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Wie steht es um den Ausbau der Winkraft? Die Live-Daten von MDR WISSEN zeigen den tagesaktuellen Stand. Bildrechte: IMAGO / photo2000

Erneuerbare EnergienWo wir gerade stehen: Live-Daten zum Windkraft-Ausbau in Deutschland

115 Gigawatt an Land und 30 Gigawatt auf See, das sind die Ausbau-Ziele der Bundesregierung für Windkraftanlagen bis 2030. Ob der Weg dahin erfolgversprechend aussieht, verraten unsere täglich aktualisierten Windkraft-Daten für Deutschland.

"Wir müssen, wir sind gezwungen, beim Klimaschutz schneller zu werden." Das sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Er hat am 21. Februar neue Pläne vorgestellt, wie Deutschland die Energiewende schaffen will. Kurz gesagt: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss schneller werden. Dafür sollen neue Förderprogramme an den Start gebracht werden. Auch Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt werden. Wenn man sich die Ausbauzahlen zur Windenergie ansieht, dann wird schnell klar, wie wichtig das ist. MDR WISSEN zeigt mit exklusiven Grafiken tagesaktuell, woher der Wind weht.

Grundlage ist ein Blick in die jüngere Vergangenheit, der verdeutlicht, wie der Windkraft-Ausbau nach 2017 stagnierte, an Land wie auf See. 2021 wurde vor Deutschlands Küsten sogar kein einziges Windrad in Betrieb genommen.

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Die Ziele für die Zukunft wurden nun mit zwei klaren Zahlen formuliert. 115 Gigawatt Leistung an Land und 30 Gigawatt an See sollen bis 2030 installiert sein. Am 1. Januar 2023 trat das damit einhergehende Wind-auf-See-Gesetz in Kraft. Am 1. Februar folgte das Wind-an-Land-Gesetz.
Ausgehend von diesen beiden Tagen, lässt sich berechnen, wie viel Zubau pro Tag durchschnittlich geschafft wurde - und wie viel nötig wäre, um die Ziele 2030 zu erreichen.

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Wenn man diese Zahlen in Relation zueinander setzt, ergibt sich das aktuelle Ausbautempo. Am Anfang (also kurz nach Inkrafttreten der Gesetze) kann das noch recht starken täglichen Schwankungen unterworfen sein. Aber je mehr Zeit vergeht, desto stabiler wird es verdeutlichen, ob der Windkraft-Ausbau mit den Zielen der Bundesregierung Schritt halten kann. 100 Prozent würden bedeuten, dass man genau im Plan liegt.

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Wie stark sich das Tempo beim Errichten neuer Anlagen seit Anfang 2023 erhöhen müsste, zeigt die rote Linie in der folgenden Grafik. Die türkisfarbene Kurve wiederum zeigt die tatsächlich in Betrieb genommene Windkraft bis zum aktuellen Tag. Und die gelbe Kurve rechnet die Leistung aller Windkraftanlagen hinzu, die zwar schon geplant, aber noch nicht in Betrieb sind.

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Für einen genaueren Blick ins Hier und Jetzt "zoomen" wir in diese Kurven hinein und schauen auf die aktuellen zwei Jahre, also das zurückliegende und das kommende. Wie schon beim Diagramm zuvor, können Sie mit der gelben Schaltfläche zwischen Windkraft an Land und auf See wechseln.

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Etwas verwirrend wirkt vielleicht der Sprung vom Ende der türkisfarbenen Kurve zum Anfang der gelben. Für diese Lücke sorgen all jene Windkraftanlagen, die schon (längst) in Betrieb gehen sollten, aber tagesaktuell immer noch nicht über den Status "in Planung" hinausgekommen sind.

Ausbau-Stau

Gründe für so einen Ausbau-Stau sind zum Beispiel schleppende Genehmigungsverfahren und Transportschwierigkeiten. Wie viel Windkraft-Leistung durch solcherlei Probleme aktuell in der Warteschleife festhängt, zeigt die folgende Grafik.

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Und die nächsten beiden Kurven verdeutlichen, wie lange diese geplanten Anlagen schon darauf warten, in Betrieb genommen zu werden. Die Zeitachse beginnt beim frühesten Termin einer geplanten Inbetriebnahme, die noch immer nicht vollzogen wurde.

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Um wie viele "überfällige" Anlagen es sich aktuell handelt, zeigt die folgende Karte. Bei einem Klick auf ein Bundesland wird Ihnen die dortige Anzahl von Anlagen in der Warteschleife angezeigt. Eine niedrige Anzahl in einem Bundesland muss aber nicht automatisch bedeuten, dass dort alles glatt läuft. Es kann auch heißen, dass dort generell wenige Anlagen geplant sind.

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Windkraft an Land

Aber welche Bundesländer haben denn nun eigentlich die höchste "Windkraftdichte"? Stand jetzt (Februar 2023) wird ein erhebliches Nord-Süd- oder auch Nordwest-Südost-Gefälle deutlich.
Ein Vergleich der Gegensätze: Während Ende Februar 2023 bei "Spitzenreiter" Schleswig-Holstein je 100 Quadratkilometer durchschnittlich 47,3 Megawatt Gesamtleistung installiert waren, waren es in Bayern auf gleicher Fläche nur 3,7 Megawatt, in Baden-Württemberg 4,9 und in Sachsen 7,1.
Wenn Sie auf ein Bundesland klicken, wird Ihnen der jeweils tagesaktuelle Wert angezeigt.

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Wo noch nicht viele Windkraftanlagen sind, könnten ja vielleicht umso mehr in Planung sein. Das ist jedoch (wieder Stand Februar 2023) überhaupt nicht so. Ganz im Gegenteil, die Karte der Windräder, die noch nicht in Betrieb, aber zumindest geplant sind, gleicht der vorherigen recht deutlich.
Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie, sprach Ende Februar 2023, was den Süden und Südosten der Republik betrifft, von einem "Armutszeugnis" und "Totalausfall".
Bei einem Klick auf ein Bundesland sehen Sie, wie viel neue Windkraftleistung dort gerade in Planung ist.

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Die folgende Karte kann leider nicht täglich aktualisiert werden. Aber wir wollen Sie Interessierten trotzdem nicht vorenthalten. Sie zeigt alle derzeit (Februar 2023) geplanten größeren Windkraftanlagen in Mitteldeutschland. Wenn Sie in die Karte hineinzoomen, sehen Sie die exakten Standorte, wie bei der Bundesnetzagentur angegeben. Und ein Klick auf eine rote Markierung zeigt Einzelheiten zur jeweiligen Anlage, zum Beispiel, wann sie in Betrieb genommen werden soll oder sollte.

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Windkraft auf See

Deutschland hat Zugang zu zwei Meeren, aber gleich verteilt ist die Windkraft auf Nord- und Ostsee nicht. Die folgende Grafik zeigt tagesaktuell, wie viel Nennleistung die Anlagen vor Deutschlands Küsten haben und wie viel demnächst hinzukommen soll.

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Stand Februar 2023 sind also 0,96 Gigawatt Zubau in der Nordsee und 0,66 Gigawatt in der Ostsee geplant. Wo diese Anlagen entstehen sollen, zeigt die folgende interaktive Karte.

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Sehr interessant dabei ist der neue Windpark in der Nordsee, der mit bislang "nur" 64 geplanten Anlagen auf fast ein Gigawatt Leistung kommen soll. Möglich wird das durch die allerersten 15-Megawatt-Anlagen Deutschlands. Das kommt einem Quantensprung gleich, denn bislang waren noch nicht einmal Anlagen mit zehn Megawatt Nennleistung in Betrieb.

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(rr)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | 02. Februar 2023 | 06:11 Uhr

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