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Alt werden, cool bleiben. Ob wir ein hohes Alter erreichen, liegt nicht alleine an Sport oder Ernährung. Auch unsere Gene aus den Wanderungsbewegungen der Steinzeit spielen womöglich eine Rolle. Bildrechte: IMAGO/Westend61

Langes LebenUnser genetisches Erbe aus der Steinzeit beeinflusst, ob wir lange leben

18. April 2023, 12:33 Uhr

Wie alt wir Menschen werden, hängt von vielen Faktoren ab. Einen großen Einfluss hat beispielsweise unser Lebensstil, also ob wir rauchen, uns bewegen und gesund essen. Komplett selbst in der Hand haben wir unsere maximale Lebenserwartung aber nicht, denn: auch die Gene spielen eine entscheidende Rolle.

"Den höchsten genetischen Beitrag zur Langlebigkeit haben Variationen im APOE-Gen", sagt Professorin Almut Nebel vom Institut für Klinische Molekularbiologie (IKMB) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Das APOE-Gen spielt eine Rolle in unserem Fettstoffwechsel. Drei Versionen des Gens sind mit unserer Langlebigkeit verbunden. Eine Version steht im Verdacht, das Alzheimer-Risiko zu erhöhen und somit die Lebenserwartung zu verkürzen, eine Version ist neutral und die dritte erhöht unsere Chance auf ein langes Leben. Was die geografische Verteilung der Gen-Varianten angeht, fällt auf, dass das die Alzheimer-Variante beispielsweise verstärkt im Norden Europas vorkommt.

Ein Team aus Forschenden untersuchte diese Verteilung mittels Paläogenetik und kommt zu dem Schluss: "Dass die heutige Verteilung der Varianten in Europa vor allem durch zwei große Einwanderungen vor 7.500 Jahren und vor 4.800 Jahren und den anschließenden Vermischungen von Bevölkerungsgruppen entstanden ist". Das berichtet Daniel Kolbe, Erstautor der entsprechenden Studie, die im Journal Aging Cell veröffentlicht wurde. Diese Erkenntnis ist neu. Bisher wurden die verschiedenen Häufigkeiten der drei Genvarianten hauptsächlich auf natürliche Selektion zurückgeführt.

Die Veröffentlichung im Journal Aging Cell gibt es hier zum Nachlesen.

MDR WISSEN News

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