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Bildrechte: UAE Space Agency

Der arabische Griff nach dem Mars

Mitte Juli 2020 wollen die Vereinigten Arabischen Emirate eine Sonde zum Mars schicken. Bis zum Frühjahr 2021 soll die Raumsonde "Hope" beim roten Planeten ankommen, um ihn anschließend vom Orbit aus zu untersuchen.

von Patrick Klapetz

Mitte Juli 2020 wollen die Vereinigten Arabische Emirate eine Sonde zum Mars schicken. Der genaue Starttermin steht noch nicht fest. Die Raumsonde "Hope" soll den roten Planeten aber spätestens vor dem 50. Jahrestag der Emirate erreichen.

Update 17.7., 12.43 Uhr: Der aktuelle Launch-Termin für die arabische "Hope"-Mission steht nun fest. Am 20. Juli um 1.58 Uhr (Ortszeit) wird eine japanische Trägerrakete die Marssonde ins Weltall befördern. In Deutschland wird es dann der 19. Juli um 23.58 Uhr sein.

Update 17.7.: Die arabische Mars-Mission "Hope Probe" wurde erneut verschoben. Als Grund werden das anhaltende Gewitter und die instabilen Wetterbedingungen auf der südjapanischen Insel Tanegashima genannt. Der Launch-Termin soll frühstens am 20. Juli, spätestens aber am 22. Juli, stattfinden. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

Update 14.7.: Der Launch-Termin für die Hope-Marsmission ist kurzfristig noch einmal verschoben worden. Die Vereinigten Arabischen Emirate werden am 17. Juli zum roten Planeten aufbrechen. Um 9.43 Uhr (mitteleuropäischer Zeit) soll eine Mitsubishi H-IIA Rakete die Mission in die Erdumlaufbahn bringen. Der Launch-Komplex befindet sich jedoch nicht auf arabischen Boden. Die Rakete wird von der südlichen japanischen Insel Tanegashima aus starten.

Von der Unabhängigkeit aus zum Mars

Am 2. Dezember 1971 hatte das Land seine Unabhängigkeit erreicht. 50 Jahre später möchte es diesen Anlass mit einem ganz besonderen Ereignis zelibrieren: der Ankunft der ersten arabischen Marsmission auf dem roten Planeten. Um den Mars vor dem Jahrestag zu erreichen, muss die Sonde diesen Sommer aufbrechen. Denn Erde und Mars stehen sich nur alle 26 Monate so nah wie im Sommer 2020. Die Mission soll zudem den wissenschaftlichen Fortschritt des Landes präsentieren. Ins Weltall gelangt die Raumsonde "Hope" (englisch für Hoffnung) mit einer japanischen Trägerrakete.

Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 126.000 Stundenkilometern wird die Sonde durch die Dunkelheit des Weltalls geführt. Sobald sie den Marsorbit erreicht hat, wird auf 14.000 Stundenkilometer abgebremst. Anschließend wird Hope den roten Planeten umkreisen. Eine Umrundung wird dabei zirka 55 Stunden dauern.

Moderne Ausrüstung für die Mars-Erkundung

An Board befindet sich neben einer hochauflösenden Digitalkamera auch ein Infrarot- und Ultraviolett-Spectrometer. Mit Hilfe des ersten Instruments sollen Temperaturmuster, Wasserdampf, Eis und Staub in der Atmosphäre untersucht werden. Das zweite Instrument soll Sauerstoff- und Wasserstoffgehalt in der Atmosphäre messen. Dadurch möchten die Wissenschaftler die Interaktion der oberen mit der unteren Marsatmosphäre besser verstehen. Dies könnte erklären, wie es vom antiken zum heutigem Klima auf dem Mars gekommen ist, teilte die UAE Space Agency (United Arab Emirates Space Agency) mit. Laut eigener Aussage will die Behörde das „erste wirklich globale Bild der Marsatmosphäre“ erstellen.

Weitere Mars-Missionen in den Startlöchern

Den Marsboden wird die Sonde jedoch nie berühren. Sie wird den roten Planeten vom Orbit aus untersuchen. Anders als die drei anderen Mars-Missionen, die bislang für 2020 angesetzt waren. Diese wollen alle auf der Marsoberfläche landen. Eine dieser Missionen musste jedoch durch die Corona-Pandemie verschoben werden: Das europäische und russische Gemeinschaftsprojekt ExoMars wird erst 2022 starten. Dagegen wird die US-amerikanische Marsmission der NASA, Mars 2020, wie geplant stattfinden, genauso wie die erste Mission zum roten Planeten, die von der chinesischen Raumfahrtagentur CNSA durchgeführt wird.

Das ambitionierte Projekt der Vereinigten Arabischen Emirate wird von der UAE Space Agency durchgeführt und finanziert. Die Sonde „Hope“ wiederum wurde vom Mohammed bin Rashid Space Center (MBRSC) sowie internationalen Partnern entwickelt.

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