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Besonders unter Kindern und Jugendlichen grassieren aktuell Erkältungen und Grippe. (Symbobild) Bildrechte: IMAGO/Gianna Schade

Infektionslage am 16. DezemberGrippe jetzt auf Platz eins bei Hospitalisierungen – vor allem Kinder und Jugendliche betroffen

16. Dezember 2022, 16:56 Uhr

Die Zahl der Grippefälle nimmt weiter zu, besonders bei Kindern und Jugendlichen. In der Altersgruppe 5 bis 14 Jahre sind 80 Prozent der Tests auf Influenza positiv und auch in Kliniken dominieren schwere Grippeverläufe.

In seinem jüngsten Wochenbericht meldet das Robert Koch-Institut für die Woche bis zum 11. Dezember nun 44.335 bestätigte Neuinfektionen mit der echten Grippe, etwa 16.000 mehr als eine Woche zuvor. Besonders betroffen sind dabei vor allem Kinder und Jugendliche der Altersgruppe fünf bis 14 Jahre. Das geht aus Daten des Sentinelsystems hervor, bei dem wöchentlich Stichproben von Krankheitserregern in Laboren bestimmt werden. Bei den Fünf- bis 14-Jährigen wurden nicht nur die meisten Proben eingesandt. Mit über 80 Prozent positiver Testergebnisse wurden auch die meisten Verdachtsfälle bestätigt.

Laut RKI dominiert weiterhin der Stamm Influenza A H3N2. Dieser zirkuliert zwar bereits seit 1968, gilt aber trotzdem als notorischer Grund für schwere Grippeverläufe, berichtet aktuell das Magazin "Nature".

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Immer mehr 80-Jährige wegen Grippe in Krankenhäusern

Bei Patienten, die wegen schweren Atemwegsinfektionen in Kliniken behandelt werden müssen, belegt die Influenza nun den ersten Platz. Ansteckungen mit Grippeviren waren bei 25 Prozent der Krankenhauseinweisungen ursächlich. Darauf folgte mit 24 Prozent das RS-Virus, das vor allem bei kleinen Kindern schwere Erkrankungen hervorruft. Laut "Nature" steht Deutschland mit dieser Entwicklung derzeit nicht allein. Auch in den USA und in Kanada kamen viele Kinder wegen einer Grippe in Krankenhäuser.

Eine positive Nachricht hat der RKI-Bericht allerdings: In Deutschland sinkt die Zahl der in den Kliniken behandelten Kinder bereits wieder. Dafür nehmen nun aber die Hospitalisierungen bei allen Altersgruppen ab 18 Jahren zu und dabei besonders bei den über 80-Jährigen. Da die diesjährige Grippe-Impfung nachwievor gut zu den zirkulierenden Erregern passt, rät das RKI weiterhin Risikogruppen wie älteren Menschen oder Schwangeren dringend zur Grippeimpfung.

Corona zwar stabil, neue Varianten BQ.1.1 und BA.2.75 aber weiter ansteigend

Die Coronainzidenz bleibt weiterhin relativ stabil um die Marke von 200 und liegt aktuell bei 247,8. Das Robert Koch-Institut schätzt die Zahl der aktiven Corona-Infektionen mit Symptomen weiterhin auf 300.000 bis 600.000, was den Werten der Vorwoche entspricht. Dafür deutet sich in den Ergebnissen regelmäßiger Abwasseruntersuchungen wieder eine leichte Zunahme an. Zum 9.12. meldeten 9 von 17 Klärwerken eine Zunahme der Viruslast bei Tests im Vergleich zu den Werten der Vorwoche. Das sogenannte Abwassermonitoring befindet sich in Deutschland allerdings noch in der Versuchsphase. Für die Bevölkerung repräsentative Aussagen seien noch nicht möglich, so der Covid-19-Wochenbericht.

Bei der Überwachung der Coronavarianten setzt sich der Trend der Vorwochen fort. Die neuen Varianten BQ.1.1 und BA.2.75, die durch Impfungen oder vorherige Infektionen gebildeten Antikörpern besser ausweichen können als frühere Mutationen, haben weiterhin wachsende Anteile am Infektionsgeschehen. BQ.1.1 liegt nun bei 17 und BA.2.75 bei sieben Prozent.

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Weihnachtsferien werden viele Ansteckungsketten unterbrechen

Daneben sind die Deutschen weiterhin von einer überdurchschnittlich starken Erkältungswelle betroffen. Hier lag die Zahl neuer Ansteckungen erneut bei etwa 11 Prozent oder 9,3 Millionen akuten Infektionen, berichtet das RKI. Das ist zwar deutlich mehr und früher als im Durchschnitt der Jahre vor der Pandemie. Zugleich macht das hohe Infektionsgeschehen aber auch ein frühes Ende der starken Ansteckungsaktivität wahrscheinlicher. Wenn viele Menschen zugleich neue Immunität aufbauen, haben es Krankheitserreger anschließend schwerer.

Sehr wahrscheinlich ist vor allem, dass die Schulferien über Weihnachten und den Jahreswechsel viele Ansteckungsketten unterbrechen und Anfang Januar für eine Erholung der Lage sorgen.

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(ens)

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