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Das deutsche Containerschiff "Joseph Schulte" bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Odessa. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukraine's Infrastructure Ministry Press Office/AP | Uncredited

Ukraine-NewsDeutsches Frachtschiff verlässt erfolgreich ukrainische Gewässer

17. August 2023, 21:30 Uhr

21:30 Uhr | Deutsches Frachtschiff verlässt erfolgreich ukrainische Gewässer

Mehrere Stunden nach dem Auslaufen aus dem südukrainischen Hafen Odessa hat das deutsche Frachtschiff "Joseph Schulte" den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres erfolgreich passiert. "Ich kann bestätigen, dass das Schiff die ukrainischen Gewässer verlassen hat", teilte eine Sprecherin der Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Hamburg mit.

Das deutsche Frachtschiff "Joseph Schulte" hat mehr als 2.100 Container mit 30.000 Tonnen Fracht geladen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukraine's Infrastructure Ministry Press Office/AP | Uncredited

Das Schiff unter der Flagge von Hongkong hatte wegen des Ukraine-Krieges anderthalb Jahre in Odessa festgelegen. Am Morgen verließ es den Hafen und nutzte als erstes Schiff einen von der Ukraine eingerichteten temporären Korridor von und zu den ukrainischen Seehäfen. Dieser kann von Handelsschiffen auf eigenes Risiko befahren werden. Nach ukrainischen Angaben nahm der Frachter Kurs auf den Bosporus. Das Schiff transportiert mehr als 2.100 Container mit etwa 30.000 Tonnen Fracht. Die "Joseph Schulte" hatte am 23. Februar 2022 in Odessa festgemacht. Einen Tag später marschierte Russland im Nachbarland ein und blockierte die Häfen mit mehr als 60 Schiffen aus vielen Ländern.

18:18 Uhr | Belarus verärgert über Grenzschließungen durch Litauen

Belarus hat verärgert auf die Entscheidung des Nachbarlands Litauen reagiert, zwei von sechs Grenzübergängen zu schließen. Der belarussische Grenzschutz schrieb im Online-Dienst Telegram, es handle sich um eine "weitere nicht konstruktive und unfreundliche Maßnahme". Die litauischen Behörden nutzten "jeden Vorwand", um sowohl die gegenseitigen Warenströme als auch den Zustrom von Litauern nach Belarus zu verringern. Vilnius schaffe "absichtlich künstliche Grenzbarrieren, um "politische Ziele zu verfolgen".

Die Grenzübergänge Sumsko und Tvereciaus sollen am Freitag geschlossen werden. Beide Übergänge werden seit Jahren besonders stark von Einkaufstouristen und für Verwandetenbesuche genutzt. Weitere Grenzübergänge zwischen Belarus und dem EU- und Nato-Mitglied Litauen sollen geöffnet bleiben. Die Spannungen zwischen Belarus auf der einen und Litauen und Polen auf der anderen Seite hatten zuletzt erheblich zugenommen. Beide EU-Staaten erwägen sogar die vollständige Schließung ihrer Grenzen. Warschau will zudem zusätzlich 10.000 Soldaten in Grenznähe stationieren. Als Grund wird die Furcht vor Wagner-Kämpfern und der Zustrom von Migranten in die EU genannt.

17:41 Uhr | Lambsdorff neuer Botschafter in Moskau

Der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff tritt sein neues Amt als deutscher Botschafter in Moskau an. Lambsdorff sagte dem ZDF, er setze auf einen pragmatischen Austausch mit der russischen Seite. Zwar sei die politische Lage enorm schwierig und die Ansichten über die Ukraine "könnten gar nicht unterschiedlicher sein". Dennoch zähle er "auf die professionellen Kontakte zu den Vertretern der russischen Regierung". Diplomatische Beziehungen seien "das Rückgrat von allem".

Als seine wichtigste Aufgabe bezeichnete Lambsdorff, der Bundesregierung eine Analyse der russischen Politik zur Verfügung zu stellen: "Wenn man nicht da ist, kriegt man auch nicht mit, wenn sich etwas ändert." Der Botschafterposten in Moskau gilt derzeit als einer der schwierigsten, den das Auswärtige Amt zu vergeben hat. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hatten beide Länder gegenseitig mehrfach diplomatisches Personal ausgewiesen.

17:35 Uhr | Litauen schließt zwei Grenzübergänge zu Belarus

Die litauische Regierung hat mitgeteilt, dass zwei der insgesamt sechs Grenzübergänge nach Belarus geschlossen werden. Begründet wird der Schritt mit den "geopolitischen Umständen". Litauen grenzt im Osten an Belarus, wo die russischen Wagner-Söldner nach dem gescheiterten Putschversuch im Juni Zuflucht gefunden haben. Eine weitere Grenze hat die baltische Republik zur russischen Exklave Kaliningrad.

17:31 Uhr | Russland weist Moskau-Korrespondentin von "Politico" aus

Die russische Regierung hat die Moskau-Korrespondentin der Europa-Ausgabe des US-Nachrichtenmagazins "Politico", Eva Hartog, des Landes verwiesen. Der Chefredakteur von "Politico Europe", Jamil Anderlini, erklärte: "Eva Hartog hat Moskau sicher verlassen, nachdem die Verlängerung ihres Visums und die Übertragung ihrer Presseakkreditierung an "Politico" von den russischen Behörden abgelehnt wurden." Zuvor soll Hartog vom russischen Außenministerium aufgefordert worden sein, das Land innerhalb von sechs Tagen zu verlassen.

Der Fall der 35-jährigen Niederländerin ist der Nachrichtenplattform zufolge die erste bekannte Ausweisung eines ausländischen Journalisten aus Moskau seit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor mehr als 17 Monaten. In den Jahren davor hat Russland mehrfach ausländische Pressevertreter des Landes verwiesen. Nach dem Einmarsch verhaftete Russland den US-Journalisten vom "Wall Street Journal", Evan Gershkovich, wegen angeblicher Spionage, ohne bis heute Beweise für die Vorwürfe vorzulegen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft.

17:26 Uhr | Moskau: Ukrainische "Saboteure" an Grenze "eliminiert"

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben eine Gruppe von vier ukrainischen "Saboteuren eliminiert". Sie hätten in der Region Brjansk die Grenze nach Russland überqueren wollen, so der FSB. Es seien ausländische Waffen, Sprengsätze, Kommunikations- und Navigationsgeräte sowie Drohnen mit russischen Symbolen und der Aufschrift "Eigentum des russischen FSB" entdeckt worden. Russische Grenzregionen waren in den vergangenen Monaten mehrfach unter Drohnenbeschuss geraten.

11:17 Uhr | Kiew: Erster Frachter ungeachtet russischer Drohungen ausgelaufen

Nach der Öffnung neuer Schiffskorridore im Schwarzen Meer durch Kiew hat nach ukrainischen Angaben ein erstes Frachtschiff den Hafen von Odessa verlassen. Das Containerschiff einer deutschen Reederei befahre "den temporären Korridor, der für zivile Schiffe eingerichtet wurde", teilte der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow mit. Der Frachter, der unter der Flagge Hongkongs fährt, ist demnach das erste Schiff, das seit dem 16. Juli aus dem Hafen in Odessa ausgelaufen ist. Das Schiff werde durch hoheitliche Gewässer der Ukraine, Rumäniens und der Türkei Richtung Istanbul laufen.

Nach der Aufkündigung des Getreideabkommens durch Moskau hatte Kiew vergangene Woche die Einrichtung eines humanitären Korridors angekündigt. Russland hat allerdings Schiffe auf dem Weg von und zu ukrainischen Häfen zu möglichen Angriffszielen erklärt.

08:38 Uhr | Ukraine meldet Rückeroberung von Dorf im Süden

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrer Gegenoffensive im Süden das tagelang umkämpfte Dorf Uroschajne vollständig unter Kontrolle gebracht. "Uroschajne ist befreit", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch im sozialen Netzwerk Telegram. Die ukrainischen Soldaten befestigten demnach ihre Stellungen am Ortsrand. Der Generalstab in Kiew teilte in seinem Morgenbericht mit, russische Gegenvorstöße auf den Ort seien abgewehrt worden.

Militärische Angaben zu Veränderungen an der Front lassen sich oft nicht sofort bestätigen; Experten analysieren die Bewegungen aber mit Hilfe von Fotos oder Videos aus dem Kampfgebiet.

Update 08:27 Uhr | Gouverneur: Getreidesilo bei Drohnenangriffen beschädigt

Die für den Getreideexport wichtigen Häfen der Ukraine an der Donaumündung sind in der Nacht nach ukrainischen Angaben von der russischen Armee mit Kampfdrohnen angegriffen worden. Wie die Verwaltung des Gebiets Odessa mitteilte, wurden in einem Hafen Lagerhäuser und Getreidesilos beschädigt. Der Ort wurde nicht genannt. Die Brände seien von der Feuerwehr gelöscht worden, schrieb Gouverneur Oleh Kniper auf Telegram. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben. Die Ukraine hat zwei große Häfen an der Donau - Reni und Izmail.

07:00 Uhr | Taurus-Debatte: Ex-General Bühler weist Kretschmers Bedenken zurück

Der ehemalige Nato-General Erhard Bühler hat Vorbehalte von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine zurückgewiesen. Bühler sagte MDR AKTUELL, Kiew habe keines der bisher gelieferten Waffensysteme gegen Ziele in Russland eingesetzt. Die Erfahrungen der letzten 17 Monate sprächen dagegen, dass die Ukraine entsprechende Auflagen des Westens nicht einhalte.

Kretschmer hatte mit Blick auf die Reichweite der Taurus-Marschflugkörper vor einer Lieferung an die ukrainische Armee gewarnt. Man könne nicht in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlügen.

05:29 Uhr | Drei ukrainische Drohnen bei Kaluga zerstört

Russische Luftabwehrsysteme haben drei ukrainische Drohnen über der Kaluga-Region zerstört. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Bei dem Angriffsversuch habe es keine Verletzten und keine Schäden gegeben. Die Region Kaluga grenzt im Norden an die Region um Moskau.

02:50 Uhr | Russische Drohnen angeblich auf Anflug auf Hafenstädte an der Donau

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe sind mehrere russische Drohnen in den Bereich der Donaumündung eingedrungen. Es handele sich um eine größere Gruppe von Drohnen, die sich in Richtung der Donauflusshäfen Izmail und Reni bewegten, teilte die Luftwaffe mit. Die beiden Hafenstädte in der Nähe der rumänischen Grenze werden für die ukrainischen Getreideexporte genutzt.

In den sozialen Medien berichteten Einwohner, in der Nähe der beiden Häfen seien die Luftabwehrsysteme im Einsatz. Der Gouverneur der südlichen Region Odessa, Oleh Kiper, forderte die Bevölkerung im Bezirk Izmail gegen 1:30 Uhr auf, sich in Sicherheit zu begeben. Eine Stunde später wurde der Alarm wieder aufgehoben.

Seit der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland ist der Transport über die Donau zur Hauptexportroute für ukrainisches Getreide geworden. Von Izmail und Reni wird das ukrainische Getreide mit Lastkähnen zur rumänischen Hafenstadt Konstanza verschifft und von dort weiter transportiert.

Anfang August hatte ein russischer Angriff auf den Hafen Izmail einen weltweiten Anstieg der Lebensmittelpreise ausgelöst.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 16. August 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-KriegDie Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 16. August 2023 | 06:30 Uhr