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Das Wasser in den oberen Schichten der Weltmeere ist 2023 so warm, wie nie zuvor. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Globale ErwärmungRekord-Hitze in den Ozeanen: Seit August Allzeitrekorde

25. August 2023, 11:53 Uhr

In den oberen Schichten der Ozeane ist das Wasser so warm wie nie zuvor. Laut Daten beträgt die globale Durchschnittstemperatur des Wassers bereits seit Wochen mehr als 21 Grad Celsius.

Die Temperaturen in den oberen Wasserschichten der Weltmeere sind weiterhin so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Portal Climate Reanalyzer, das global verfügbare Messdaten und Modellrechnungen zusammenführt, zeigt bereits seit Mitte Juli einen weltweiten Durchschnitt von über 21 Grad Celsius Wassertemperatur an. Das ist höher, als in den vierzig Jahren zuvor jemals gemessen wurde.

Heiße Ozeane: Ursache steigender CO2-Anteil in der Luft

Bildrechte: ClimateReanalyzer.org

2023 dürfte damit zum bislang wärmsten Jahr der Weltmeere werden. Bereits seit März liegen die Temperaturen über den Werten der Vorjahre. Anfang April hatten die Temperaturen schon einmal mehrere Tage bei 21,1 Grad und damit so hoch wie nie seit Beginn der Auswertung gelegen. Davor war ein Rekord von 21 Grad im März 2016 erfasst.

Als Hauptgrund für den Anstieg gelten die menschengemachten Treibhausgase. Über neunzig Prozent der durch sie entstehenden Wärme werde von den Ozeanen aufgenommen, hatte Mojib Latif vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel kürzlich erklärt. Dadurch seien sie in bis zu 2000 Metern Tiefe, in wenigen Gebieten auch noch tiefer, deutlich wärmer geworden. Nun kommt Latif zufolge noch zunehmend das Klimaphänomen El Niño hinzu. Das natürliche Wetterphänomen könne die im Zuge der Klimakrise ohnehin steigenden Temperaturen zusätzlich in die Höhe treiben.

Erwärmung der Meere immer schneller

Laut einer Anfang des Jahres vorgestellten Studie hat sich die Geschwindigkeit, mit der sich die Meere erwärmen, seit den späten 1980er Jahren mindestens verdreifacht. Die Wärmemenge in Meeresschichten bis zu einer Tiefe von 2000 Metern erreichte 2022 einen Höchststand, wie das Forschungsteam im Fachjournal Advances in Atmospheric Sciences berichtete. 2023 dürfte neue Rekordwerte bringen. "Solange wir keine Klimaneutralität erreichen, wird sich der Trend des Aufheizens fortsetzen und wir werden jedes Jahr neue Wärmerekorde in den Ozeanen messen", erklärte Mitautor Michael Mann von der Universität von Pennsylvania.

Links/Studien

(dpa/ens)

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