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Ein Gemälde von Diane Burko mit dem Titel "Summer Heat, 2020" zeigt rote, orangefarbene und blaue Motive von Waldbränden und schmelzenden Gletschern, die sich mit Karten überlappen, die über eine Grafik des globalen atmosphärischen Kohlendioxidgehalts zu tropfen scheinen. Untersuchungen der University of Wisconsin-Madison haben gezeigt, dass die Kombination von Klimadaten mit visuell fesselnder Kunst Daten für den Betrachter aussagekräftiger machen und politische Gräben im Zusammenhang mit der Klimawissenschaft überbrücken kann. Bildrechte: Diane Burko

KommunikationsforschungWie kann man Klimadaten besser vermitteln? Mit Kunst!

11. Juli 2023, 14:57 Uhr

Forschende nutzen häufig Datengrafiken, um die Folgen des Klimawandels an Laiinnen und Laien zu kommunizieren. Eine aktuelle Studie zeigt nun: Mit Kunstwerken ließe sich möglicherweise mehr erreichen.

Datengrafiken sind beliebt, wenn es darum geht, die Folgen der Klimakrise auf unserem Planeten an ein breites Publikum zu vermitteln. Berühmt ist beispielsweise der sogenannte "Hockeyschläger", also das Liniendiagramm, dass den Anstieg der Durchschnittstemperatur zeigt. Die Erklärleistung solcher Diagramme hat allerdings offenbar ihre Grenzen: Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sie viele Laiinnen und Laien gar nicht erreichen und politische Spaltungen in Bezug auf den Klimawandel sogar verschärfen können. Werden die Klimadaten dagegen in Kunstwerken umgesetzt, reagieren Menschen besser darauf und denken mehr über die Aussagen der Daten nach.

Menschen reagieren emotional auf Klimawandel-Kunst

Das zumindest sind die Ergebnisse der Studie von Nan Li von der University of Wisconsin-Madison. Untersucht wurde konkret, wie 671 Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer auf das Gemälde "Summer Heat, 2020" (siehe oben) reagieren. Das Bild zeigt rote, orangene und blaue Motive von Waldbränden und schmelzenden Gletschern, die sich mit Karten überlappen, die über eine grafische Darstellung des globalen CO2-Gehaltes in der Atmosphäre zu tropfen scheinen. In der Umfrage reagierten die Teilnehmenden stärker emotional auf die künstlerische Umsetzung, als auf klassische Klimawandel-Grafiken und berichteten auch häufiger von stärkeren positiven Emotionen wie Glück, Ehrfurcht, Inspiration und Hoffnung. Außerdem stimmten Menschen aus unterschiedlichen politischen Lagern beim Anblick des Kunstwerkes stärker der These zu, dass der Klimawandel für sie persönlich ein relevantes Thema sei.

Kunst spricht das Vorstellunsgvermögen an

Aus Sicht der Studienautorin Nan Li könnten Kunstwerke künftig eine größere Rolle bei der Vermittlung von Themen wie dem Klimawandel spielen. "Wenn man Kunst zeigt, denke ich, dass die Leute denken: 'Hey, warte mal. Was hat es damit auf sich?'" Sagt Li. "Es füllt das Vorstellungsvermögen der Menschen in Bezug auf die Bedeutung von Daten, ohne einen belehrenden Ansatz zu verfolgen. Es regt die Menschen tatsächlich dazu an, die Bedeutung selbst zu erforschen."

Links/Studien

Die Studie mit dem Namen "Artistic representations of data can help bridge the US political divide over climate change" ist hier im Journal communications earth & environment nachzulesen.

iz

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