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Erst ein Salat, dann der SpaziergangJahresrückblick April: Es bleibt dabei: Sport, Obst und Gemüse schützen vor Krankheiten

24. Dezember 2021, 09:00 Uhr

Nicht nur Corona – auch Vulkane, Vögel, Planeten, Spinnen und Ähnliches fesselten unsere Leser in diesem Jahr. MDR WISSEN zeigt im Jahresrückblick 2021 die beliebtesten Artikel jedes Monats abseits von Corona. Eine US-Studie vom März zeigte beispielsweise, dass Bewegung und gesunde Ernährung noch immer die Goldwährung für eine stabile und lange Gesundheit sind. Die Forschenden stellten auch fest: besser eine Richtlinie befolgen als keine.

Die vorliegende Studie enthält im Grunde genau das Gegenteil von dem, was einige sich möglicherweise zu hören erhoffen. Vielleicht wünscht sich der eine oder andere endlich die Überschrift, dass Bewegung und gesunde Ernährung jetzt doch nicht ganz so wichtig sind, wie eigentlich angenommen. Aber Wissenschaft ist kein Wunschkonzert. Deshalb gilt, wieder einmal bestätigt: Wer sich bewegt und gesund ernährt, dessen Chancen sinken deutlich, im Alter an Herzkrankheiten, Schlaganfällen, Typ-2-Diabetes oder einfach überschüssigem Körperfett im Hüftbereich zu leiden.

150 Minuten Sport pro Woche wären schon gut

Das zeigt die aktuelle Veröffentlichung der Framingham Heart Study (Framingham-Herzstudie). Warum die so heißt? Weil sie in Framinhgam im US-Bundesstaat Massachusetts gestartet wurde. Siebzig Jahre ist das her, inzwischen liegen die Ergebnisse der dritten Generation vor.

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Die Teilnehmenden wurden daraufhin überprüft, ob sie sich im mittleren Alter an die Ernährungsempfehlungen des US-Gesundheitsministeriums hielten und mindestens 150 Minuten pro Woche moderaten Sport trieben oder mindestens siebzig Minuten intensiver körperlicher Bewegung (wie Schwimmen oder Wandern) nachgingen. Herauszufinden galt es, wie sich diese Gesundheitsempfehlungen auf das sogenannte metabolische Syndrom auswirken, das überschüssiges Taillenfett, Insulinresistenz und Bluthochdruck beinhaltet. Dieses Syndrom kann das Risiko erhöhen, einen Schlaganfall zu erleiden oder an Herzerkrankungen oder Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Rein in den Mund: Ein Salätchen schadet nie. Bildrechte: imago images/PhotoAlto

47 Prozent der Teilnehmenden gingen einer der zwei Gesundheitsleitlinien nach, 28 Prozent erfüllten beide. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Erfüllung der Sportrichtlinie die Wahrscheinlichkeit um 51 Prozent senkt, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln. Die Erfüllung der Ernährungsrichtlinie senkt die Wahrscheinlichkeit um 33 Prozent. Und Teilnehmende, die beide Richtlinien befolgten, hatten sogar eine 65 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit eines metabolischen Syndroms.

Nur weiße Erwachsene berücksichtigt

Für die Forschenden ist dieser Synergieeffekt – also die positive Wechselwirkung zwischen Sport und gesunder Ernährung – besonders bemerkenswert. Einen Haken hat die Studie allerdings: Die Studienteilnehmenden waren zwar im ungefähr gleichen Verhältnis Männer und Frauen, jedoch ausschließlich weiße erwachsene US-Amerikanerinnen und -Amerikaner. Um die Ergebnisse auch auf andere Bevölkerungsgruppen anwenden zu können, seien multiethnische Studien erforderlich.

flo

Link zur Studie

Die Studie Conjoint Associations of Adherence to Physical Activity and Dietary Guidelines With Cardiometabolic Health: The Framingham Heart Study erschien am 31. März 2021 im JAHA Journal of the American Heart Association.

DOI: 10.1161/JAHA.120.019800

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