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Fußball | 2. BundesligaEntspannt im Endspurt: Ärgert Magdeburg auch Heidenheim?31. Spieltag

07. Mai 2023, 11:08 Uhr

Es ist schon eine luxuriöse Ausgangslage, die der 1. FC Magdeburg hat: Vier Spieltage vor dem Saisonende muss sich der Aufsteiger keine großen Sorgen mehr machen und startet mit breiter Brust nach Heidenheim. Und das, obwohl der Top-Torjäger fehlt.

Neun Punkte Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz, und nur zwölf Zähler sind noch zu vergeben: Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn der 1. FC Magdeburg noch einmal ernsthaft in den Abstiegskampf in der 2. Bundesliga verwickelt werden sollte. Am Sonntag könnte der Klassenerhalt beim Tabellenzweiten in Heidenheim (13.30 Uhr im Ticker und live hören in der SpiO-App) auch rein rechnerisch klar sein.

Rekorde im Visier

Magdeburg spielt seine beste Zweitliga-Saison, holte im April zehn Punkte aus fünf Spielen und steuert weiteren Bestmarken entgegen. Drei Siege in Folge gelangen noch nie. Am Sonntag könnte es soweit sein. Nach den Dreiern gegen Braunschweig und den Hamburger SV peilen die Elbestädter gegen Aufstiegskandidat 1. FC Heidenheim den nächsten Sieg an.

Auf Rekordwegen bewegt sich auch der Gastgeber. Die Kicker von der Ostalb wollen ihren Zweitliga-Rekord von vier Siegen am Stück einstellen und zudem erstmals in einer Saison in vier Spielen in Folge zu null spielen. Gelingt das, wäre die Stadt an der Brenz im Osten Baden-Württembergs dem ersten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga einen großen Schritt näher. Die Relegation könnte mit einem Sieg bereits in Sack und Tüten sein.

FCH-Trainer Schmidt: "Nicht quatschen, machen"

Frank Schmidt, aktuell der einzige Trainer in der 2. Bundesliga, der seinen Job in seiner Geburtsstadt ausübt, hält von verfrühter Aufstiegsplanung nichts: "Im ganzen Verein geht es nur um das Spiel, um nichts anderes. Nicht darum, was ein Sieg jetzt bedeuten würde, was alles möglich ist oder was im Hintergrund schon organisiert wird oder nicht - völliger Blödsinn." Sein Credo: "Nicht quatschen, machen."

Schmidt erinnerte an das 1:1 im Hinspiel, als Magdeburg in letzter Minute zum Ausgleich traf. "Da hat alles gepasst, nur das Ergebnis nicht. Das gilt es zu korrigieren", machte der gebürtige Heidenheimer, der vor der Krönung seines Wirkens steht, klar.

Kwarteng bleibt krank in Magdeburg

Man darf gespannt sein, ob es Magdeburg wie in der Vorwoche gegen den Hamburger SV (3:2) gelingt, den nächsten Favoriten ins Straucheln zu bringen. Das Unterfangen wird bei der heimstärksten Mannschaft der Liga aber wohl noch schwieriger. "Wir müssen über die komplette Spielzeit konzentriert bleiben", betonte FCM-Trainer Christian Titz am Freitag (5.5.2023). Es sei wichtig, Heidenheim nicht ins Laufen kommen zu lassen. 

Auf die Qualitäten von Baris Atik setzt der FCM auch in Heidenheim. Bildrechte: IMAGO / Christian Schroedter

Gar nicht ins Laufen kommt Magdeburgs Top-Stürmer Moritz-Broni Kwarteng. Er bleibt in der Heimat, weil ihn eine Magenschleimhautentzündung ausbremst. "Wir können gut mit dem Ausfall umgehen", sagte Titz am Freitag und ergänzte: "Für Momo tut es mir sehr leid, weil er richtig gut drauf ist."

Personelle Rückschläge kennt der FCM in dieser Saison zur Genüge. Vielleicht hat aber genau das die Mannschaft zusammengeschweißt. "Da kommst du zur Trainingswoche und schwuppdiwupp sind schon wieder vier Spieler krank. Wir müssen schon die gesamte Saison über mit diesen Widerständen kämpfen", stellt Titz klar.

Siersleben gegen Heimatverein

Für Heidenheims Tim Siersleben (23) wird das Spiel ein besonderes. Er verbrachte zehn Jahre in der Jugend des 1. FC Magdeburg, zog in der U17 weiter nach Wolfsburg und trifft jetzt auf seinen Heimatverein, von dem sein Papa Frank (selbst in der DDR Oberliga-Profi beim FCM) großer Fan ist. Während Siersleben als Innenverteidiger versuchen wird, Tore zu verhindern, will Tim Kleindienst sie schießen. Kleindienst hat in den letzten zehn Spielen zwölf Mal getroffen, war 2023 schon 14 Mal erfolgreich und damit doppelt so oft wie jeder andere Spieler in der 2. Bundesliga.

Tim Siersleben (FCH, 4) behauptet sich im Hinspiel gegen Moritz-Broni Kwarteng (FCM, 8). Bildrechte: IMAGO / Eibner

Er stammt übrigens aus der Kaderschmiede von Energie Cottbus. Die Lausitzer haben ein Händchen für Stürmer. Bundesliga-Rekordjoker Nils Petersen, Neu-Nationalspieler Kevin Schade und Bochums Rising Star Moritz Broschinski lernten wie Kleindienst in der Lausitz. Weitere prominentere, wenn auch ältere Beispiele: Maximilian Philipp, Leo Bittencourt, Sebastian Helbig oder Streli Mamba.

sst

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 07. Mai 2023 | 16:00 Uhr

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