Nasa und EsaMondmission Artemis I ist erfolgreich gestartet
Der dritte Countdown war erfolgreich: Artemis I ist unterwegs. Am 16. November um 07:48 Uhr unserer Zeit ist die SLS-Rakete der gemeinsamen Mondmission von Nasa, Esa und anderen Partnern mit dem Orion-Raumschiff von Florida aus zum Mond gestartet.
Update 16. November
Auch beim dritten Startversuch hat es die Nasa noch einmal spannend gemacht. Der Countdown wurde zehn Minuten vor dem Start der SLS-Mondrakete angehalten. Zuvor gab es Probleme beim Betanken mit flüssigem Wasserstoff. Wegen eines Lecks an einem Einlassventil war der Tankvorgang gegen halb vier unserer Zeit unterbrochen worden. Die sogenannte "Rote Crew" wurde zur Startrampe geschickt, um das Ventil festzuziehen, danach wurde der Tankvorgang fortgesetzt. Gleichzeitig untersuchte das Startteam ein Problem an einer Radarstation, die für die Kommunikation mit der Rakete und dem Raumschiff wichtig ist.
7:35 MEZ gaben alle Stationen Go für den Start. Um 7:38 Uhr wurde der Countdown für die letzten zehn Minuten wieder gestartet. 7:48 Uhr startete die 98 Meter hohe SLS-Rakete Richtung Mond.
Update 15. November
Seit Montag (14.11.) läuft der Countdown für die Mondmission Artemis I. Zuvor hatten die Nasa-Ingenieure noch einige kritische Fragen geklärt. Insbesondere ging es um zusätzliche Dichtungen, die an Nähten auf dem Startabbruchsystem angebracht worden sind. "Das Missionsmanagementteam stellte fest, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass zusätzliches Material, wenn es abreißt, ein kritisches Risiko für den Flug darstellen würde", so die Nasa im Artemis-Blog. Der Countdown laufe bisher reibungslos. Ab heute (15.11.) 21:30 Uhr MEZ überträgt die Nasa, zuerst die Betankung (unkommentiert), ab 03:30 MEZ (16.11.) beginnt der kommentierte Stream auf Nasa TV. Die Esa beginnt bereits ab Mitternacht mit dem kommentierten Stream auf Esa-TV.
Update 10. November
Das Orion-Raumschiff, die SLS-Kernstufe, die kryogene Zwischenantriebsstufe und die Booster sind abgeschaltet. Die SLS Rakete der Artemis I-Mondmission ist auf dem Startplatz gesichert. So bereitet sich die Nasa auf den Tropensturm Nicole vor, der den bisher geplanten Start am 14. November verhindert. Frühestens am 16. November kann nun ein neuer Startversuch unternommen werden, so die US-Weltraumbehörde. "Die SLS-Rakete ist so konstruiert, dass sie Windgeschwindigkeiten von 85 mph (rund 140 km/h) auf 60-Fuß-Ebene mit strukturellem Spielraum standhält", schreibt die Nasa in ihrem Blog. Auf dem Gelände des Kennedy-Spacecenters verbleibt nur Teil des Teams "an einem sicheren Ort". Der andere Teil der Belegschaft erhält so laut Nasa die Möglichkeit, "sich um die Bedürfnisse ihrer Familien und Haushalte zu kümmern".
Der letzte Startversuch am 27. September wurde wegen des Hurrikans Ian abgebrochen, die Rakete in den Hangar gefahren. Die Inspektionen und Analysen der letzten Wochen hätten nun gezeigt, dass nur minimale Arbeiten erforderlich sind, um die Rakete und das Raumfahrzeug für den Rollout zur Startrampe 39B im Kennedy Space Center in Florida vorzubereiten, teilte die Nasa danach mit. Seit dem 4. November steht die SLS-Rakete mit dem Raumschiff Orion wieder auf der Startrampe. Das neue Startfenster am 16. November öffnet sich um 07:04 Uhr MEZ und ein drittes am 19. November 07:45 Uhr MEZ. Die Mission würde voraussichtlich 25,5 Tage dauern und das Raumschiff am 11. Dezember im Pazifik wassern.
Das Raumschiff umrundet zwei Mal den Mond
Wenn die Rakete das Raumschiff dann endlich ins All bringt, wird es den Mond zweimal umrunden. Bereits kurz nach dem Start löst sich das eigentliche Raumschiff, die Orion-Kapsel von der verhältnismäßig größeren Mondrakete. Danach umrundet es die Erde und bewegt sich dann Richtung Mond. Dabei stößt es zehn CubeSats ins All ab – kleine Satelliten, die anschließend eigenständig ihre separaten Missionen verfolgen.
Nach circa vier Tagen soll Orion dann in den Mondorbit eintreten und den Mond in ungefähr 100 Kilometer Höhe umrunden. Nach der zweiten Runde um den Mond kehrt die Raumkapsel planweise wieder zur Erde zurück. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglüht ein Teil des Raumschiffes, der Kern soll jedoch sicher mit geöffnetem Fallschirm auf die Erde hinabgleiten und auf dem Wasser landen. In unserer Animation können Sie den Flug des Orion-Raumschiffes durchs All noch einmal nachvollziehen.
Artemis I sammelt vor allem Daten
Das Ziel der Artemis I-Mission ist dabei vor allem eines: Daten sammeln. Denn wenn im nächsten Schritt mit Artemis II eine bemannte Raumkapsel um den Mond fliegen soll, dann darf den Astronauten und Astronauten nichts passieren. Deshalb wird das Raumfahrzeug Orion samt aller Systeme im Weltraum getestet. Dabei geht es beispielsweise darum, dass das amerikanische Kommandomodul des Raumfahrzeuges mit dem europäischen Servicemodul funktionieren muss oder dass das Hitzeschild von Orion beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zuverlässig funktioniert – denn das Raumfahrzeug wird sich deutlich schneller wieder zurück Richtung Erde bewegen, als das bei einer Rückkehr von der ISS der Fall wäre.
Außerdem soll mit der Artemis I-Mission abgeklärt werden, dass das Raumschiff im Umfeld des Mondes (dem Mond-Orbit) genauso manövrierfähig ist wie im Umfeld der Erde. Und es wird getestet, welche Strahlenbelastung sich für die Besatzung des Raumschiffes während des Fluges ergibt.
Die NASA stellt einen Live-Tracker zur Verfügung
Wo genau sich das Raumschiff gerade befindet, können Sie während der Mission übrigens live nachvollziehen. Auf einer eigens eingerichteten Tracking-Seite gibt die NASA alle Informationen über den Aufenthalt von Orion an die Öffentlichkeit weiter. Außerdem werden unter @NASA_Orion regelmäßige Updates veröffentlicht.
Links/Studien
Die Tracking-Seite der NASA finden Sie hier.
iz/gp
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