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Ein Wolf heult den Vollmond an. Bildrechte: Colourbox.de

Vollmond und Wolfsmond im Januar

Am 18. Januar bilden Erde, Sonne und Mond eine Linie und stehen in Opposition zueinander. Für uns auf der Erde zeigt sich dann der Vollmond. Doch wie funktioniert der Mondzyklus? Warum nennt man den Mond im Januar Wolfsmond? Mehr dazu:

von Paatrick Klapetz

Der Mond begibt sich am 18. Januar um 0.48 Uhr (MEZ) in seine allmonatliche Opposition. Er steht dann in einer Linie mit der Erde und der Sonne, wobei sich der Mond – von der Sonne aus gesehen – hinter der Erde befindet. Dieser Zeitpunkt ist besser bekannt als Vollmond, bei dem wir die gesamte, uns zugewandte Mondseite als beleuchtete Kugel erkennen.

Von nun an wird die Fülle des Mondes immer weiter abnehmen, bis er am Neumondtag (1. Februar) gar nicht mehr von der Erde aus zu sehen ist. Er steht dann zwischen uns und der Sonne. Zwar wird er auch dann von der Sonne angestrahlt, jedoch fällt das Licht auf die uns abgewandte Mondseite. Die uns zugewandte Mondseite liegt im Schatten und bleibt für uns unsichtbar. Diese Seite des Mondes können wir ohne Raumsonden gar nicht sehen, da sich der Mond während seiner Umrundung um die Erde einmal um die eigene Achse dreht. Deswegen nennt man die uns abgewandte Mondoberfläche auch die dunkle Seite des Mondes. 

Eine Inforgrafik über die Tage in 2022, an denen der Erdtrabant in seiner Vollmondphase steht. Bildrechte: MDR/P. Klapetz

DER WOLFSMOND IM JANUAR

Der Vollmond im Januar hat einen Beinamen, der mittlerweile auch hierzulande sehr geläufig ist. Er wird Wolfsmond genannt. Wobei das absolut nichts mit der Astronomie zu tun hat. Den Namen haben amerikanische Ureinwohner der vollen Kugel im Januar verpasst. Im Januar streiften die Wölfe durch die winterlichen Nächte und heulten durch die Wälder und über die Felder hinweg.

Doch besteht zwischen dem Januar-Vollmond und dem Heulen der Wölfe überhaupt ein Zusammenhang? Nun: Wölfe kommunizieren durch ihr Geheul. Als nachtaktive Tiere tun sie dies oft mit Beginn der Dämmerung. Dass das in Vollmondnächten möglicherweise häufiger geschieht, ist zumindest nicht widerlegt. Wölfe sollen in hellen Mondnächten besser jagen können, zumindest gibt es Theorien dazu. Deswegen sollen sie mehr heulen, um sich im Rudel zu verständigen.

Vielleicht haben Sie den Begriff Hartung schon mal gehört. Das ist die ursprüngliche Bezeichnung für den Januarmond im deutschen Sprachraum. Die Menschen bezogen sich dabei auf den harten, gefrorenen Boden im Januar. Auch Eismond war ein geläufiger Name.

WIE SIEHT EIN MONDZYKLUS AUS?

Mit Neumond beginnt der Mondzyklus: Während der Trabant um die Erde wandert, wächst seine Sichel weiter an. Etwa eine Woche nach Neumond steht der Trabant von der Sonne aus gesehen neben uns. Wir können seine beleuchtete Hälfte nur von der Seite aus sehen, deshalb erscheint er uns als zunehmender Halbmond.

Weitere sieben Tage später steht der Mond in Opposition. Seine gesamte uns zugewandte Seite leuchtet als Vollmond am Nachthimmel. Zwischen Neumond und Vollmond liegen durchschnittlich 14,76 Tage.

In sieben Tagen wird der Mond erneut neben der Erde stehen. Diesmal auf der anderen Seite. Von der Erde aus gesehen nehmen wir einen abnehmenden Halbmond wahr. Dieser wird in den nächsten Tagen zu einer schmalen Mondsichel schrumpfen. Wenn der Trabant sich in Konjunktion mit der Sonne befindet – er somit zwischen Erde und Sonne steht – fängt ein neuer Mondzyklus an. Für eine komplette Umrundung benötigt der Mond im Mittel 29,53 Tage.

WANN STEHT DER MOND IN WELCHER PHASE IM JANUAR?

Am 2. Januar um 19.33 Uhr befindet sich der Mond in seiner Neumondphase und ist für uns nicht zu sehen. Die exakte Zeitangabe zeigt den Punkt, an dem der Mond genau in einer Linie mit Erde und Sonne steht. Die Neumondphase erstreckt sich jedoch über die ganze Nacht. Manchmal kann man den Mond auch in der Nacht davor und danach nicht am Nachthimmel erkennen. 

Eine Infografik zu den unterschiedlichen Mondphasen für den Januar in 2022. Bildrechte: MDR, P. Klapetz

Am 2. Januar ist es sogar ein Super-Neumond, da der Mond der Erde näher als 360.000 Kilometer kommt und deswegen größer wirkt als üblich – auch wenn es uns bei Neumond gänzlich verborgen bleibt. Der Grund dafür ist die elliptische Umlaufbahn. Am 1. Januar befand sich der Mond in seinem Perigäum, dem erdnächsten Punkt.

Die zunehmende Phase startet, indem der Mond beginnt, seine Wanderung fortzusetzen. Die ersten Sonnenstrahlen erleuchten nun auch den Teil des Mondes, der uns zugewandt ist. Am 9. Januar um 19.11 Uhr zeigt sich ein zunehmender Halbmond am Himmel – nun steht der Mond neben uns, wenn man von der Sonne aus auf die Erde blicken würde. Seine Mondsichel nimmt weiter zu und am 18. Januar befindet er sich in Opposition zu uns und der Sonne. 

Anschließend beginnt seine für uns sichtbare Fülle zu schwinden. Am 25. Januar steht er erneut neben uns – wenn man weiterhin den Blick von der Sonne auf uns richten würde. Diesmal ist es jedoch die andere Seite und ein abnehmender Halbmond ist um 14.40 Uhr zu sehen. Die Zeit, die der Mond für eine Umrundung benötigt, variiert ein wenig. Für die erste Lunation in 2022, also die veränderliche Zeitspanne für einen Umlauf um die Erde, benötigt der Trabant 29 Tage, elf Stunden und zwölf Minuten. 

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