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Ukraine-NewsMelnyk fordert von Deutschland jährlich 35 Milliarden Euro für Waffen

23. April 2023, 20:22 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

20:22 Uhr | Frankreich sagt Kiew Lieferung von Schiffen und Bahnschienen zu

Frankreich hat der Ukraine Hilfe beim Aufbau der durch den russischen Angriffskrieg schwer beschädigten Verkehrsinfrastruktur zugesagt. Sein Land werde Lotsenschiffe bereitstellen, um den Getreidetransport aus ukrainischen Häfen zu unterstützen, kündigte Verkehrsminister Clément Beaune an. Zudem werde Frankreich weitere Schulbusse spenden. Mit der Lieferung von 20.000 Tonnen Eisenbahnschienen solle außerdem der Wiederaufbau des Schienenverkehrs unterstützt werden.

Nach Einschätzung des französischen Umweltministeriums werden für den Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur in der Ukraine insgesamt 83 Milliarden Euro benötigt. 

Die Unterstützung der Ukraine mit Munition kommt derweil laut einem Bericht schleppend voran. Die EU-Staaten hätten Kiew eine beträchtliche Zahl von Raketen übergeben, seien aber noch weit von ihrem Ziel entfernt, dem Land eine Million Schuss für schwere Artillerie zu liefern, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf eine vertrauliche Aufstellung des Europäischen Auswärtigen Dienstes.

19:41 Uhr | Schwere Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka gehen weiter

Russische Truppen haben am Sonntag nach Angaben der Ukraine zahlreiche Angriffe gegen die Städte Awdijiwka und Bachmut im Osten der Ukraine geführt. Insgesamt seien dort rund 45 Angriffe unter Verlusten für den Gegner abgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Abend mit. Auch aus Marjinka wurden mehrere russische Angriffe gemeldet.

Russische Militärs berichteten dagegen von wiederholten ukrainischen Artillerieangriffen auf die Stadt Donezk im Donbass. Die Großstadt im Donbass sei am Sonntag mindestens fünf Mal aus Raketenwerfern beschossen worden, hieß es bei der russischen Staatsagentur Tass. Über die Auswirkungen dieser Angriffe wurden keine Angaben gemacht.

17:30 Uhr | Kiew: Russische Militärs nehmen Wuhledar ins Visier

Russische Truppen bereiten sich nach Meinung ukrainischer Militärs erneut zum Sturm auf die Stadt Wuhledar vor. Der Ort im Südwesten der Oblast Donezk sei in den vergangenen Tagen wiederholt unter schweren Beschuss geraten, sagte am Sonntag der regionale Militärsprecher Olexij Dmitraschkowski im ukrainischen Staatsfernsehen. Allein am Samstag sei die Stadt sechs Mal von der russischen Luftwaffe angegriffen worden.

Eine mit Panzern verstärkte russische Eliteeinheit mit Marine-Infanteristen erlitt erhebliche Verluste, als sie in einer dreiwöchigen Offensive im Februar versuchte, das Gebiet um Wuhledar einzunehmen.

15:58 Uhr | Russland: Weitere Eroberungen in Bachmut

Die russischen Einheiten kommen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bei ihrem Versuch voran, die ostukrainische Stadt Bachmut vollständig zu erobern. Sie nahmen demnach zwei weitere Straßenblöcke im Westen der seit Monaten schwer umkämpften Stadt ein. Luftlandeeinheiten würden zudem im Norden und Süden Verstärkung leisten.

14:30 Uhr | Russland dementiert Angaben zu Cherson

Russlands Statthalter in der südukrainischen Region Cherson dementiert Angaben einer US-Denkfabrik, wonach ukrainische Truppen am Ostufer des Flusses Dnipro Stellungen bezogen haben. Dem sei nicht so, schreibt Wladimir Saldo auf Telegram. "Unser Militär kontrolliert das Territorium vollständig."

Das in den USA ansässige Institute for the Study of War hatte unter Berufung auf russische Militärblogger erklärt, die Ukraine habe am Dnipro-Ostufer Positionen bezogen. Es sei aber nicht klar, in welchem Ausmaß und mit welchen Absichten. Ein Sprecher des südukrainischen Militärkommandos wollte die Angaben des Instituts weder bestätigen noch dementieren.

13:15 Uhr | Experten: Ukrainische Truppen in Cherson auf linkem Dnipro-Ufer

Die ukrainischen Truppen sind nach Analysen westlicher Experten im teilweise befreiten Gebiet Cherson nun auch auf die bisher von russischen Besatzern kontrollierte Uferseite des Flusses Dnipro vorgestoßen. Aus veröffentlichten Geodaten und Texten russischer Militärblogger gehe hervor, dass die ukrainischen Streitkräfte Positionen am linken oder Ostufer im Gebiet Cherson eingenommen hätten, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) mit. Unklar seien aber das Ausmaß und die Ziele dieser erstmals so registrierten Erfolge der Ukrainer.

Bei einer ukrainischen Offensive im Herbst hatten sich die russischen Militärs aus der Gebietshauptstadt Cherson und Teilen der Region komplett vom Westufer des Dnipro zurückgezogen. Ziel war es gewesen, einen Vorstoß der ukrainischen Truppen auf die andere Uferseite zu verhindern. Die neue Entwicklung würde auf einen Kontrollverlust der russischen Einheiten in der Region hinweisen. Demnach könnten sich die russischen Besatzer nur noch auf Städte konzentrieren.

11:09 Uhr | Litauen koppelt sich vom russischen Stromnetz ab

Litauen hat sein Stromnetz zeitweise von Russland abgekoppelt. Wie der litauische Netzbetreiber Litgrid mitteilte, wurden alle Verbindungen zum russischen Stromnetz für zehn Stunden unterbrochen. Die Verbraucher hätten von dieser Probeabkopplung nichts mitbekommen. Der Test habe zugleich als Vorbereitung für die geplante Synchronisation des Netzes mit Westeuropa gedient.

Ministerpräsidentin Ingrid Simonyte sprach von einem äußert bedeutsamen Schritt. Damit rücke der Tag näher, an dem Litauen dort sein werde, wo es hingehöre - im europäischen Netz. Litauen hat seine Energieimporte aus Russland bereits im Vorjahr komplett gestoppt. Das Land ist aber wie Estland und Lettland auch noch Teil eines aus Sowjetzeiten stammenden gemeinsamen Netzes mit Russland und Belarus.

09:23 Uhr | Melnyk fordert von Deutschland jährlich 35 Milliarden Euro für Waffen

Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk fordert von den westlichen Staaten, ein Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts jährlich für Waffenlieferungen an die Ukraine auszugeben. Der frühere Botschafter in Deutschland sagte in einer ukrainischen Fernseh-Talkshow, das wären allein im Fall von Deutschland mehr als 35 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Zweiten Weltkrieg seien die Beträge gering. Die Partner im Westen sollten endlich aufhören, künstliche rote Linien für ihre Unterstützung zu ziehen.

Melnyk forderte zudem eine Verzehnfachung der westlichen Militärhilfe und härtere Sanktionen. Bisher hätten alle Verbündeten zusammen 55 Milliarden US-Dollar (50 Milliarden Euro) bereitgestellt. Es brauche aber das Zehnfache, twitterte er. Zur Militärhilfe an die Ukraine kommen die Milliardenzahlungen westlicher Länder hinzu, mit denen die Ukraine ihren Staatshaushalt aufrecht erhält.

07:55 Uhr | G7-Agrarminister fordern Verlängerung und Ausweitung von Getreideabkommen

Das Getreideschiff "Brave Commander" im Schwarzen Meer. Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Die Agrarminister der sieben führenden Industrienationen G7 fordern die Verlängerung, vollständige Umsetzung und Ausweitung eines Abkommens über den Export ukrainischen Getreides durch das Schwarze Meer. In einer Veröffentlichung nach ihrem Treffen im japanischen Miyazaki teilten sie mit: "Wir verurteilen die Versuche Russlands, Nahrungsmittel als Mittel zur Destabilisierung und als geopolitisches Zwangsmittel einzusetzen und bekräftigen unsere Verpflichtung, solidarisch zu handeln und diejenigen zu unterstützen, die am meisten davon betroffen sind, dass Russland Nahrungsmittel als Waffe einsetzt."

Russland hatte nachdrücklich signalisiert, dass es eine Fortsetzung des Abkommens über den 18. Mai hinaus nicht zulassen will. Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird kommende Woche in New York mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres über das ukrainische Getreideexportgeschäft im Schwarzen Meer sprechen.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 23. April 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. April 2023 | 06:00 Uhr