14. Februar 2024Valentinstag: Warum wir uns Herzen und Rosen schenken
Der Valentinstag ist keine Erfindung der Floristen. Die Ursprünge liegen im Christentum. Der 14. Februar ist der Gedenktag des Heiligen Valentin. An den Schutzpatron der Liebenden wird heute in vielen Gemeinden mit ökumenischen Segnungsgottesdiensten erinnert. Offen "für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind", so wird es wieder bei vielen Gottesdiensten in Mitteldeutschland heißen, von Gotha über Erfurt und Weimar bis Naumburg. 2024 fällt der Valentinstag ausgerechnet auf Aschermittwoch!
Inhalt des Artikels:
Am Valentinstag geht es ums Herz. Auch um das Herz eines Mannes, der so beseelt von Christus war, dass er der Legende nach dafür sein Leben gegeben hat.
Märtyrer für die Liebe
Der Heilige Valentin starb den Märtyrertod vermutlich im Jahre 269 nach Christus – an einem 14. Februar. Er wurde von Soldaten des römischen Kaisers Claudius II. wegen des öffentlichen Bekenntnisses zu seinem christlichen Glaubens ermordet. Für Valentin war Christus die große Liebe. Ihm wollte er nachfolgen. Er war so voller Leidenschaft, dass er ganz genau wusste, wie es sich anfühlt, von ganzem Herzen "entflammt" zu sein.
Die Legende erzählt, der Heilige Valentin habe römische Legionäre, denen es verboten war, nach christlichem Ritus zu heiraten, heimlich getraut. Liebenden soll er bunte Blumensträuße geschenkt haben. Dieser Brauch hat sich zum Gedenktag des Heiligen Valentin bis heute gehalten. In vielen Gemeinden ist es inzwischen Tradition, Paare zum Valentinstag zu segnen.
Segnungsgottesdienste am 14. Februar 2024 in Mitteldeutschland
"Vielliebchentag": Bräuche und Sträuße zum Valentinstag weltweit
Nicht nur in Deutschland wird der Valentinstag gefeiert. In England schickt man sich am Valentinstag anonym Liebesbriefe (Valentine Greetings). In Frankreich und Belgien gab es vom 14. Jahrhundert an den Brauch, mit einem Los Valentin und Valentine zu bestimmen, die dann für ein ganzes Jahr in einer Art Verlobung miteinander verbunden blieben.
In Italien verabreden sich die Liebenden auf Brücken, wo der inzwischen weltweit beliebte Brauch gepflegt wird, Liebesschlösser als Zeichen der ewigen Verbundenheit an Geländern anzubringen. In Japan beschenken Frauen die Männer mit Schokolade. Im deutschsprachigen Raum lebte der Brauch, sich Blumen zu schenken, nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Dieses Ritual hat antike Wurzeln: Im alten Rom huldigte man damit der Göttin Juno, die als Schützerin von Ehe und Familie galt. Den Frauen in den Familien wurden an diesem Tag Blumen geschenkt.
In den Hansestädten hatte der Valentinstag früher noch eine ganz andere Bedeutung. Die Zünfte der Seefahrer, Kaufleute und Handwerker sowie anderer Bruderschaften trafen sich am 14. Februar zum Freundschaftsmahl. Der 14. Februar wurde damals auch "Vielliebchentag" genannt, weil an diesem Tag auf den Feldern der Vielliebchensalat (Feldsalat) gestochen wurde. Und noch ein alter Brauch zum Valentinstag ist überliefert: Man sagte früher, ein lediges Mädchen werde jenen Burschen zum Ehemann nehmen, den es am 14. Februar als erstes erblickt. Junge Männer, die sich ein Mädchen auserkoren hatten, überreichten ihm deshalb schon in aller Früh dieses Tages einen Blumenstrauß.
14. Februar als Schicksals- und Unglückstag?
Der 14. Februar galt hierzulande früher aber auch als Schicksal- und Unglückstag. Deshalb stellte man sich an diesem Tag unter den besonderen Schutz des heiligen Valentin, dessen Name in der lateinischen Urbedeutung "gesund, heil, stark" bedeutet.
Der Heilige Valentin wird in vielen unterschiedlichen Anliegen um Beistand gebeten. Neben den Liebenden ist er Patron der Imker und wird außerdem bei Augenleiden, Epilepsie und anderen "fallenden" Krankheiten, beispielsweise Ohnmachtsanfällen, angerufen
Wer war Valentin?
Über das Leben des Namensgebers für den Valentinstag ist nicht viel bekannt. In der Kirchengeschichte gibt es einige Heilige namens Valentin: Dazu gehören Papst Valentin (827), Valentin von Viterbo (3./4. Jahrhundert) und der Bischof Valentinus von Passau (um 475).
Heute vermuten Kirchenhistoriker, dass es sich beim Namensgeber um Valentin von Terni handelt. Er war Bischof in der nördlich von Rom gelegenen Stadt. Valentin wurde unter Kaiser Claudius Goticus (um 270) wegen Verweigerung eines Götteropfers und weil er seinem Glauben nicht abschwören wollte, hingerichtet und an der Via Flaminia, nach anders lautenden Überlieferungen nahe Terni, beigesetzt. Seine Gebeine wurden erst 1605 in die Kathedrale von Terni überführt. Papst Julius I. (337-352) ließ eine Basilika (quae appellatur Valentin) mit dem Grab des heiligen Bischofs und Märtyrers Valentin von Terni ("in sua ecclesia … corpore jacet") am 2. Meilenstein der nördlich von Rom verlaufenden Via Flaminia bauen. In Rom wurde Valentin schon sehr früh als Heiliger verehrt. Sein Fest wird nachweisbar ab 350 gefeiert.
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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | 14. Februar 2022 | 18:50 Uhr