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Smarte Plüschtiere will die Hochschule Anhalt entwickeln. Bildrechte: IMAGO / Design Pics

Wissen NewsSmartes Spielzeug: Raus aus der Schmuddelecke

08. Januar 2024, 11:44 Uhr

Forscher der Hochschule Anhalt entwickeln ein neues Smart Toy, was nicht nur datenschutzrechtlich unbedenklich sein soll, sondern auch umweltfreundlich. Dienen soll es der Kommunikation über Distanzen hinweg.

Der Ruf von intelligentem Spielzeug hat gelitten. Die sogenannten Smart Toys sammelten zu viele Daten und verstießen damit gegen Datenschutzbestimmungen. Dies wollen Forscher der Hochschule Anhalt ändern und in Zusammenarbeit mit diversen Akteuren Spielzeug bauen, mit dem über Distanz miteinander kommuniziert werden kann. Und das nicht nur mittels Sprache, sondern auch über Haptik. "Es geht uns darum, eine Geheimsprache zu entwickeln, über die man sicher miteinander kommunizieren kann", erklärt Arne Berger, Experte für Mensch-Computer-Interaktion. Beispielsweise könnten Familienangehörige über Distanz in Kontakt bleiben. Sensoren an einem Plüschtier etwa könnten Lautstärke, Temperatur oder Bewegungen wahrnehmen und an das andere Spielzeug an einem anderen Ort senden.

"Welche Informationen das Plüschtier dann wie verarbeitet und welchen Effekt es beim anderen auslöst", vereinbaren die Familienmitglieder unter sich. So könnte Streicheln etwa dazu führen, dass sich beim anderen Spielzeug die Haare aufrichten. Die Entwicklung eines solchen Smart Toys ist allerdings komplex. Deshalb kooperiert die Hochschule Anhalt mit der TU Chemnitz, dem Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland, sowie der Kösener Spielzeug Manufaktur.

Berger erhofft sich dadurch Impulse und ein nachhaltigeres Spielzeug: "Smart Toys gelten aufgrund ihrer technischen Elemente als Sondermüll. Das ist nicht nachhaltig. Außerdem sollten die Plüschtiere waschbar sein, damit sie möglichst lange genutzt werden können. Auch das ist bislang nicht möglich und eine unserer Herausforderungen." Das Projekt ist für drei Jahre angesetzt. Zu Beginn wollen die Forscher die Verbraucher befragen, was sie sich wünschen. "Erst wenn wir Menschen direkt an der Entwicklung von Technik beteiligen und ethische Fragen einbeziehen, entstehen Produkte, von denen sowohl Nutzerinnen und Nutzer als auch Hersteller lange profitieren", ist Berger überzeugt.

pm/jar

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