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ESA-Chef Jan Wörner bei der ESA-Konferenz in Sevilla: "Wollen nicht wegen eines Meteoriten aussterben." Bildrechte: ESA - S. Corvaja

ESA-RekordbudgetMilliarden Euro für Asteroiden-Abwehr und Mondmission

29. November 2019, 15:22 Uhr

Die Europäische Weltraumbehörde ESA bekommt für die kommenden fünf Jahre ein Rekordbudget. Über 14 Milliarden Euro wollen allein die Mitgliedsstaaten in die Behörde pumpen. Das viele Geld soll unter anderem in Programme zur Asteroiden-Abwehr und eine Mondmission fließen.

Mit einem Rekordbudget kann die Europäische Weltraumbehörde ESA in den kommenden Jahren eine Reihe ehrgeiziger Projekte umsetzen. Die Ministerkonferenz der 22 ESA-Mitgliedsstaaten beschloss im spanischen Sevilla, die Behörde in den kommenden fünf Jahren mit 14,4 Milliarden Euro auszustatten. Das sind rund vier Milliarden Euro mehr als im zurückliegenden Fünfjahreszeitraum. Mit 3,3 Milliarden Euro zahlt Deutschland davon den größten Beitrag.

Intensivere Erdbeobachtung

ESA-Chef Jan Wörner sagte, mit dem Geld wolle die ESA eine Reihe von Programmen in die Wege leiten und zusätzliche wissenschaftliche Arbeiten finanzieren. Dabei gehe es etwa um eine intensivere Erdbeobachtung mit dem Ziel, den Klimawandel zu untersuchen. Allein Deutschland stellt für die neuen Copernicus-Weltraummissionen der ESA, die unter anderem der Erdbeobachtung dienen, 594 Millionen Euro zu Verfügung.

Neue Rakete und Flug zum Mond

Nach Angaben des Koordinators der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek, gehört zu den geplanten Vorhaben auch der Einstieg in New Space, insbesondere bei neuartigen Trägersystemen, die Entwicklung der neuen Trägerrakete Ariane 6 sowie eine robotische Mission zum Mond. Die ESA beteiligt sich auch am Mondprogramm "Artemis" der US-Raumfahrtagentur NASA. Sie soll nach den Plänen von US-Präsident Donald Trump bereits im Jahr 2024 wieder US-Astronauten auf den Mond bringen.

Programm zur Asteroiden-Abwehr

Besondere Priorität hat für ESA-Chef Wörner jedoch ein Programm zum Schutz der Erde vor Asteroiden. Das machte der Deutsche bereits zum Auftakt der Konferenz von Sevilla eindrücklich deutlich: "Wir (Menschen) wollen nicht wegen eines Meteoriten aussterben." Wörner sagte, man wolle unter anderem ein System zur rechtzeitigen Entdeckung und zur Abwehr von gefährlichen Himmelskörpern entwickeln. Zudem wolle man in der Lage sein, auch anderen potenziellen Gefahren wie etwa Sonnenstürmen Paroli zu bieten.

Zu den Risiken im All gehört nach Angaben des ESA-Chefs auch der Weltraummüll. Rund 3.000 von insgesamt 4.500 Satelliten im All seien nicht mehr aktiv und stellten eine "sehr große Gefahr" dar. Auch auf diesem Gebiet wolle die ESA künftig mehr tun.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 28. November 2019 | 11:17 Uhr

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