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Bildrechte: IMAGO / Jürgen Held

Wissen-NewsLuftqualität in Europa hat sich verbessert, außer beim Ozon

13. März 2024, 14:44 Uhr

Laut einer Studie ist die Luft in Europa seit 2003 deutlich sauberer geworden, vor allem, was die Belastung mit Feinstaub-Partikeln und Stickstoffdioxid angeht. Beim Ozon gibt es aber einen gegenläufigen Trend.

Eine Forschungsgruppe aus Barcelona hat mit Hilfe von realen Messwerten und maschinellem Lernen die Luftverschmutzung für mehr als 1.400 europäische Regionen in 35 Ländern analysiert, insgesamt leben in den untersuchten Gebieten 543 Millionen Menschen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesamtbelastung durch Feinstaub (je nach Partikelgröße PM2,5 und PM10 genannt) und Stickstoffdioxid (NO2) in den meisten Teilen Europas zurückgegangen ist. Die PM10-Werte sind im Untersuchungszeitraum 2003 bis 2019 am stärksten gesunken (2,72 Prozent), gefolgt von NO2 (2,45 Prozent) und PM2,5 (1,72 Prozent).

Trotz der Verbesserungen der Luftqualität leben laut Studie 98 Prozent der europäischen Bevölkerung in Gebieten, in denen die von der WHO empfohlenen Jahreswerte für PM2,5 überschritten werden. Bei PM10 sind es demnach 80 Prozent der Menschen, bei NO2 86 Prozent.

Beim Ozon (O3) gibt es einen anderen Trend, der sich gemäß der Forschungsgruppe in Zeiten des Klimawandels noch verstärken dürfte: Vor allem in Südeuropa, aber auch in großen Teilen Miteleuropas wie zum Beispiel fast der gesamten nördlichen Hälfte Deutschlands gibt es viele Regionen mit gestiegenen Ozon-Werten. Für alle vier Kategorien hat die Forschunsgruppe in ihrer Studie grafische Karten zur Veranschaulichung veröffentlicht.

Feinstaub PM2,5

Die Feinstaubbelastung mit kleinen Partikeln (PM2,5) war im Untersuchungszeitraum vor allem im Osten Europas sehr hoch. Dort wurden an vielen Tagen im Jahr die WHO-Richtwerte überschritten. Der Trend über die Jahre ging allerdings fast überall in Europa nach unten.

Bildrechte: Chen, ZY., Petetin, H., Méndez Turrubiates, R.F. et al.

Feinstaub PM10

Tage mit zu vielen großen Feinstaubpartikeln (PM10) gibt es ebenfalls im Osten Europas, aber auch in Norditalien am häufigsten. Auch hier ist der Trend jedoch fast überall in Europa rückläufig.

Bildrechte: Chen, ZY., Petetin, H., Méndez Turrubiates, R.F. et al.

Stickstoffdioxid NO2

Norditalien ist auch europäischer Spitzenreiter bei Tagen mit zu viel Stickstoffdioxid (NO2). Aber auch in vielen Regionen Englands, Belgiens, der Niederlande, Deutschlands und Polens ist die Belastung vergleichsweise hoch. Der Trend ist jedoch überall in Europa rückläufig.

Bildrechte: Chen, ZY., Petetin, H., Méndez Turrubiates, R.F. et al.

Ozon O3

Bei der Belastung mit Ozon (O3) gibt es ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. Im Süden gab es nicht nur die meisten Tage mit zu hohen Werten, sondern auch den stärksten Trend nach oben. Allerdings haben auch viele Regionen Deutschlands mit einem steigenden Trend zu leben.

Bildrechte: Chen, ZY., Petetin, H., Méndez Turrubiates, R.F. et al.

Links / Studien

Die Studie "Population exposure to multiple air pollutants and its compound episodes in Europe" wurde im Fachjournal "Nature Communications" veröffentlicht.

(rr)

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