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Ein russischer Marschflugkörper des Typs Kalibr hat in Odessa eine Lagerhalle getroffen und einen Brand ausgelöst. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian Emergency Situation Press Office/AP

Ukraine-NewsTote und Verletzte nach russischem Raketenangriff auf Odessa

16. Juni 2023, 05:11 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

22:24 Uhr | Ukraine meldet hohe russische Verluste

Das ukrainische Militär hat nach Regierungsangaben bei seiner Offensive den russischen Besatzungstruppen hohe Verluste zugefügt. "Die ukrainische Armee hat, trotz gegenteiliger russischer Falschnachrichten, während ihrer Offensive im Vergleich zu den Okkupanten nur einen Bruchteil von deren Verlusten erlitten", schrieb die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch auf Telegram. Ihren Angaben nach liegt das Verhältnis im Raum Bachmut bei fast 1:9, im Süden der Ukraine immerhin bei mehr als 1:5. Unabhängig sind diese Angaben nicht zu überprüfen.

In den vergangenen Tagen hatte das russische Verteidigungsministerium mehrfach erklärt, die Offensive der Ukrainer vereitelt und den angreifenden Truppen große Verluste zugefügt zu haben. Kremlchef Wladimir Putin sprach – offenbar unter Bezug auf die Zahlen des Ministeriums – von "katastrophalen Verlusten" für Kiew. Maljar dementierte diese Angaben als Desinformationskampagne mit dem Ziel der Demoralisierung.

21:15 Uhr | Lawrow droht mit Aus des Getreideabkommens

Nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow wird Russland das von der Türkei und den UN vermittelte Getreideabkommen mit der Ukraine nur bei einer Umsetzung der für Moskau wichtigen Punkte verlängern. "Wenn das Paket von Istanbul nicht bis zum 17. Juli, wie vom UN-Generalsekretär initiiert, umgesetzt wird, dann kann von einer weiteren Verlängerung keine Rede sein", sagte der russische Chefdiplomat am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf einer Sitzung der Schwarzmeeranrainerstaaten. Das Getreideabkommen läuft am 18. Juli aus.

Das Abkommen wurde im vergangenen Sommer geschlossen und beendete eine mehrmonatige russische Seeblockade ukrainischer Schwarzmeerhäfen, die Moskau nach Beginn seines Angriffskriegs gegen den Nachbarstaat verhängt hatte. Russland forderte im Gegenzug die Lockerung der westlichen Sanktionen, die russische Agar- und Düngemittelexporte behinderten. Moskau beklagte seither mehrfach, dass diese Forderung nicht umgesetzt wurde. Lawrow kritisierte speziell, dass der Teil zur Wiederaufnahme des russischen Ammoniakexports nicht eingehalten wurde.

20:53 Uhr | UN spricht nach Überschwemmungen von humanitärer Krise

Nach Aussage der Vereinten Nationen hat die Zerstörung des Kachowka-Staudamms zu einer schweren humanitären Krise in den überschwemmten Gebieten geführt. Es werde auch langfristig große Auswirkungen auf das Gebiet und die Umgebung haben. Die Lage der Menschen in dem Kriegsgebiet habe sich durch die Überschwemmung nochmals verschlechtert. Die Regierung der Ukraine hat die Vereinten Nationen und ihre Partner gebeten eine Bedarfsanalyse einzuleiten, die sich mit den langfristigen Auswirkungen nach der Zerstörung des Staudamms befassen soll.

19:47 Uhr | Milliardenprojekt: Deutschland erwägt Kauf von Luftverteidigungssystemen

Der Haushaltsauschuss und der Verteidigsausschuss haben am Mittwoch für ein Milliardenprojekt zur Luftverteidigung in Deutschland gestimmt. Konkret geht es um die Anschaffung des weitreichenden israelischen Systems Arrow 3 sowie des deutschen Flugabwehrsystems Iris-T, das im Nahbereich wirkt. Beide Vorhaben sollen aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen finanziert werden. Geschätzt wird, dass für Arrow 3 Kosten von knapp vier Milliarden Euro, für Iris-T knapp eine Milliarde Euro eingeplant werden müssen. Formal stellte der Haushaltsausschuss am Mittwoch erste Finanzierungsschritte bereit.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sagte, das Iris-T Luftabwehrsystem zeige in der Ukraine, dass es das Leben Tausender Menschen retten könne. "In Kombination mit dem Kauf des israelischen Systems Arrow 3 wird Deutschland in Zukunft seiner militärischen Verantwortung gerecht und nimmt Abschied von dem naiven Glauben, es würde schon nichts passieren", sagte sie. Bis Ende des Jahres könnte eine Regierungsvereinbarung für den Kauf getroffen werden und möglicherweise im vierten Quartal 2025 in Betrieb gehen.

18:25 Uhr | Update: Sechs Tote nach russischen Raketenangriffen

Bei russischen Luftangriffen in der Ukraine sind am Mittwoch mindestens sechs Menschen getötet worden. Wie die ukrainischen Behörden mitteilten, wurden bei den Angriffen auf die südukrainische Hafenstadt Odessa und auf die ostukrainische Region Donezk jeweils drei Menschen getötet und insgesant 19 weitere verletzt.

In der Region Donezk schlugen nach Angaben der ukrainischen Behörden sechs Marschflugkörper vom Typ X-22 ein, die in der russischen Region Rostow am Don abgefeuert worden waren. Nach Angaben von Gouverneur Pawlo Kyrylenko wurden bei den Angriffen drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt. In der Großstadt Kramatorsk sahen AFP-Journalisten einen riesigen Krater auf einer Straße, an den umliegenden Häusern waren die Fensterscheiben zerborsten.

16:38 Uhr | Update: Verwirrung um Kadyrow-Vertrauten

Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat mit Aussagen über seinen Vertrauten Adam Delimchanow für Verwirrung gesorgt.

Adam Delimchanow Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Zunächste hatte Kadyrow mitgeteilt, sein Cousin sei an der Front in der Ukraine vermisst. Einer seiner Kommandeure erklärte, Kadyrow habe ihn beauftragt, Delimchanow "mit allen Mitteln" zu finden. Dafür würden sogar alle Einheiten der tschetschenischen Armee Achmat um den Ort Marjinka im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgezogen. Später schrieb Kadyrow, er habe damit nur die ukrainischen Medien reinlegen wollen. Delimchanow lebe und sei unverletzt.

Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte gesagt, man sei besorgt um Delimchanow, der zugleich Duma-Abgeordneter ist. Die ukrainische Agentur Unian zitierte einen Journalisten in der ukrainischen Armee, wonach Delimchanow in der Region Saporischschja getötet worden sei.

14:22 Uhr | Russland: Drei ukrainische Vorstöße abgewehrt

Russland gibt an, dass innerhalb der vergangenen 24 Stunden Vorstöße der ukrainischen Streitkräfte an drei Frontabschnitten abgewehrt worden sind. Dabei handele es sich um die Gebiete Saporischschja sowie im Süden von Donezk und Donezk selbst, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Ukraine habe heftige Verluste bei Personal und Gerät hinnehmen müssen. Die russischen Streitkräfte hätten zudem gezielt ukrainische Waffendepots sowie Reserveeinheiten und ausländische Söldner angegriffen.

13:16 Uhr | Rotes Kreuz berichtet von Besuchen bei Kriegsgefangenen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor gut 15 Monaten rund 1.500 Besuche bei Kriegsgefangenen durchgeführt. Das berichtete Ariane Bauer, IKRK-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, in Genf. Zudem seien 2.500 persönliche Mitteilungen zwischen Gefangenen und ihren Familien ausgetauscht worden, sagte Bauer. So sei es gerade in Russland gelungen, einem Neunjährigen zufällig an seinem Geburtstag seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: eine Nachricht von seinem Vater, von dem er seit neun Monaten nichts gehört hatte. Es seien Besuche auf beiden Seiten gewesen, sagte Bauer. Nähere Einzelheiten dazu oder die Gesamtzahl der Kriegsgefangenen nannte sie nicht. Vertraulichkeit sei oberstes Gebot, um von den Konfliktparteien Zugang zu den Menschen zu bekommen. Auch zu den Haftbedingungen machte sie keine Angaben. Viele Besuchte bestätigten aber, dass sich ihre Lage nach dem IKRK-Besuch verbessert habe, sagte sie.

12:48 Uhr | Ukraine meldet kleinere Geländegewinne bei Bachmut und Saporischschja

Die Ukraine meldet schrittweise Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Streitkräfte. Die ukrainischen Einsätze hätten bei "extrem heftigen" Kämpfen "teilweise" Erfolg gehabt, teilt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Streitkräfte seien in den vergangenen Tagen in Gebieten nahe der östlichen Stadt Bachmut 200 bis 500 Meter und in Richtung der südöstlichen Stadt Saporischschja 300 bis 350 Meter vorgerückt. Maljar berichtete auch von anhaltenden Kämpfen in der Nähe des Dorfes Makariwka in Richtung der südlichen Hafenstadt Berdjansk und von Kämpfen in den Gebieten Nowodanyliwka und Nowopokrowsk in Richtung Mariupol.

08:52 Uhr | AKW-Besuch von Grossi um einen Tag verschoben

Ein geplanter Besuch des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, im von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine ist nach russischen Angaben um einen Tag verschoben worden. Demnach soll Grossi nun am Donnerstag Europas größtes AKW besuchen, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldet. Die UN-Atomaufsicht IAEA hatte am Sonntag erklärt, sie benötige Zugang zu einem Gelände in der Nähe des Kraftwerks, um den Wasserstand eines Reservoirs zur Kühlung der Reaktoren zu überprüfen, der nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms deutlich gesunken ist.

06:34 Uhr | Tote nach Raketenangriff auf Odessa

Bei einem neuen russischen Angriff mit Marschflugkörpern auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind Behörden zufolge mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden. Ein Kalibr-Geschoss sei in ein Lagergebäude eingeschlagen und habe dort einen Brand ausgelöst, schrieb das Oberkommando der ukrainischen Heeresgruppe Süd am Mittwoch auf Facebook. Drei Mitarbeiter des Lagers seien getötet, sieben verletzt worden. Unter den Trümmern des Lagers könnten noch Menschen liegen.

Insgesamt seien vier Marschflugkörper vom Typ Kalibr abgeschossen worden, teilte das Oberkommando in Odessa weiter mit. Im Ergebnis eines Luftkampfes und einer Explosionswelle seien ein Geschäftszentrum, ein Ausbildungsgebäude, ein Wohnkomplex, ein Imbiss und Geschäfte im Zentrum der Stadt beschädigt worden. Dabei habe es nach ersten Erkenntnissen sechs Verletzte gegeben, hieß es.

05:15 Uhr | Ukraine mit schnellster Abwanderungswelle seit dem Zweiten Weltkrieg

Laut dem heute veröffentlichten Weltflüchtlingsbericht des UNHCR ist die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine von 27.300 Ende 2021 auf 5,7 Millionen Ende des Jahres 2022 gestiegen. Das sei die schnellste Abwanderungswelle seit dem Zweiten Weltkrieg. Insgesamt seien bis Jahresende 108,4 Millionen Menschen auf der Flucht vor Verfolgung, Gewalt und Krieg gewesen.

00:30 Uhr | Selenskyj fordert härteres Vorgehen gegen russische Raketenproduktion

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert, die Zulieferung von Bauteilen für die russische Raketenproduktion zu unterbinden. Es sei billiger, "den Terroristen" die Versorgungswege für Bauteile zu verschließen, "als ständig neue Raketen für die Luftabwehr zu kaufen", erklärte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. Leider habe Russland immer noch die Möglichkeit, kritische Komponenten für die Produktion von Raketen zu erhalten. Teilweise würden die Bauteile sogar in Partnerländern der Ukraine produziert.

Zuletzt waren bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Krywji Rih elf Zivilisten ums Leben gekommen. Die Rakete, die bei dem Angriff eingesetzt wurde, habe etwa 50 in anderen Ländern hergestellte Komponenten enthalten, sagte Selenskyj. Die Firmen, die mit Moskau dabei zusammenarbeiteten, seien bekannt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 14. Juni 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. Juni 2023 | 06:00 Uhr