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Bildrechte: imago images/Rainer Weisflog

TU Dresden, Chemnitz und FreibergGroßforschungszentrum für Zukunftsenergie – Perspektiven für die Lausitz

04. Mai 2021, 17:53 Uhr

Was passiert mit den Kohlerevieren nach der Energiewende? Um diese Frage zu beantworten, setzt die Bundesregierung auf die Expertise der Wissenschaft. Dafür sollen zwei Großforschungszentren entstehen, damit Regionen wie die Lausitz und das mitteldeutsche Revier auch weiterhin Energiestandorte sein können und eine Zukunftsperspektive haben. Die TU Chemnitz, TU Dresden und TU Bergakademie Freiberg haben nun ihre Idee für ein solches Forschungzentrum vorgestellt.

Bis 2038 will Deutschland den Ausstieg aus der Kohleverstromung geschafft haben und gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben. Damit der Strukturwandel in den Kohleregionen gelingt, sollen Wissenschaft und Forschung gebündelt werden und bis 2023 zwei neue Großforschungszentren in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier entstehen. Um den genauen Standort und die thematische Ausrichtung festzulegen, riefen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Freistaat Sachsen zum Wettbewerb "Wissen schafft Perspektiven für die Region!" auf. Im Rahmen des "Strukturstärkungsgesetz Kohleregion" werden die Gewinnerprojekte mit jährlich bis zu 170 Millionen Euro gefördert.

Nun haben die drei technischen Universitäten Sachsens – die TU Dresden, die TU Chemnitz und die TU Bergakademie Freiberg – ihr gemeinsames Konzept für das Großforschungszentrum für Zukunftsenergien (GFZ ZE) in der Lausitz unter dem Motto "Natur und Energie brauchen Zukunft – und die Zukunft braucht exzellente Wissenschaft" eingereicht.

Bei dem angestrebten Großforschungszentrum für Zukunftsenergien bündeln die drei Technischen Universitäten im Freistaat Sachsen ihre sich ganz hervorragend ergänzenden Kompetenzen, um unter Einbeziehung diverser Fachgebiete zentrale Zukunftsthemen der Energiewende und Energieversorgung interdisziplinär zu adressieren. Damit sind sie geradezu prädestiniert, zum Strukturwandel in der Energieregion Lausitz beizutragen, indem sie den Wandel von der klassischen Kohle-Energieregion hin zur nachhaltigen Zukunfts-Energienregion herbeiführen.

Prof. Dr. Gerd Strohmeier, TU Chemnitz

Dass die Grafikentwürfe für das neue Großforschungszentrum sehr grün sind, ist vermutlich kein Zufall. Bildrechte: Professur Medieninformatik/Stefanie Müller TU Chemnitz

Vor allem in den Bereichen "Energiebereitstellung", "Energietransport/-speicherung" und "Energieanwendung" soll zusammen geforscht werden. Wesentliche Pfeiler ihrer Allianz sind Forschungsquartiere, die von der interdisziplinären Grundlagenforschung bis zur praxisnahen Anwendung die Entwicklung sowie den Transfer neuer Energietechnologien in die Industrie bewerkstelligen. Dabei hat neben regenerativen Energieträgern auch der Wasserstoff eine strategische Bedeutung. Deshalb haben die drei Universitäten auch in diesem Bereich eine intensive Zusammenarbeit beschlossen.

Heutige und zukünftige Herausforderungen unserer Zeit wie Klimaschutz, Energieversorgung und Strukturwandel bedürfen einer technologieoffenen Neugestaltung unserer Energiewirtschaft mit innovativen Lösungen und Systemen.

Prof. Dr. Antonio Hurtado, TU Dresden

Deshalb will sich das GFZ ZE der interdisziplinären und ganzheitlichen Erforschung nachhaltiger, effizienter und ressourcenschonender Energietechnologien widmen. Die Besonderheit läge dabei in der Verbindung der Energietradition in der Lausitz mit aktuellen Forschungsthemen, die sich kontinuierlich an die fortwährenden Entwicklungen in der Wissenschaft anpassen, wodurch lokale Perspektiven erhalten bleiben, und sogar internationale Trends geschaffen werden.

Nächster Schritt des Wettbewerbsverfahrens ist die Auswahl von vielverprechenden Konzeptskizzen, die dann zu einem begutachtungsfähigen Konzept ausgebaut werden sollen.

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