in einem Hochbeet wachsen Mais, Bohnen und Kürbis gemeinsam
Hier wachsen schon Mais und Kürbis. Die Bohnen sind noch nicht gesteckt. Bildrechte: MDR/privat

Gemüsegarten Milpa-Beet: Seit Jahrtausenden erprobte Mischkultur

18. April 2024, 10:49 Uhr

Das Milpa-Beet ist eine Mischkultur aus Mais, Bohnen und Kürbis. Sie wurde von den Ureinwohnern Lateinamerikas überliefert. Die drei Gemüsearten stützen sich gegenseitig, spenden sich Schatten und Nährstoffe. Die Mischkultur gedeiht im Garten, ist mit kleinen Sorten aber auch im Topf auf dem Balkon möglich. Wir erklären Schritt für Schritt, wie ein solches Beet angelegt wird.

Das Milpa-Beet ist eine uralte Mischkultur aus Mais, Bohnen und Kürbis. Milpa bedeutet so viel wie "das nahe Feld". Denn manche Ureinwohner Lateinamerikas wie die Maya bauten Mais, Bohnen und Kürbis in der Nähe ihrer Wohnstätten zusammen auf demselben Feld an. Die einzelnen Gemüse-Arten profitieren dabei voneinander. Der Mais dient den Bohnen als Rankhilfe. Die Bohnen binden Stickstoff aus der Luft und reichern den Nährstoff im Boden an. Der Kürbis beschattet den Boden und schützt ihn vorm Austrocknen. Ein perfektes Trio, das mit wenig Arbeit auf kleiner Fläche einen hohen Ertrag ermöglicht.

Kürbis 1 min
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Milpa-Beet anlegen - Schritt für Schritt

Kürbis und Mais werden ab April zu Hause vorgezogen. Die Jungpflanzen dürfen nach den Eisheiligen ins Beet umziehen. Alternativ können Mais und Kürbis ab Mitte Mai direkt ins Beet gesät werden. Erst wenn der Mais etwa 40 bis 50 Zentimeter hoch ist, kommen die Bohnen ins Beet.

In einer großen Wanne wachsen Kürbis und Mais.
Erst wenn Mais und Kürbis gut gewachsen sind, dürfen die schnellwachsenden Bohnen ins Beet. Bildrechte: MDR/privat

Damit die Pflanzen gut gedeihen, brauchen sie ein sonniges Plätzchen sowie humusreichen Boden, der mit Kompost angereichert ist. Günstig sind auch ein Hochbeet oder ein Palettenbeet.

Milpa-Beet - So wird gepflanzt

Wichtig ist die Anordnung der Pflanzen. Für kleine Milpabeete gilt: Auf einen Quadratmeter werden in einem Dreieck drei Kürbis- sowie drei Maispflanzen gesetzt. Jeweils drei Bohnensamen werden ungefähr zehn bis 20 Zentimeter entfernt von jeder Maispflanze in die Erde gesteckt.

Eine Illustration zeigt ein schwarzes Beet, auf dem gezeichnete Bohnen, Kürbisse und Mais zu sehen sind.
Beim Anbau in Reihen werden die Kürbispflanzen zwischen den Mais gepflanzt. Sie halten den Boden feucht und unkrautfrei. Bildrechte: MDR/Sophia Witt

Auch der Anbau in Reihen ist möglich. Dazu wird Mais im Abstand von 80 Zentimetern gesät. Der Abstand innerhalb der Reihe sollte etwa 40 Zentimeter betragen. Zwischen den Mais kommen die Kürbisse. Sie sollten etwa einen Meter Abstand zueinander haben. Um jede Maispflanze werden kreisförmig im Abstand von etwa zehn Zentimetern die Bohnen gesteckt.

Das Milpa-Beet pflegen

Sind die Bohnen gekeimt, sollten sie eine kleine Rankhilfe bekommen, damit der noch kleine Mais nicht abknickt. Nach ein paar Wochen funktioniert es dann ohne Hilfe. Die Bohnen wachsen am Mais nach oben, die Kürbisse am Boden entlang.

Der Boden sollte unkrautfrei sein. Regelmäßiges Gießen ist wichtig. Besonders Kürbis und Mais haben ab der Blüte einen hohen Wasserbedarf.

Das Milpa-Beet funktioniert auch im Kübel auf dem Balkon: mit kleinwüchsigem Mais, Kürbis und Buschbohnen.

Wer nicht so gerne Kürbis mag, kann stattdessen Zucchini pflanzen. Auch Erbsen statt Bohnen gedeihen gut.

Bildcollage: Gemüsepflanzen stehen auf einem Beet. Kleingartenbesitzerin Nadine Witt und Gärtnerin Brigitte Goss haben Spaß in einem Kleingarten. 17 min
Bildrechte: MDR/ Nadine Witt

MDR (anz)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 20. April 2024 | 09:00 Uhr