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Forscher analysierten die Mondoberfläche mit Hilfe des SOFIA-Flugzeugteleskops von NASA und DLR. Bildrechte: Nasa

WeltraumforschungWasser auf dem Mond nachgewiesen

26. Oktober 2020, 17:07 Uhr

Astronomen liefern einen weiteren Nachweis für Wasser auf dem Mond. Das lebenswichtige Molekül ist in winzigen Mengen in Gesteinen gebunden, könnte aber bei künftigen Missionen gefördert werden.

Astronomen wissen bereits seit einiger Zeit, dass es höchstwahrscheinlich Wasser auf dem Mond gibt. Jetzt hat ein Team um die NASA-Wissenschaftlerin Casey Honniball mit Spektralanalysen im Wellenbereich von sechs Mikrometern neue Details geliefert. Honniball hatte bereits für ihre Doktorarbeit 2019 (hier als pdf) diese Analysemethode "flüchtiger Stoffe auf der Erde und dem Mond" per Infrarotmessung benutzt.

Eingeschlossen in Gesteinskörnchen

Wie die Forscher im Fachblatt "nature astronomy" berichten, analysierten sie die von der Sonne beschienene Mondoberfläche mit dem deutsch-amerikanischen Flugzeugteleskop SOFIA. Dabei fanden sie vor allem in der Nähe des Mond-Südpols die Signatur von Wassermolekülen. Sie schätzen, dass das Gestein dort zwischen 100 und 400 Teilen Wasser pro eine Millionen Teile enthält, sprich: Der Boden besteht zu einem bis vier Zehntausendstel aus Wasser.

Die Wissenschaftler glauben, dass das Wasser in Glas und Gesteinskörnchen festgehalten wird. Nur so verdampft es nicht, während das Sonnenlicht die Mondoberfläche auf 130 Grad Celsius aufheizt.

"Kältefallen" halten Wasser stabil

In einer zweiten Studie haben Paul Hayne (Astrophysiker an der University of Colorado) und seine Kollegen analysiert, wie viele Flächen auf der Mondoberfläche eigentlich permanent im Schatten liegen, damit grundsätzlich sehr kalt sind und so Wasser dauerhaft speichern könnten. Die Wissenschaftler nahmen dabei auch extrem kleine Flächen in den Blick, deren Durchmesser nur etwa einen Zentimeter beträgt. Solche kleinen "Mikro-Kältefallen" seien deutlich zahlreicher als große, schreiben die Forscher ebenfalls in "nature astronomy". Insgesamt hätten 40.000 Quadratkilometer Mondoberfläche das Potenzial, Wasser zu speichern. Das entspricht in etwa der Fläche von Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Bei kommenden Mondmissionen sollen wieder Menschen auf unserem Trabanten landen. Wenn es ihnen gelingt, vor Ort Wasser zu gewinnen, werden der Aufbau und das dauerhafte Überleben in einer Mondbasis deutlich einfacherer.

(ens)

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