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Ab diesem Freitag (25.2.) ist das Medikament Paxlovid für Corona-Patienten in Deutschland verfügbar. Bildrechte: IMAGO / Independent Photo Agency Int.

Covid-19Corona Medikament Paxlovid ab Freitag für Risikogruppen einsetzbar

24. Februar 2022, 11:51 Uhr

Menschen, die ein hohes Risiko haben, bei einer Covid-19 schwer zu erkranken, können ab Freitag auf das neue Medikament Paxlovid zugreifen. Der Pharmakonzern Pfizer hat mit der Auslieferung in Deutschland begonnen.

Das Pharmaunternehmen Pfizer hat mit der Auslieferung seines Corona Medikaments Paxlovid in Deutschland begonnen. In einem ersten Schritt stehen Tabletten für insgesamt 40.000 Behandlungen zur Verfügung. Bis Jahresende sollen es insgesamt eine Millionen Einheiten werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung teilte mit, dass das Medikament ab diesem Freitag (25. Februar) verschrieben werden kann.

Paxlovid reduzierte in Studien schwere Verläufe um 89 Prozent

Medizinische Fachgesellschaften empfehlen, das Medikament zunächst bei solchen Patienten einzusetzen, die ein hohes Risiko haben, bei einer Infektion schwer an Covid-19 zu erkranken. Das betrifft vor allem sehr alte oder sehr stark übergewichtige Menschen oder Menschen mit Diabetes, chronischen Nierenleiden, Immunschwäche, Krebs sowie Herz- und Lungenkrankheiten.

Paxlovid wird in Tablettenform verabreicht und kann nach einer Verschreibung zuhause eingenommen werden. Es enthält die beiden Wirkstoffe Nirmatrelvir und Ritonavir. Der erste blockiert ein bestimmtes Enzym des Sars-Coronavirus-2 und kann so seine Vermehrung in der Zelle hemmen. Der zweite Wirkstoff funktioniert als Verstärker des ersten, indem der den Abbau von Nirmatrelvir verlangsamst. In klinischen Studien hatte die Gabe von Paxlovid an die Versuchspersonen die Zahl schwerer Verläufe im Vergleich zur einer Kontrollgruppe, die lediglich ein Placebo enthielt, um rund 89 Prozent reduziert.

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Nebenwirkungen: Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen

Das Medikament sollte so früh wie möglich nach der Diagnose verschrieben werden. Dazu wurde laut der Kassenärztlichen Vereinigung ein spezielles Verfahren eingeführt. Der Arzt kann nach einem Gespräch mit dem Patienten ein Rezept ausstellen und direkt an die Apotheke übermitteln, sobald ein positives Testergebnis auf Corona vorliegt. Hierfür reicht zunächst auch ein positiver Antigenschnelltest aus, der dann aber noch durch einen PCR-Test bestätigt werden soll.

Beginnen Patienten mit der Einnahme, sollen sie, soweit nicht anders verordnet, eine Dosis alle zwölf Stunden zu sich nehmen über einen Zeitraum von insgesamt fünf Tagen. Eine Dosis besteht dabei aus jeweils zwei Tabletten Nirmatrelvir und einer Tablette Ritonavir. Die gesamte Behandlungsdauer beträgt fünf Tage. Mögliche Nebenwirkungen seien eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen.

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Paxlovid und Molnupiravir in Deutschland verfügbar

Paxlovid gilt als großes Hoffnungsmedikament in der Pandemie, das zu einer weiteren Senkung der Zahl schwerer Erkrankungen führen und damit zur weiteren Entlastung der Krankenhäuser beitragen könnte. Bereits seit Ende Dezember wird in Deutschland der Wirkstoff Molnupiravir unter dem Handelsnamen Lagevrio eingesetzt, der ebenfalls in Tablettenform zuhause eingenommen werden kann. Daneben behandeln Kliniken Patienten mit hohem Risiko mit monoklonalen Antikörpern. Diese können allerdings nur in Krankenhäusern verabreicht werden.

(ens)

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