Welt-Nichtraucher-TagRauchen: Heute ist ein guter Tag, um aufzuhören
Raucherinnen und Raucher haben ein erhöhtes Risiko, an Krebs, Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen zu erkranken und sie sind gefährdeter, nach einer Covid-19-Infektion hospitalisiert oder intensivmedizinisch betreut zu werden. Trotz dieser Risiken raucht jeder vierte Erwachsene in Deutschland.
Ob die Zigarettenpause nach dem Mittagessen oder das Kippchen zum Bier beim Grillen mit Freunden – Rauchen gehört für viele Menschen zum Leben dazu, auch wenn diese Angewohnheit Folgen für die Gesundheit hat. Denn mit jedem Zug an der Zigarette nehmen Raucher über 5.300 verschiedene Substanzen in den Körper auf. Viele davon sind giftig und krebserregend. Raucher haben deshalb ein erhöhtes Risiko, an Atemwegs- oder Herzkreislauferkrankungen und Krebs zu erkranken. Aber auch die Mund- und Zahngesundheit, die körperliche Leistungsfähigkeit, die Knochen und die Haut, um nur einige zu nennen, leiden unter dem Tabakkonsum.
Rauchen und Corona
Auch durch Corona sind sie stärker gefährdet. Laut einer Studie der Case Western Reserve University in Cleveland werden langjährige Raucherinnen und Raucher häufiger im Krankenhaus und auf Intensivstationen behandelt und haben ein größeres Risiko, an Covid-19 zu sterben. Dabei betrachteten die Forschenden die Daten von Menschen, die lange Zeit rauchen.
Ein Großteil dieser Risikoerhöhung ist freilich auch auf das höhere Alter von Langzeitrauchern zurückzuführen. Aber selbst, wenn man das höhere Alter und Begleiterkrankungen rechnerisch berücksichtigt, ist das Risiko von Langzeitrauchern mit mehr als 30 Packungsjahren im Vergleich zu Niemalsrauchern immer noch erheblich erhöht: Sowohl das Risiko für eine Behandlung im Krankenhaus, als auch das Sterberisiko ist um etwa 30 Prozent erhöht.
Prof. Dr. Stefan Andreas, Beiratsmitglied der Deutschen Lungenstiftung
Und dabei sei es laut Studie egal, ob man ein aktiver oder ehemaliger Langzeitraucher ist. Ausschlaggebend sei nur die kumulative Dosis, die in sogenannten Packungsjahren angegeben wird. Dabei handelt es sich um die durchschnittliche Anzahl der gerauchten Zigarettenpackungen pro Tag multipliziert mit der Dauer des Rauchens in Jahren. Ein weiterer guter Grund, endlich mit dem Rauchen aufzuhören. In Deutschland raucht ungefähr jeder vierte Erwachsene.
Generell gilt: Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko und der Rauchstopp daher immer die richtige Entscheidung. Deshalb unterstützt und motiviert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf dem Weg in eine rauchfreie Zukunft.
Michaela Goecke, Leiterin des Referats Suchtprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Rund 20 Prozent versuchen einmal pro Jahr aufzuhören. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn es gilt zum einen eine körperliche und psychische Tabakabhängigkeit zu überwunden und zum anderen seinen Alltag neu zu gestalten. Schließlich gehört die Zigarette bei vielen Raucherinnen und Rauchern zu bestimmten Tageszeiten oder Ereignissen zur Routine.
Neue Zeiten, neue Gewohnheiten
Das erfordert große Willenskraft – ist aber möglich. Denn auch im Corona-Alltag haben wir bewiesen, dass wir eingeschliffene Gewohnheiten durchaus an die Gegebenheiten anpassen können. Auf Arbeit begrüßen wir die Kolleginnen und Kollegen nicht mehr mit Handschlag, sondern einem freundlichen Winken. Im Supermarkt tragen wir einen Mund-Nasen-Schutz und desinfizieren unsere Hände. Diese Anpassungsfähigkeit an Neues könnten sich Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, jetzt zunutze machen. Wer sich nicht zutraut, diesen Schritt allein zu gehen, kann an Rauchstopp-Programmen teilnehmen und wird beim Übergang in die "Welt des Nichtraucherlebens" unterstützt. Das rauchfrei-Programm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Beispiel begleitet Menschen, die aufhören sowohl im Vorfeld also auch während der Rauchentwöhnung über 21 Tage mit Informationen und Tipps.
Anlässlich des Weltnichtrauchertags sammelt rauchfrei-info.de unter dem Motto "Was mache ich, wenn..." Tipps und Tricks für werdende Nichtraucherinnen und Nichtraucher, die mitten in den ersten Tagen und Wochen der Tabakentwöhnung stecken und sich mit zahlreichen Situationen und Verlockungen konfrontiert sehen, in denen sie normalerweise die Zigaretten aus der Tasche holen würden.
JeS
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