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Intelligent wie Hunde, aber nicht in allen Disziplinen Bildrechte: MDR/Grit Hasselmann

TierverhaltenHunde zeigen Menschen Dinge, Schweine tun das nicht

26. Januar 2023, 15:35 Uhr

Die Domestizierung von Tieren ist vermutlich nicht der entscheidende Faktor, was die Kommunikation dieser Tiere gegenüber Menschen betrifft. Das haben Forscher der Eötvös Loránd Universität Budapest in einer kürzlich veröffentlichten Studie festgestellt. Die ungarischen Tierverhaltensforscher untersuchten die sogenannte referenzielle Kommunikation von Hunden und Schweinen mit Menschen – also deren Fähigkeit, die Aufmerksamkeit einer Person auf ein bestimmtes Objekt zu lenken.

Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass in menschlichen Familien lebende Schweine, die mit ihren Besitzern allein in einem Raum waren, ihren Herrchen und Frauchen genauso viel Aufmerksamkeit entgegenbrachten wie Hunde. War jedoch außer dem Besitzer auch eine – nur für die Menschen erreichbare - Futterbelohnung im Raum, versuchten nur Hunde, die Aufmerksamkeit des Besitzers auf die Belohnung zu lenken, um mit dessen Hilfe an diese heranzukommen. Schweine hingegen versuchten lediglich, den Weg zur Belohnung selbst zu finden.

Nach Ansicht der ungarischen Ethologen deutet dies darauf hin, dass nicht jedes Haustier in der Lage ist, die Aufmerksamkeit von Menschen auf interessante Orte und Dinge zu lenken. Möglicherweise fehlen Schweinen Eigenschaften, die für das Entstehen "referenzieller Kommunikation" entscheidend sind. Hunde, Pferde, Katzen und sogar Wildtiere wie Kängurus haben hingegen diese Fähigkeiten. Die Schweine-"Probanden" der ungarischen Studie gehörten übrigens zu einem sogenannten Family Pig Project, einem langfristigen wissenschaftlichen Projekt, bei dem Miniaturschweine in menschlichen Familien untergebracht werden, wo sie ähnlich wie ein Familienhund aufgezogen werden.

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