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Bildrechte: IMAGO/Matthias Koch

Fußball | RegionalligaEnergie Cottbus – ein verdienter Aufsteiger

20. Mai 2024, 11:33 Uhr

Vor einem Jahr noch die große Leere nach dem verpassten Aufstieg in Unterhaching, jetzt die Krönung für Energie Cottbus. Die Lausitzer und ihr Cheftrainer haben sich in mehrfacher Hinsicht die 3. Liga verdient.

Die Saison 2023/24 der Regionalliga Nordost ist Geschichte und hat mit Energie Cottbus auch einen würdigen Aufsteiger gefunden. Die Lausitzer wiederholten den Staffelsieg aus dem Vorjahr und dürfen diesmal auch direkt hoch in die 3. Liga. Nach fünf langen Jahren in der Regionalliga. Für Trainer Claus-Dieter Wollitz ist es der zweite Aufstieg mit den Lausitzern.

Wollitz zittert auf der Tribüne

Irgendwie passend zur kuriosen Saison: Erfolgstrainer und Aufstiegsheld Claus-Dieter Wollitz saß gelbgesperrt auf der Tribüne und durfte auch erst 30 Minuten nach dem Abpfiff zu seiner feierenden Mannschaft und den gut 8.000 Fans, die mit Abpfiff den Rasen des Jahn-Sportparks gestürmt hatten. Dafür lag er sich mit Präsident Sebastian Lemke in den Armen. Für den 58-Jährigen, seit 2021 wieder bei Energie, ist es eine späte Genugtuung. "In den letzten Wochen ist in Cottbus etwas Ehrliches entstanden. Wir haben viele Leute, die uns nichts gönnen. Die sind in Cottbus. Aber die Leute, die schwankend waren, haben sich nicht mehr so manipulieren lassen. Die haben uns vertraut und Rückendeckung gegeben“, erklärte ein erleichterter, aber immer noch sehr angespannter Wollitz ins rbb-Mikrofon.

Unbedingter Siegeswille war der Schlüssel

Es war eine Saison mit Aufs und Abs für die Lausitzer, die lange Zeit hinter Greifswald und dem BFC Dynamo nur in zweiter Verfolgerposition waren. Aber der enorme Wille, gerade in den Heimspielen auf der Schlussgeraden noch die Kohlen aus dem Feuer zu holen, machte letztlich den Unterschied. Während vor allem der BFC weiche Knie bekam, feierte Energie nach unglaublich packenden Spielverläufen Siege gegen Viktoria Berlin (4:3 – Tore in der 91. und 93. Minute), Berliner AK (2:1 – Siegtor in der 99. Minute) und Lok Leipzig (4:3 – Siegtor in der 93. Minute). Dazu kam, dass Energie die Duelle gegen die Mitkonkurrenten aus Berlin und Greifswald zog. "Als wir das Spiel gegen Viktoria Berlin gedreht haben, habe ich richtig dran geglaubt. Da wusste ich, jetzt kann das hier eine Einheit werden", erklärte Wollitz in Niederlausitz aktuell.

Präsident Sebastian Lemke mit Champagner und Trainer Claus-Dieter Wollitz auf der Tribüne Bildrechte: IMAGO/Matthias Koch

Alle Winterneuzugänge stechen

Dass Cottbus dann am vorletzten Spieltag gegen Luckenwalde vor ausverkauftem Haus den Deckel noch nicht draufmachte, aber aus einem 0:3 zumindest – und natürlich in der Nachspielzeit – noch ein 3:3 erkämpfte, passte ebenfalls zur unglaublichen Saison. Ein weiterer Grund für den Aufstieg ist sicher, dass die Winterzugänge komplett gestochen haben. Der Verein setzte alles auf eine Karte: Maximilian Krauß, Niko Bretschneider, Maximilian Pronichev und Jan Shcherbakovski erwiesen sich als Volltreffer. Pronichev, der zuvor in Erfurt aussortiert worden war, avancierte nach seiner Rückkehr in die Lausitz zum Aufstiegshelden, traf beim 2:0 bei Hertha II und bereitete das andere Tor mit einem Lattenkopfball vor.

Bildrechte: IMAGO/Matthias Koch

Cottbus sieht sich gut aufgestellt für Liga drei

Nun also wieder 3. Liga. Da waren die Lausitzer zuletzt 2018/19, damals auch unter Claus-Dieter Wollitz. Doch halten konnte der Verein die Liga nicht. Trotz 45 gesammelten Punkten ging es für die Lausitzer nach nur einer Spielzeit zurück in Liga vier. Das soll diesmal anders werden. An der Lizenz wird es nicht scheitern, der DFB bescheinigte dem Verein die wirtschaftliche und organisatorische Leistungsfähigkeit. Zur endgültigen Lizenzerteilung seien abschließend noch ausstehende Nachweise zu erbringen, so die Lausitzer. "Wir sind finanziell gut aufgestellt, der Kader ist schon weitgehend zusammen", erklärte Präsident Sebastian Lemke der Lausitzer Rundschau.

Wollitz noch ein Jahr Cheftrainer

Für den Cheftrainer wird es eine Abschiedssaison, zumindest auf der Bank. Denn 2025 will und soll Wollitz als Sportdirektor für die Lausitzer tätig werden. Wie es sich anfühlt, auf der Tribüne zu sitzen, durfte der 58-Jährige in Berlin bereits erleben und erklärte danach bei Niederlausitz aktuell. "Vielleicht verlängere ich dann auch nochmal als Trainer, das heute hat mich ganz schön mitgenommen auf der Tribüne."


rei

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 19. Mai 2024 | 13:00 Uhr

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