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Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) prüft, ob die Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört wurde (Archivbild von 2020). Bildrechte: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Ukraine-NewsMAD ermittelt: Besprachen Bundeswehr-Offiziere Taurus-Angriff auf Krim-Brücke?

01. März 2024, 22:02 Uhr

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Ukraine-News vom Freitag, 1. März 2024

22:02 Uhr | MAD ermittelt: Besprachen Bundeswehr-Offiziere Taurus-Angriff auf Krim-Brücke?

Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) prüft nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums, ob die Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört wurde. Hintergrund sind Berichte russischer Medien über ein möglicherweise abgehörtes Gespräch. Darin sollen Offiziere der Bundeswehr zu hören sein, die über theoretische Möglichkeiten eines Einsatzes deutscher Taurus-Marschflugkörper in der Ukraine diskutieren. Unter anderem wird besprochen, ob die Taurus technisch in der Lage wären, die Krim-Brücke zu zerstören. Auch wird diskutiert, ob die Ukraine den Beschuss ohne Bundeswehrbeteiligung bewerkstelligen könnte.

Wurde ein Gespräch abgehört, in dem Bundeswehr-Offiziere einen theoretischen Einsatz gegen die Krim-Brücke diskutierten? Bildrechte: IMAGO/SNA

In dem Mitschnitt ist allerdings auch zu hören, dass es auf politischer Ebene kein grünes Licht für einen Taurus-Einsatz gibt. Das russische Außenministerium forderte nach dem angeblich abgehörten Gespräch von ranghohen Bundeswehroffizieren eine Erklärung der Bundesregierung. "Versuche, um Antworten herumzukommen, werden als Schuldeingeständnis gewertet", schrieb Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal. Zugleich veröffentlichte die Chefin des russischen Staatssenders RT, Margarita Simonjan, einen Audiomitschnitt des rund 30-minütigen Gesprächs. Wie Simonjan an die Aufnahmen gekommen ist, sagte sie nicht.

17:35 Uhr | Auch Niederlande unterzeichnen Sicherheitsvereinbarung mit Ukraine

Als mittlerweile siebter Staat haben auch die Niederlande eine sogenannte Sicherheitsvereinbarung mit der Ukraine geschlossen. Das Abkommen, das Ministerpräsident Mark Rutte und Präsident Wolodymyr Selenskyj in der ukrainischen Stadt Charkiw unterzeichneten, gilt für zehn Jahre. Es sieht nach Angaben Selenskyjs Militärhilfen von zwei Milliarden Euro allein im laufenden Jahr vor.

Die G7-Staaten hatten der Ukraine im Juli 2023 am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius langfristige Sicherheitszusagen in Aussicht gestellt. Großbritannien unterzeichnete als erstes G7-Land Mitte Januar eine entsprechende Vereinbarung mit Kiew. Mitte Februar folgten Deutschland und Frankreich, vergangene Woche Dänemark, Italien und Kanada.

16:59 Uhr | Macron bezeichnet Vorstoß zu Nato-Bodentruppen in Ukraine als "durchdacht"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält ungeachtet aller Kritik an seinen Überlegungen zum Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine fest. Jedes Wort, das er zu dem Thema gesagt habe, sei "abgewogen, durchdacht und besonnen", sagte er bei der Eröffnung des Olympischen Dorfes in Paris dem Sender BFMTV.

Macron hatte kürzlich nach einer Ukraine-Hilfskonferenz den Einsatz von Nato-Bodentruppen in der Ukraine nicht ausgeschlossen. Bei dem Treffen habe es zwar keine Einigkeit dazu gegeben, aber im künftigen Kriegsverlauf könne nichts ausgeschlossen werden, sagte er. Bundeskanzler Olaf Scholz und die meisten der anderen an dem Treffen beteiligten 20 Staats- und Regierungschefs wiesen Macrons Vorstoß zurück.

16:32 Uhr | Scholz verteidigt Taurus-Nein gegen Kritik aus Großbritannien

Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine ablehnende Haltung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern auch gegen Kritik aus Großbritannien verteidigt. "Ich werde keine Entscheidung unterstützen, bei der es darauf hinausläuft, dass deutsche Soldaten irgendwie in einen militärischen Einsatz im Zusammenhang mit dem furchtbaren Krieg Russlands gegen die Ukraine verwickelt werden", sagt der SPD-Politiker in München. Scholz hält eine Beteiligung von Bundeswehr-Soldaten nach einer Lieferung für nötig, um sicherzustellen, dass Taurus mit einer Reichweite von 500 Kilometern nicht irgendwann gegen Ziele in Russland eingesetzt werden.

Zuvor hatte es aus Großbritannien Aufforderungen an den Kanzler gegeben, seine Zustimmung zu Taurus-Lieferungen zu erteilen. Großbritannien und Frankreich liefern der Ukraine – anders als die USA und Deutschland – bereits Marschflugkörper, allerdings mit einer deutlich geringeren Reichweite. Mit dem deutschen Marschflugkörper Taurus wäre die Ukraine jedoch in der Lage, auch das 500 Kilometer entfernte Moskau anzugreifen. Da das komplexe Waffensystem kurzfristig nur mit deutscher Expertenhilfe zu bedienen wäre, käme dies einer deutschen Kriegsbeteiligung gleich.

13:38 Uhr | London: Russische Rüstungsindustrie hat Produktion stark erhöht

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu (2. v. l.) kontrolliert regionale Unternehmen, um die Erfüllung des staatlichen Verteidigungsauftrags sicherzustellen. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Russland hat seine Rüstungsproduktion für den Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung massiv erhöht. "Obwohl die Verteidigungsindustrie nicht in der Lage ist, den Anforderungen der russischen Operationen gegen die Ukraine vollständig gerecht zu werden, ist sie mit ziemlicher Sicherheit das gesamte Jahr 2024 über in der Lage, einen Materialvorteil gegenüber der Ukraine zu erzielen", teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag mit.

Die Produktionsleistung sei 2023 stark gestiegen, hieß es in London weiter. Dies sei gelungen, indem die Zahl der Beschäftigten auf 3,5 Millionen erhöht worden, Schichten ausgeweitet, bestehende Produktionslinien ausgebaut sowie ungenutzte Produktionskapazitäten wieder in Betrieb genommen worden seien.

13:29 Uhr | Frankreichs Außenminister warnt vor Folgen des Zusammenbruchs der Ukraine

Nach den Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über westliche Bodentruppen in der Ukraine hat der französische Außenminister Stéphane Séjourné betont, sein Land wolle keinen Krieg gegen Russland führen. "Alles, was wir tun, dient dazu, den Krieg zu verhindern", sagte Séjourné am Freitag dem Sender France Inter. Séjourné erinnerte an das von Macron vorgegebene Vorgehen im Ukraine-Krieg: "Russland daran hindern, zu gewinnen, ohne Krieg gegen Russland zu führen. Und in diesem Rahmen ist nichts ausgeschlossen".

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 1. März 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern, die regelmäßig über die Situation berichten. Trotzdem ist es wichtig anzuerkennen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, da viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können, und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es auch unabhängige Experten, zivilgesellschaftliche Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen ist daher eine kritische Haltung und die Berücksichtigung verschiedener Quellen unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild der Lage zu erhalten. All dies berücksichtigt der MDR in seiner Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. März 2024 | 15:00 Uhr