ITVermehrt Hackerangriffe auf Hochschulen und Universitäten
Der mutmaßliche Cyberangriff auf die TU Bergakademie Freiberg hat erneut einen Fokus auf die IT-Sicherheit deutscher Hochschulen gelenkt. Recherchen haben ergeben, dass dieses Problem weiter verbreitet ist als bislang angenommen.
Auf Nachfrage von MDR KULTUR teilte die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) mit, dass deutschlandweit bislang etwa 24 Hochschulen und Universitäten betroffen seien, in Mitteldeutschland neben Freiberg unter anderem auch die Universität Leipzig, die Westsächsische Hochschule Zwickau und die Hochschule Anhalt.
Der Präsident der HRK, Prof. Peter-André Alt, wies in seiner Stellungnahme auf die Bedeutung dieser Angriffe hin: "Es sind natürlich Forschungsdaten, die relevant sind – das spielt eine wesentliche Rolle und zwar im breiten Spektrum von den Technikwissenschaften zu den Natur- und Lebenswissenschaften.“ Nicht selten seien auch Universitätsklinika davon betroffen, die hoch sensibel sind bis hinein in die Bereiche der Krankenversorgung, so Alt. „Wenn man also wirklich Böses ausrichten will, dann erreicht man das über diesen Weg und es ist zum anderen auch der Service-Betrieb der Administration; der Lehrbetrieb, der getroffen wird, wenn Netzwerke oder Server entsprechend gehackt werden."
Auch in Freiberg hatte der Angriff weitreichende Folgen: Die hochschuleigene IT musste alle Verbindungen zum Internet kappen, weder E-Mail-Kommunikation noch die Nutzung der Onlinedienste waren möglich, was wiederum Auswirkungen auf die Lehre hatte. Zudem sei die Kartenzahlung in der universitären Mineraliensammlung "Terra Mineralia" zeitweise nicht möglich gewesen.