KlimawandelLebensweise von Millionären macht das 1,5 °C Klimaziel unmöglich
Forschende des Western Norway Research Institute und der Linnaeus University in Schweden zeigen in ihrem Forschungsbericht, dass eine Einhaltung der Pariser Klimaziele mit der sich stetig vergrößernden Zahl von Dollar-Millionären nicht möglich sein wird, weil diese in den nächsten 30 Jahren für fast drei Viertel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich sein werden. Die Forschenden fordern daher politische Maßnahmen, um hier entgegenzuwirken.
Der IPCC schätzt, dass das verbleibende Kohlenstoffbudget für das Einhalten von 1,5 Grad Celsius in der Größenordnung von 400 Gigatonnen CO2 liegt. Bei den derzeitig ausgestoßenen Emissionen, die ca. 40 Gigatonnen pro Jahr betragen, wird dieses Budget in den frühen 2030er Jahren überschritten sein.
Weil Einkommen/Vermögensbesitz und Treibhausgasemissionen aus fossilen Brennstoffen eng miteinander verbunden sind, haben Wohlhabende einen überproportional großen Anteil an den Emissionen und somit einen großen Einfluss auf das verbleibende Kohlenstoffbudget. Es wird geschätzt, dass der Anteil der Millionäre von aktuell 0,7 % der Weltbevölkerung (51,9 Millionen Menschen) auf 3,3 % im Jahr 2050 ansteigen wird. Diese Gruppe wird im Zeitraum 2020 bis 2050 286 Gigatonnen CO2 emittieren, was 72 % des verbleibenden Kohlenstoffbudgets entspricht.
Die Forschenden kommen mit ihrer Analyse zu dem Ergebnis, dass es nur eine sehr begrenzte Chance gibt, den Emissionspfad in den nächsten 30 Jahren auf Netto null zu verändern, wenn das Wachstum der Millionäre und ihrer Emissionsmuster anhält. Insbesondere basieren die Ergebnisse auf einer Bewertung des direkten Energieverbrauchs. Zu den großen Triebkräften der individuellen Emission zählen hier energieintensive Transportmittel wie Privatflugzeuge und Yachten, aber auch der Mehrfachbesitz von Immobilien. Die Forschenden legen daher nahe, dass globale politische Wege gefunden werden müssen diese Emissionen zu reduzieren.