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Zeulenroda-Triebes ist bald übergangsweise um eine Attraktion ärmer. Das Waikiki schließt für lange Zeit. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Karina Hessland

FreizeitbadBadewelt Waikiki in Zeulenroda-Triebes schließt für mehrere Jahre

11. November 2022, 13:11 Uhr

Seit 1997 gibt es das Waikiki-Erlebnisbad in Zeulenroda-Triebes. Nach zuletzt bereits verkürzten Öffnungszeiten ist auch wegen gestiegener Energiekosten jetzt Schluss - zumindest für zwei Jahre. Währenddessen soll umfangreich saniert werden. Der Plan ist, das Freizeitbad mit Südseeflair modernisiert und neu ausgerichtet wiederzueröffnen.

von MDR THÜRINGEN

Die Badewelt Waikiki in Zeulenroda-Triebes (Landkreis Greiz) schließt Ende des Jahres. Das haben Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Stadtwerke Zeulenroda mitgeteilt. Demnach wird das Bad wegen der hohen Strom- und Gaskosten sowie fehlender Mitarbeiter bis auf Weiteres stillgelegt.

Geplant ist, das Bad nach zwei Jahren wieder zu öffnen, heißt es. Bis dahin sind umfangreiche Umbauarbeiten geplant. Schon in den vergangenen Monaten waren die Öffnungszeiten eingeschränkt. Das Bad war nur noch von Mittag bis zum frühen Abend geöffnet.

So sieht das Waikiki-Bad bald nicht mehr aus. Erst in einigen Jahren soll in Zeulenroda-Triebes wieder Südsee-Flair einziehen - dann bei weniger Kosten für Energie. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

Freizeitbad soll saniert werden - Förderung vom Land Thüringen

Bereits seit Längerem ist geplant, das Freizeitbad mit Südseeflair zu modernisieren und neu auszurichten. Bund und Land hatten bereits Fördermittel freigegeben. Der Bund sagte im Mai 2021 mehr als zwei Millionen Euro zu. Mit dem Geld sollte das Sportbecken und die 30 Jahre alte Lüftungsanlage erneuert werden.

Im September 2021 übergab das Thüringer Wirtschaftsministerium einen Fördermittelbescheid über 730.000 Euro. Wegen erheblicher Mehrkosten wurden im September dieses Jahres erneut Fördermittel vom Land beantragt, die Stadt wartet auf eine Zusage. Erst dann könne mit dem Bau begonnen werden, so die Verantwortlichen.

Waikiki-Umbau für 15,5 Millione Euro soll Betriebskosten reduzieren

Die Stadtwerke wollen im Waikiki unter anderem diverse Pumpen in der Thermen- und Erlebniswelt austauschen, Rutschen dämmen und eine Abwasserrückgewinnungsanlage einbauen, um Energie zu sparen. Planungen gehen davon aus, dass mit dem Umbau rund 260.000 Euro Betriebskosten pro Jahr gespart werden können. Die Baukosten für den ersten Bauabschnitt liegen bei etwa 15,5 Millionen Euro.

Bürgermeister: Wichtiger Baustein für Tourismus

Das Freizeitbad Waikiki war vor 25 Jahren - im Juni 1997 - eröffnet worden. Es bietet ein Tropenbad, ein Sportbad mit Sprungtürmen und mehrere Saunen. Laut Bürgermeister Nils Hammerschmidt (IWA-Pro Region) ist es ein wichtiger Baustein für den ganzjährigen Tourismus am Zeulenrodaer Meer. Damit das Erlebnisbad diese Funktion erfüllen kann, seien aber Investitionen notwendig - unter anderem in einen neuen Kinderbereich, einen Umbau der Saunalandschaft sowie einen Außen-Wasserspielplatz.

Waikiki-Schließung bisher ein Einzelfall

Die Schließung des Waikiki ist unter den Thüringer Bädern bislang ein Einzelfall. Jens Eisenschmidt, Geschäftsführer des Badehauses Nordhausen und Mitglied des Arbeitskreises Thüringer Bäder, sieht die Situation der Bäder aufgrund der massiven Energiekosten dennoch mit großen Sorgen. "Die Kosten drücken enorm", sagte Eisenschmidt. Er rechne für sein Bad im nächsten Jahr mit 400.000 Euro Mehrkosten allein für Energie. Ohne Preisdeckelungen werde es kritisch, sagt er. Die Gefahr bestehe, dass sich die Betreiber die Bäder nicht mehr leisten können.

Auch beim Thüringer Heilbäderverband sieht man die Entwicklung mit Sorgen. Zurzeit sei aber keines der sechs Thermalbäder in Thüringen von einer Schließung bedroht.

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MDR (ls)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 11. November 2022 | 11:30 Uhr

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