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Fußball | RegionalligaFinanzprobleme beim Chemnitzer FC – Verein lässt Verträge auslaufen und verschleiert Defizit

25. Mai 2023, 19:45 Uhr

Kurz und knapp teilte der Chemnitzer FC in einer Pressemitteilung am Donnerstagabend (25. Mai) mit, man werde keinen der zum Saisonende auslaufenden Verträge verlängern. Dadurch muss der Verein zahlreiche gestandene Leistungsträger plötzlich ziehen lassen. Schon in den letzten Wochen wurde klar, dass die "Himmelblauen" sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden könnten. Diese Thematik will der CFC lieber nicht öffentlich ansprechen – dabei ist das finanzielle Loch enorm.

Bildrechte: imago images/Picture Point

Jakubov, Brügmann, Pagliuca & Co müssen gehen

Konkret verabschiedete Chemnitz sich von Jakub Jakubov, Lucas Arnold, Dominik Pelivan, Okan Kurt, Furkan Kircicek, Kilian Pagliuca und Felix Brügmann. Eine ansehnliche Liste an Spielern, die gemeinsam über 400 Pflichtspiele für den CFC auf dem Rasen standen. "Die Entscheidungen sind uns alles andere als leichtgefallen. Trotzdem sind wir in der Analyse der zurückliegenden Spielzeit zu dem Ergebnis gekommen, dass es im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich einer Veränderung bedarf", rechtfertigte der Geschäftsführer Sport des Chemnitzer FC, Marc Arnold, den Schritt. Nach dem 30. Juni sind die erwähnten Spieler demnach vertragslos.

Vorwurf der Misswirtschaft gegen Polster

"Unsere Gesellschafter haben den klaren Auftrag gegeben die Personalkosten deutlichst zu senken, um zukünftige finanzielle Defizite zu vermeiden," lässt sich Arnold weiter zitieren. Dabei unterschlägt er jedoch, dass der Klub schon jetzt ein Defizit von rund 600.000 Euro aufweist, womöglich sogar mehr. Das ergaben Recherchen von Sport im Osten zusammen mit der "Freien Presse".

Die Gestaltung von Spieler- und Cateringverträgen dürfte daran einen erheblichen Anteil haben – für letztere zeichnet Vereinspräsidentin Romy Polster mit ihrem Cateringunternehmen direkt verantwortlich. Deshalb erheben einige Gesellschafter der CFC-Fußball-GmbH Bereicherungsvorwürfe gegen Polster: rund 150.000 Euro sollen allein aus den Pokalspielen der Chemnitzer in das private Geschäft von Polster geflossen sein. Teile der Gesellschafter fordern nun Polsters und Arnolds Rücktritt.


red

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 25. Mai 2023 | 21:45 Uhr

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