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Dickes Ding: Blaubeuren ist der größte bisher gefundene Meteorit in Deutschland, wurde aber erst 2020 als solcher erkannt. Daneben zu erkennen: Normalerweise sind die Funde deutlich kleiner. Bildrechte: DLR/U. Köhler

AstrophysikMeteoriteneinschlag: Wenn ein Außerirdischer auf dem Balkon landet

23. Februar 2023, 13:33 Uhr

Um einen auf der Erde gelandeten Himmelskörper zu finden, braucht es mehr als ein Quäntchen Glück. In Italien musste man jetzt nicht lange suchen. In Westsachsen heißt es aber noch: Augen auf.

Im westsächsischen Audenhain – zwischen Torgau und Eilenburg – wird derzeit gewissermaßen Besuch aus dem All gesucht. Über der südlichen Hälfte des Ortsteils von Mockrehna soll am 8. Februar ein Meteorit niedergegangen sein. Der Fund wäre sensationell, aber auch eine Erbse im Heuhaufen. So groß soll der Himmelskörper sein, höchsten noch die Größe einer Walnuss, heißt es von Seiten des DLR-Instituts für Planetenforschung gegenüber der Torgauer Zeitung. Anwohnende sind aufgerufen, mal im Gärtchen nachzusehen, ob es dort extraterrestrische Auffälligkeiten gibt.

In Süditalien musste man nicht lange suchen. Keine Woche später hat sich in der Mittelstadt Matera in der Region Basilikata ebenfalls ein Himmelskörper bemerkbar gemacht. Dort saß glücklicherweise gerade niemand beim verspäteten Valentins-Espresso. Was dazu führte, dass durch Teile des 300 Stundenkilometer schnellen Himmelsgeschosses auch nur eine Bodenfliese zu Bruch ging.

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Ein Ehepaar hätte lediglich einen lauten Knall gehört. Inspiziert wurde der Einschlag von den beiden Söhnen, die – der Zufall wollte es ganz offensichtlich so – auch noch Hobbyastronomen sind und die siebzig Gramm Material in großen und kleinen Fragmenten sicher zuordnen konnten. So ganz unvorbereitet waren sie ohnehin nicht, in Matera: Nachdem der Meteorit am Valentinstag gesichtet wurde, ging eine Warnung an die Bevölkerung raus.

Asteroid, Meteoroid, Meteor, MeteoritWas ist was? Ein Asteroid ist ein kleiner astronomischer Körper, der sogar mehrere Kilometer Durchmesser haben kann. Meteoroiden sind viel kleiner und kreuzen regelmäßig die Bahn der Erde. Dann werden sie gelegentlich zu Meteoren, den Sternschnuppen. Wenn dann von ihnen noch etwas übrig ist, finden wir es auf der Erde als Meteorit.

Auch vom westsächsische Exemplar wurden vorher Flugaufnahmen in Tschechien gemacht, wodurch die Fallbahn genau berechnet werden konnte. Bleibt zu hoffen, dass das Objekt noch gefunden wird – als Terassendeko ist er immerhin zu klein. Diese Degradierung musste der bislang größte deutsche Meteorit ein Vierteljahrhundert über sich ergehen lassen. Der Dreißig-Kilo-"Stein" zierte einen Garten in Blaubeuren in Baden-Württemberg, bis sich sein Besitzer an Fachleute wandte. Immerhin: Wer die außerirdische Erbse von Audenhain findet, darf sie behalten. Das DLR freut sich aber, vorher mal einen Blick drauf werfen zu können.

flo

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 20. Februar 2022 | 08:40 Uhr

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