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Ukraine-NewsNach Drohnenangriff: Moskau will Flugabwehr verstärken

30. Mai 2023, 21:45 Uhr

Diese Ukraine-News vom 30. Mai sind beendet - aktuelle finden Sie hier:

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

21:45 Uhr | Toter und Verletzte in Belgorod

Bei einem ukrainischen Angriff auf ein Vertriebenenzentrum in der Grenzregion Belgorod ist nach russischen Angaben ein Mensch getötet worden. Wie der Gouverneur der Region mitteilte, sind am Dienstag außerdem zwei Menschen schwer verletzt worden. In dem Vertriebenenzentrum befanden sich demnach ältere Zivilisten und Kinder. Der Tote sei ein Wachmann gewesen.

19:15 Uhr | USA gegen Angriffe auf russischem Territorium

Nach dem Drohnenangriff auf Moskau haben sich die USA öffentlich gegen Angriffe auf russisches Territorium ausgesprochen. Ein Sprecher von US-Außenminister Antony Blinken sagte am Dienstag, man konzentriere sich darauf, der Ukraine die Ausrüstung und das Training zur Verfügung zu stellen, die sie brauche, um ihr eigenes Territorium zurückzuerobern. Zugleich betonte er, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine begonnen und ihn jederzeit beenden könne, indem es seine Truppen aus der Ukraine abziehe, anstatt "jeden Tag brutale Angriffe gegen ukrainische Städte und Menschen zu starten".

Der britische Außenminister James Cleverly hat am Dienstag eine andere Position vertreten. Er sagte in einer Pressekonferenz, es sei Teil des ukrainischen Rechts auf Selbstverteidigung, über das eigene Territorium hinaus zuzuschlagen, um Russlands Fähigkeiten zu Schlägen auf ukrainisches Gebiet zu vermindern. Zu den Drohnenangriffen wollte sich Cleverly nicht äußern.

18:03 Uhr | WHO bestätigt mehr als tausend Angriffe auf ukrainisches Gesundheitssystem

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat seit Beginn des Krieges mehr als 1.000 Angriffe auf das ukrainische Gesundheitssystem erfasst. Wie die UN-Organisation mitteilte, ist das die höchste Zahl, die je in einer humanitären Notlage festgestellt wurde. Durch solche Attacken würde Zehntausenden der Zugang zu medizinischer Hilfe verwehrt. Einem Schreiben zufolge sind bei den 1.004 bestätigten Angriffen in den letzten 15 Monaten des Krieges mindestens 101 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien Patienten und Mitarbeiter. Auch die Einrichtungen selbst, Krankenwagen und medizinisches Material hätten Schaden genommen.

16:00 Uhr | Moskau will Flugabwehr verstärken

Der Drohnenangriff auf Moskau galt nach Darstellung von Russlands Präsident Wladimir Putin zivilen Zielen. Putin erklärte, die Luftverteidigung habe gut funktioniert, trotzdem gebe es Handlungsbedarf. Man werde die Flugabwehr in Moskau verstärken. Putin warf der Ukraine vor, mit solchen Attacken zu provozieren und die Russen "verängstigen" zu wollen. Moskau werde reagieren. Die Regierung in Kiew bestreitet eine direkte Beteiligung an den Angriffen.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass alle angreifenden Drohnen über Moskau abgefangen werden konnten. Das Außenministerium beschuldigte den Westen, mit der Unterstützung für die Ukraine Kiew zu "immer rücksichtsloseren Handlungen" zu treiben, "einschließlich Terrorismus".

15:40 Uhr | Scholz verurteilt russische Luftangriffe

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die erneuten russischen Luftangriffe auf zivile Ziele in der Ukraine verurteilt. Wie ein Regierungssprecher mitteilte, versicherte er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine". Scholz kündigte demnach an, dass Deutschland die Ukraine auch weiterhin militärisch "in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern" unterstützen wird. Selenskyi habe in dem Gespräch über die Auswirkungen der jüngsten Luftangriffe berichtet. Beide Politiker wollen den Angaben zufolge weiter in engem Kontakt bleiben, "auch mit Blick auf die globale Unterstützung für eine Friedenslösung".

15:05 Uhr | Russland greift Kommando-Zentralen in der Ukraine an

Russland hat nach eigenen Angaben gezielt Kommando-Zentralen in der Ukraine angegriffen. Das hat das Verteidigungsministerium in Moskau einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Dienstag mitgeteilt.

14:36 Uhr | Kiew will deutsche Eurofighter für Kampfjet-Koalition

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat für eine deutsche Beteiligung an der sogenannten Kampfjet-Koalition mit deutschen Eurofightern geworben. Insgesamt benötige die Ukraine rund 120 Kampfjets, sagte Resnikow. "Der größte Teil sollte aus F-16 bestehen", von denen es weltweit mehr als 5.000 Maschinen gebe. Aber auch Eurofighter sowie schwedische Gripen-Jets würden helfen.

Die USA hatten jüngst europäischen Verbündeten grünes Licht für den Start der Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets gegeben. Die Bundeswehr verfügt nur über Tornado-Kampfflugzeuge und Eurofighter. Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatten mehrfach erklärt, dass sich Deutschland bei der Lieferung von Kampfflugzeugen nicht gefragt sehe. Dabei wurde argumentiert, dass Deutschland keine Maschinen abgeben könne und mehrere Flugzeugtypen für die Ukraine wegen unterschiedlicher Logistikketten für Ersatzteile und Wartung nicht hilfreich wären.

14:11 Uhr | EU verdoppelt Hilfen für Moldau auf 295 Millionen Euro

Die Europäische Union hat auf Beschluss der Mitgliedsstaaten die Finanzhilfen für Moldau von 150 auf 295 Millionen Euro fast verdoppelt. Die sogenannte Makrofinanzhilfe soll dem Land mit 2,6 Millionen Einwohnern helfen, seine Wirtschaft zu stabilisieren und strukturelle Reformen umzusetzen. Die erste Tranche hatte die EU nach Beginn des Ukraine-Krieges gewährt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Moldau im Herbst zudem eine Finanzspritze von 250 Millionen Euro zugesagt, um eine Energiekrise zu verhindern.

Moldau ist wie die Ukraine seit fast einem Jahr EU-Beitrittskandidat. Die pro-westliche Regierung unter Präsidentin Maia Sandu dringt auf einen Beginn der Beitrittsverhandlungen in diesem Jahr, um bis 2030 EU-Mitglied zu sein. In dem Nachbarland der Ukraine werden am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs aus 47 europäischen Ländern zu einem gemeinsamen Gipfel erwartet.

13:48 Uhr | Kreml nennt Drohnenangriff auf Moskau "Antwort" Kiews auf jüngste russische Angriffe

Der Kreml hat den Drohnenangriff auf Moskau als "Antwort" Kiews auf die jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine bezeichnet. "Es ist ganz klar, dass wir von einer Antwort des Kiewer Regimes auf unsere sehr effektiven Angriffe gegen eine seiner Kommandozentralen sprechen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Seinen Angaben zufolge hat das Luftabwehrsystem über Moskau jedoch "gut funktioniert". Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, alle acht über Moskau und der gleichnamigen Region fliegenden Drohnen seien neutralisiert worden.

13:33 Uhr | Drei Drohnen unweit von Putins Residenz abgeschossen

Einem hochrangigen russischen Politiker zufolge wurden drei Drohnen über Teilen des Moskauer Nobel-Vororts Rubljowka abgeschossen. Eine der betroffenen Wohngegenden liege nur zehn Minuten von Putins Residenz Nowo-Ogarjowo entfernt, erklärte der Abgeordnete der Regierungspartei Einiges Russland, Alexander Chinschtein. Rubljowka ist ein Zusammenschluss exklusiver und gut gesicherter Wohngegenden im Westen Moskaus. Auch Ex-Präsident Dmitri Medwedew und Ministerpräsident Michail Mischustin sowie viele reiche Geschäftsleute sollen Berichten zufolge dort Anwesen haben.

11:00 Uhr | Ukrainische Regierung weist Verantwortung für Drohnen-Angriff zurück

Die ukrainische Regierung weist Vorwürfe zurück, wonach sie für die jüngsten Drohnenangriffe auf Moskau direkt verantwortlich sein soll. Selbstverständlich freue er sich über die Angriffe, sagt der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak in einer YouTube-Sendung. "Aber natürlich haben wir damit nichts direkt zu tun."

09:49 Uhr | Russland wirft Ukraine "terroristischen Angriff" auf Moskau vor

Russland hat der Ukraine einen "terroristischen Angriff" auf die Hauptstadt Moskau vorgeworfen. "Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt", teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Insgesamt seien acht Drohnen eingesetzt worden, die mittlerweile alle zerstört seien. Drei seien von ihrer ursprünglichen Flugbahn abgebracht worden, die restlichen fünf von der russischen Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es weiter.

Beweise für die Anschuldigungen gegen Kiew legte Moskau nicht vor. Aus der Ukraine gab es zunächst keine Reaktion. In den vergangenen Wochen häuften sich auch in russischen Regionen Beschuss und Drohnenattacken. Der wohl spektakulärste Vorfall ereignete sich Anfang Mai, als unmittelbar über dem Kreml zwei Flugobjekte abgeschossen wurden. Moskau sprach von einem Anschlagsversuch auf Präsident Wladimir Putin und machte dafür die Führung in Kiew verantwortlich. Die Ukraine hingegen stritt eine Beteiligung ab.

08:00 Uhr | Moskau von mehreren Drohnen angegriffen

Russlands Hauptstadt Moskau ist nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin von mehreren Drohnen angegriffen worden. "Infolge eines Drohnenangriffs sind heute am frühen Morgen einige Gebäude geringfügig beschädigt worden", schrieb Sobjanin auf Telegram. Es sei niemand "ernsthaft verletzt" worden. Zu den Hintergründen werde noch ermittelt. Hausbewohner seien in Sicherheit gebracht worden, Sicherheitskräfte seien im Einsatz.

Der Gouverneur der gleichnamigen Region Moskau, Andrej Worobjow, erklärte via Twitter, die Luftabwehr sei aktiv gewesen: "Im Anflug auf Moskau wurden einige Drohnen abgeschossen." Es war zunächst nicht klar, wer die Drohnen gestartet hat. Auf mehreren russischen Telegram-Nachrichtenkanälen heißt es, es seien am Morgen vier bis zehn Drohnen am Stadtrand von Moskau und in der unmittelbaren Umgebung abgeschossen worden.

07:04 Uhr | Erneut schwere Welle von Luftangriffen auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Angaben der Stadtverwaltung und von Bürgermeister Vitali Klitschko die dritte Nacht in Folge Ziel eines massiven russischen Luftangriffs geworden. Klitschko rief die Menschen dazu auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Nach Angaben der Militärverwaltung wurden mehr als 20 Drohnen von der ukrainischen Luftabwehr im Kiewer Luftraum zerstört. Die Behörde warnte vor herabfallenden Trümmern zerstörter russischer Flugkörper über mehreren Stadtteilen. Diese sollen unter anderem ein Feuer in einem mehrstöckigem Wohnhaus ausgelöst haben. Mindestens eine Person sei dabei ums Leben gekommen und zwei weitere verletzt worden.

Es ist der 17. russische Luftangriff auf Kiew in diesem Monat. Noch nie seit Beginn Ukraine-Krieges im Februar 2022 gab es in der ukrainischen Hauptstadt innerhalb eines Monats so viele Drohnen- und Raketenangriffe wie in diesem Mai. Am vergangenen Montag hatte es auch am helllichten Tag Angriffe gegeben. Bis dahin ereigneten sich die meisten Luftangriffe meist nachts oder in den frühen Morgenstunden.

05:16 Uhr | Selenskyj bittet Südkorea um Flugabwehr- und Frühwarnsysteme

Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj hat Südkorea um Flugabwehr- und Frühwarnsysteme gebeten. Der südkoreanischen Tageszeitung "Chosun Ilbo" sagte er, Flugabwehrsyteme seien keine Waffe, sondern dienten ausschließlich der Verteidigung. "Wir brauchen einen Schutzschild, um die Ukraine wieder aufzubauen, und ich hoffe sehr, dass Südkorea uns in diesem Bereich unterstützen wird."

Südkorea ist ein wichtiger Waffenexporteur. Bislang schließt das Land unter Verweis auf die Beziehungen zu Russland und den Einfluss Moskaus auf Nordkorea die Lieferung von tödlichen Waffen an die Ukraine aus. Die Regierung in Seoul hatte jedoch im April erklärt, möglicherweise von ihrer Einstellung abzurücken, wenn eine Situation entsteht, die "die internationale Gemeinschaft nicht hinnehmen kann".

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 30. Mai 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. Mai 2023 | 06:00 Uhr

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