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Offshore-Windpark vor der dänischen Küste. Deutschlands nördlicher Nachbar ist weltweiter Vorreiter auf dem Weg zur Klimaneutralität. Ziehen Deutschland und andere europäische Länder nach? Bildrechte: IMAGO/Dean Pictures

EnergiewendeVorbild Dänemark: Strom fast nur noch aus Erneuerbaren Energien

15. September 2023, 16:38 Uhr

Eine Welt ohne fossilen Strom - wie soll das gehen? Dänemark ist auf gutem Weg dahin. Und wenn man den Verantwortlichen glaubt, teilen sie ihr Fachwissen gern mit der ganzen Welt.

In ihrem Land habe man früher als anderswo auf der Welt begonnen, sich mit erneuerbaren Energien zu beschäftigen, sagt Line Barfod, Bürgermeisterin für Technik und Umwelt in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Nach der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre hätten immer mehr Menschen in Dänemark gesagt: Wir wollen Energie produzieren, auf die wir uns verlassen können. "Und so fing man an, sich mit Wind- und Solarkraft zu befassen", sagt die Bürgermeisterin.

Heute, ziemlich genau 50 Jahre nach der Ölkrise, ist Dänemark die führende Nation auf dem Weg zur Klimaneutralität. Zum Beispiel wird mehr als die Hälfte des dänischen Stromverbrauchs von Windkraft gedeckt. Zum Vergleich: In Deutschland war es 2022 genau ein Viertel.

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Natürlich kann man Dänemark nicht mit Deutschland gleichsetzen. Zu unterschiedlich sind Topografie und Anteil an Küstenregionen. Und dennoch taugt Dänemark zum Vorbild: einerseits technologisch und anderseits, weil man in Deutschland und ganz Europa von bereits gemachten Erfahrungen profitieren kann.

Tatsächlich scheint sich Deutschland, wenn man sich die nackten Zahlen ansieht, auf einem ähnlichen Weg hin zu komplett erneuerbaren Energien zu befinden wie der nördliche Nachbar, nur eben mit einigen Jahren Verzögerung. Eingerechnet sind in folgender optischer Veranschaulichung nicht nur Wind- und Solarkraft, sondern auch andere Erneuerbare wie Biomasse und Wasserkraft.

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Wir müssen einander helfen. Wir müssen alle technologischen Innovationen global miteinander teilen, statt sie nur wie unser Eigentum zu behandeln.

Mads Nipper, Geschäftsführer Ørsted

Das dänische Unternehmen Ørsted betreibt riesige Windparks auf dem Meer. Für Geschäftsführer Mads Nipper gibt es in dem globalen Rennen gegen die Zeit und gegen den Klimawandel keine Konkurrenz, sagt er in der neuen zweiteiligen Dokumentation "Die Revolution der Erneuerbaren".

Und das meint er nicht, weil seine Firma Weltmarktführer bei Offshore-Windenergie ist und bleiben will, sondern weil es ihm ums große Ganze geht. "Bei der Energiewende gibt es nur Partner", ist Nipper überzeugt. "Wir müssen einander helfen. Wir müssen alle technologischen Innovationen global miteinander teilen, statt sie nur wie unser Eigentum zu behandeln."

Riesiges Potenzial auf Nord- und Ostsee

Ebenfalls in dieser Dokumentation sprechen der dänische und der deutsche Chef des Weltmarktführers Ørsted davon, dass der Offshore-Windpark-Boom gerade erst richtig losgeht. Nordsee und Ostsee haben ihnen zufolge ein "fantastisches Potenzial". Etwa 300 Gigawatt Leistung könne man dort insgesamt aufbauen. Zur Einordnung dieses Wertes: Vor den deutschen Küsten sind in beiden Meeren derzeit 8,39 Gigawatt installiert und in Betrieb.

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(rr)

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