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Hunden ist die Fähigkeit zum Verstehen von menschlichen Zeigegesten offenbar angeboren. (Symbolfoto) Bildrechte: imago images / blickwinkel

Ältestes Haustier der WeltHunde können Menschen von Geburt an verstehen

17. Januar 2020, 17:08 Uhr

Können auch wilde Hunde ohne Erziehung menschliche Gesten verstehen? Laut einer Studie ist diese Fähigkeit offenbar angeboren. Eine zweite Untersuchung zeigt: Auch manche Wolfswelpen spielen gern mit Menschen.

In der Geschichte der Menschheit sind Hunde unsere ältesten Haustiere. Wir haben sie vor über 10.000 Jahren domestiziert. Gut trainierte Tiere können enorm viele unserer Befehle, Wünsche und auch Gefühle verstehen und darauf reagieren. Aber wie ist das bei wilden Hunden, die nie trainiert wurden? Das wollten indische Forscher um Anindita Bhadra wissen und machten Experimente mit wild lebenden Straßenhunden in mehreren indischen Städten.

Hunde können Menschen von Geburt an verstehen

Die Forscher suchten sich dabei allein lebende Straßenhunde und stellten jeweils zwei abgedeckte Näpfe vor ihnen auf. Dabei achteten sie auch auf die emotionale Reaktion der Tiere, ob sie freudig oder ängstlich reagierten. Dann zeigten die Wissenschaftler auf einen der beiden Näpfe, entweder schnell und nur einmal oder mehrfach.

Etwa die Hälfte der Tiere reagierte nicht auf die Gesten. Allerdings waren das die Hunde, die sich zumeist extrem ängstlich gezeigt hatten. Die Forscher vermuten, dass diese Tiere traumatische Erlebnisse mit Menschen hatten. Von den übrigen Hunden, die reagierten, gingen aber etwa 80 Prozent der Tiere zum gezeigten Napf und zwar unabhängig davon, ob die Geste nur einmal oder mehrfach ausgeführt wurde. Die Forscher schließen, dass Hunde also eine angeborene Gabe haben, Menschen zu verstehen.

Wolfswelpen spielen mit Menschen

Eine zweite Studie in iScience kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis bei Wölfen. Die Forscher warfen insgesamt 13 jungen Wolfswelpen einen Ball zu und beobachteten, ob die Tiere den Ball zu den Menschen zurückbringen. Entgegen ihrer Erwartung machte das etwa ein Drittel der Tiere, die aus einem bestimmten Wurf stammten. Die Forscher vermuten, dass ein kleiner Teil der Wölfe eine angeborene Neigung dazu hat, mit Menschen zu spielen und das es solche Tiere waren, die am Anfang der Domestizierung zu Hunden standen.

(ens)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | 15. März 2017 | 15:00 Uhr

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