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In gebrauchtem Spielzeug aus Plastik fanden sich in einer schwedischen Studie deutlich höhere Mengen an Giftstoffen als gesetzlich zugelassen. Bildrechte: IMAGO / Jochen Tack

Schwedische StudieGebrauchte Plastikprodukte möglicherweise gefährlich für Kinder

04. September 2022, 10:00 Uhr

Schwedische Forschende haben gebrauchtes Spielzeug aus Plastik untersucht. Das Ergebnis: Es fanden sich häufig giftige Phthalate und chlorierte Paraffine. Die Chemikalien können Krebs verursachen und die DNA verändern.

In der Studie der Universität Göteborg, in der insgesamt 157 Spielzeuge untersucht wurden, enthielten 84 Prozent der gebrauchten Produkte einen Gehalt an Chemikalien, der die gesetzliche Obergrenze überschreitet. Bei den neuwertigen Spielzeugen lagen dagegen nur 30 Prozent über den gesetzlichen Werten.

Bis zu 400 Mal mehr Giftstoffe als erlaubt

"Die Konzentration an giftigen Substanzen waren bei den älteren Produkten deutlich höher", erklärt die Studienautorin Bethanie Carney Almroth. "Bei alten Bällen fanden wir beispielsweise Konzentrationen von Phthalaten, die 40 Prozent des Gewichts des Spielzeugs betrugen – 400 Mal höher als der gesetzliche Maximalwert."

Die Giftstoffe können Krebs verursachen, das Erbgut beschädigen und die Fähigkeit der Kleinen verringern, später selbst Kinder zu zeugen. Darum wurde von der EU-Kommission die sogenannte "Toy Safety Directive" erlassen, die besagt, dass neues Spielzeug nicht mehr als 0,1 Prozent Phthalate und 0,15 Prozent kurzkettige, chlorierte Paraffine enthalten darf.

"Die Studie deutet darauf hin, dass das Recyceln nicht immer eine gute Sache ist", so Daniel Slunge, ein weiterer Studienautor. Auch wenn die "Toy Safety Directive" bei der Reduzierung von giftigen Chemikalien in Spielzeug schon sehr geholfen habe, so habe dies vor allem für neues Spielzeug gegolten und nicht für altes.

cdi

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