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Der Oberbürgermeister von Glauchau, Marcus Steinhart, hat einen Jungen geohrfeigt und wurde nun wegen Körperverletzung und Bedrohung verurteilt. Bildrechte: Andreas Kretschel

ProzessSchüler geohrfeigt: OB von Glauchau zu Geldstrafe verurteilt

01. November 2023, 14:23 Uhr

Er war erst seit einem Monat im Amt und verlor offenbar die Beherrschung: Der OB von Glauchau hat im vergangenen Jahr die Hand gegen einen Jungen erhoben. Er habe seinen Sohn beschützen wollen, der an der Schule gemobbt wurde, so das Stadtoberhaupt, das sich öffentlich zu der Tat äußerte.

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Der Oberbürgermeister von Glauchau, Marcus Steinhart, muss 10.500 Euro Strafe zahlen. Das Amtsgericht in Hohenstein-Ernstthal hat das Stadtoberhaupt wegen Körperverletzung und Bedrohung verurteilt. Steinhart will nach eigenen Angaben zusätzlich 2.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Hintergrund des Urteils ist ein Vorfall im August 2022. Damals hatte der Politiker einen 13 Jahre alten Jungen in einer Schule geohrfeigt.

Kurz nach dem Vorfall räumte der CDU-Politiker die Tat öffentlich ein, so unter anderem auf seiner Facebook-Seite. Dort gab Steinhart an, sein Sohn sei über Monate gemobbt worden. Gespräche mit der Schulleitung hätten nichts gebracht. Als er einen der mutmaßlichen Mobber zur Rede habe stellen wollen, seien ihm - so wörtlich - die Sicherungen durchgebrannt. Er habe als Vater gehandelt, der seinen Sohn beschützen wollte. Steinhart hatte für die Tat um Entschuldigung gebeten.

Ebenfalls anhängig ist ein Disziplinarverfahren des Landratsamtes Zwickau gegen den OB aufgrund des Vorfalls.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 01. November 2023 | 08:00 Uhr