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Ein Wald in der zu Russland gehörenden Republik Komi im äußersten Nordosten Europas. Bildrechte: imago/Russian Look

Wissen-NewsOsteuropäische Landschaft schluckt Europas meistes CO2

02. August 2023, 16:55 Uhr

In Osteuropa liegen die größten Kohlenstoffsenken des Kontinents. Die osteuropäische Landfläche bindet einer neuen Studie zufolge 78 Prozent des Kohlenstoffs von ganz Europa. Das meiste schlucken die riesigen Wälder der Region.

Gegenden Osteuropas und des östlichen Mitteleuropas sind die größten Kohlenstoffsenken des Kontinents. Das haben Forscher am Karlsruher Institut für Technologie und anderen Forschungseinrichtungen herausgefunden. So würden insbesondere die osteuropäischen Wälder ein großes Potenzial besitzen, langfristig Kohlenstoff aufzunehmen. Der Vergleich der Kohlenstoffbilanz hätte ergeben, dass die Landoberfläche Osteuropas pro Jahr rund 410 Millionen Tonnen Kohlenstoff in Biomasse gebunden hat. Das entspreche etwa 78 Prozent der Kohlenstoffsenke von ganz Europa.

Die größten Speicher konnten vor allem im Grenzgebiet zwischen der Ukraine, Belarus und Russland, im südlichen Uralgebirge und auf der Kola-Halbinsel im äußersten Nordwesten Russlands ausgemacht werden. Die Kohlenstoffaufnahme sei jedoch rückläufig. Als Grund nennen die Forscher vor allem einen Anstieg der Holzentnahme im westlichen Russland sowie eine Verminderung des Waldaufwuchses auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen. Zudem wirke sich der Klimawandel zunehmend auf die Wälder aus.

In seinen Berechnungen hat das Forscherteam verschiedene Datenquellen zusammengeführt: Modelle, satellitengestützte Biomasse-Abschätzungen sowie Waldinventuren und nationale Statistiken. Nun gelte es zu prognostizieren, wie sich osteuropäische Wälder und ihre Kohlenstoffspeicher unter dem Einfluss von Landnutzungsänderungen und Klimawandel künftig entwickeln werden. So seien bereits jetzt die steigende Zahl von Extremwetterereignissen und verringerte Wasserverfügbarkeit absehbare Faktoren, die zu einem weiteren Schrumpfen der Kohlenstoffaufnahme führen würden.

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