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Forscher bei Meereis-Untersuchungen in der Arktis Bildrechte: Céline Heuzé

KlimawandelForscher erwarten schnellere Arktis-Erwärmung als bisherige Klimamodelle

16. März 2023, 10:46 Uhr

Forscher der Universität Göteborg in Schweden gehen davon aus, dass die Erwärmung des Arktischen Ozeans viel schneller voranschreitet als von den Klimamodellen des Weltklimarats IPCC der Vereinten Nationen derzeit prognostiziert wird. In zwei aktuellen Studien verglichen die schwedischen Wissenschaftler die Ergebnisse der IPCC-Klimamodelle mit tatsächlichen Beobachtungen.

Wie die Klimatologin und Studien-Erstautorin Céline Heuzé erklärt, sind die relativ warmen Gewässer in den arktischen Regionen noch wärmer und näher am arktischen Meereis, weshalb dieses noch schneller abschmelzen werde. Heuzé zufolge sind die aktuellen Klimamodelle aus mehreren Gründen ungenau: So sei etwa Wasservolumen und Wassertemperatur der Framstraße, über die warmes Wasser zwischen Grönland und Spitzbergen in den Arktischen Ozean fließt, in den Klimamodellen zu gering angesetzt worden. Auch die Schichtung des Arktischen Ozeans sei falsch. Da etwa die Hälfte der Modelle eine Zunahme und die andere Hälfte eine Abnahme der Schichtung projiziere, könnten die Folgen der globalen Erwärmung nicht genau abgeschätzt werden.

Die Arktis ist eine wichtige Region, um die zukünftige Intensität der globalen Erwärmung zu prognostizieren. Ihr Meereis trägt zum sogenannten Albedo-Effekt bei, bei dem die weiße Oberfläche das Sonnenlicht vom Planeten weg reflektiert. Wenn das arktische Eis verschwinden würde, würde mehr Sonnenstrahlung die Erde erreichen, was die Klimaerwärmung zusätzlich beschleunigen würde.

MDR WISSEN News

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