BelarusBelarussischer Blogger Protassewitsch offenbar begnadigt
In Belarus ist der Oppositionelle Roman Protassewitsch offiziellen Angaben zufolge begnadigt worden. Erst vor wenigen Wochen war er zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Protassewitsch wurde vorgeworfen, Massenunruhen organisiert und Angriffe auf die öffentliche Ordnung vorbereitet zu haben.
Zwei Jahre nach seiner spektakulären Festnahme und wenige Wochen nach seiner Verurteilung ist in Belarus der Oppositionelle Roman Protassewitsch offiziellen Angaben zufolge begnadigt worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Belta verbreitete eine Erklärung, laut derer sich Protassewitsch persönlich bei dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko für die Begnadigung bedankte. Angehörige gehen aber davon aus, dass er seine regierungsfreundlichen Aussagen unter Druck machte.
Die spektakuläre Festnahme des Bloggers hatte im Mai 2021 weit über die Grenzen der Ex-Sowjetrepublik hinaus für Aufsehen gesorgt. Gemeinsam mit seiner damaligen Freundin war Protassewitsch auf einem Flug von Athen nach Vilnius, als die Ryanair-Maschine von den belarussischen Behörden wegen einer angeblichen Bombendrohung zu einer Landung in Minsk gezwungen wurde. Anschließend wurden beide inhaftiert.
Protassewitsch wurde versuchter Staatsstreich vorgeworfen
Protassewitsch wurde Anfang Mai zu acht Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte dem ehemaligen Chefredakteur des oppositionellen Telegram-Kanals Nexta einen versuchten Staatsstreich vorgeworfen. Nexta rief nach der Präsidentenwahl 2020 zu Protesten gegen den autoritär regierenden Machthaber Lukaschenko auf, der sich erneut zum Sieger erklären ließ. International wurde die Abstimmung nicht anerkannt. Lukaschenko ließ die Proteste brutal niederschlagen, gilt seither aber als noch abhängiger von Moskau.
dpa (mze)
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