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Das Korallenriff Palau im Pazifik. Bildrechte: IMAGO

Wissen-NewsKorallenriffe haben sich wohl an höhere Meerestemperaturen angepasst

22. August 2023, 13:32 Uhr

Das pazifische Korallenriff Palau hat sich an die klimatischen Veränderungen angepasst. Das klingt erst mal gut, hat aber auch einen hohen Preis.

Die Forschungsergebnisse der Universität Newcastle zeigt, dass sich Korallenriffe in einem Teil des Pazifischen Ozeans wahrscheinlich an die höheren Meerestemperaturen angepasst haben. Demnach könnte sich die Bleiche der Korallen in Zukunft verringern, prognostiziert das Team in ihrer im Fachmagazin Nature Communications veröffentlichten Studie.

Damit die Korallenbleiche jedoch zurück geht und sich nicht weiter ausbreitet, müssen auch die Kohlenstoff-Emissionen zurückgehen. Dafür hat das Team verschiedene Szenarien simuliert. In Szenarien mit hohen Emissionen, in denen die Gesellschaft weiterhin auf fossile Brennstoffe setzt, sind solche Bleicheffekte jedoch unvermeidlich.

Es gibt "eine ökologische Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel", berichtet Liam Lachs in einer Pressemitteilung. Er ist der Hauptautor der Studie und "unterstreicht aber auch die Notwendigkeit, die Verpflichtungen des Pariser Abkommens zu erfüllen, um die Korallenriffe wirksam zu schützen".

Widerstandsfähigere Korallen, doch das hat seinen Preis

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Wärmetoleranz der Korallen in Palau-Riff seit den späten 1980er-Jahren wahrscheinlich um 0,1 Grad Celsius pro Jahrzehnt zugenommen hat. Natürliche Mechanismen wie genetische Anpassung oder Akklimatisierung der Korallen oder ihrer symbiotischen Mikroalgen zur Verbesserung der Wärmetoleranz der Korallen könnten zu diesem Anstieg beigetragen haben. Wie schnell diese Wärmetoleranz allerdings auf natürliche Weise zunehmen kann und ob sie mit der Erwärmung der Ozeane Schritt halten kann, war bisher weitgehend unbekannt.

Damit wären die Korallenriffe widerstandsfähig gegenüber durch den Klimawandel verursachte Hitzewellen. "Diese Widerstandsfähigkeit kann jedoch auch einen Preis haben, nämlich eine geringere Vielfalt und ein geringeres Wachstum der Riffe", erklär der Mitautor Simon Donner von der Universität von British Columbia (Kanada). "Wenn die Treibhausgasemissionen in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten nicht drastisch gesenkt werden, werden die Riffe im Pazifik nicht mehr die Ressourcen und den Schutz vor Wellen bieten, auf die die Menschen im Pazifik seit Jahrhunderten angewiesen sind."

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