverwaltung konnte nicht mehr eindeutig nachgewiesen werden. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, kommen zwei Ursachen in Frage.

Zwei Ursachen wahrscheinlich

  • Ein Lithium-Akku, der entweder verbrannt ist oder sich zersetzt hat. Dabei entstünden eine saure Flusswolke und, wenn die Metallhülle verbrannt werde, basische Werte.
  • Es könnte sich auch um Abfälle handeln, die eventuell mit irgendetwas reagiert haben, z. B. um entsorgten Industriereiniger der anliegenden Gewerbe. Kurz vor Auslösung der Brandmeldeanlage sei vom städtischen Abfallentsorgungsbetrieb ASR Müll abgeholt worden. Daher habe die Feuerwehr am Dienstagabend beim ASR Untersuchungen durchgeführt, aber nichts Konkretes finden können.

Die Stadt weist zudem darauf hin, dass sich mit Auslösung der Brandmeldeanlage im Gebäude die Belüftung der Tiefgarage automatisch abschalte. "So auch gestern. Danach konnte sich erst der Geruch verbreiten". Die eigentliche Ursache könnte demnach auch schon länger zurückgelegen haben.

In Schutzkleidung haben Feuerwehrleute den Gebäudekomplex am Wall im Chemnitzer Stadtzentrum gesichert. Bildrechte: Harry Härtel/haertelpress

200 Menschen von Evakuierung betroffen - Supermarkt geschlossen

Am Dienstag war ein Gebäude der Chemnitzer Stadtverwaltung vorsorglich geräumt worden. Nach Angaben der Stadtverwaltung hatte sich ein "merkwürdiger Geruch" im Bürgerhaus am Wall ausgebreitet. Außerdem sei die Sprinkleranlage in der Tiefgarage ausgelöst worden. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten daraufhin auffällige Messwerte in der Umgebungsluft festgestellt. Diese hätten im gesundheitsschädlichen Bereich gelegen, so die Stadtverwaltung.

Auch der Supermarkt im Erdgeschoss wurde während des Einsatzes geschlossen und der Gebäudekomplex am Wall im Stadtzentrum abgesperrt, wie eine Stadtsprecherin sagte. Rund 200 Menschen mussten den Angaben nach das Gebäude verlassen und sollten sicherheitshalber ihre Kontaktdaten hinterlassen. 13 Menschen seien zur Abklärung medizinisch betreut worden.

Keine auffälligen Messwerte nach Freigabe des Gebäudes

Nach Angaben der Stadtverwaltung hatte die Chemnitzer Feuerwehr das Bürgerhaus am Wall einige Zeit später aber wieder freigegeben. Es seien keine auffälligen Messwerte mehr festgestellt worden. An dem Einsatz waren 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr und zwei hinzugezogene Chemiker beteiligt.

MDR (pri/kbe)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 02. April 2024 | 18:30 Uhr