Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
Klima & UmweltMedizinPsychologieWeltraumGeschichteNaturwissenschaftBildung
Aus den Abfallprodukten der Brauerei könnte künftig Energie werden. Bildrechte: IMAGO / MiS

Nachhaltige EnergieBier trinken für die Energiewende: So wird aus Brauereiabfall Kohlenstoff

11. April 2023, 13:24 Uhr

Mit dem Trinken von Bier lässt sich nicht nur der Regenwald retten, wie eine bekannte Brauerei vor einigen Jahren warb - sondern auch nachhaltig Energie produzieren. Denn Forschende der Uni Jena haben zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Spanien eine Methode entwickelt, wie aus Brauereiabfällen elektrochemische Speicher werden können.

Die Chemiker nutzen dafür Abfälle aus dem Jenaer Brauereigasthof "Papiermühle", aus dem sie Kohlenstoff gewinnen, der als Elektrode in Batterien Verwendung finden kann, sowie Aktivkohle als Elektrodenmaterial für Superkondensatoren. Im Fall der Aktivkohle maximieren die Experten deren Oberfläche und optimieren die Porengröße des Materials. Bei der Verwendung als Elektrode in Superkondensatoren garantieren diese Kohlenstoffe eine sehr hohe Kapazität und ermöglichen die Herstellung von Geräten mit hoher Energiedichte.

"Wir erforschen bereits seit einigen Jahren, wie gut sich verschiedene biologische Rohstoffe für die Gewinnung kohlenstoffhaltiger Materialien, die wir bei der Herstellung von Energiespeichern benötigen, eignen", erläutert Prof. Andrea Balducci von der Uni Jena. Dabei eigneten sich Brauereiabfälle durch ihre chemische Zusammensetzung prinzipiell gut für die Anwendung. Dazu sei Biertreber in großem Maße vorhanden: In der EU fielen 2019 rund 6,8 Millionen Tonnen davon an, allein in Deutschland sind es zwei Millionen Tonnen, die bisher vor allem als Tierfutter verwendet werden. In weiteren Projekten sollen nun die Vorteile und Grenzen der Brauereiabfälle als potenzieller Energieträger weiter erforscht werden.

Link zur Studie: Brewers’ Spent Grains-Derived Carbon as Anode for Alkali Metal-Ion Batteries

MDR WISSEN News