Zwei kleine Zucchini an einer Pflanze, eine hat vorne noch eine große, gelbe Blüte
Zucchini bilden im Sommer unermüdlich neue Blüten und Früchte. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Leckeres Gemüse Zucchini: Pflanzen, Ernten und Saatgut gewinnen

Botanischer Name: Cucurbita pepo

10. August 2023, 11:35 Uhr

Zucchini sind ein ertragreiches und pflegeleichtes Gemüse. Schon zwei Pflanzen reichen aus, um eine vierköpfige Familie mit den Früchten zu versorgen. Wer Samen von seinen Zucchini möchte, muss vorsichtig sein. Wir erklären, wie sie Saatgut gewinnen können, das keine fremden Gene enthält. Nur so, wachsen auch im nächsten Jahr Zucchini ohne Giftstoffe.

Zucchini aussäen und pflanzen

Zucchini-Samen können ab Mitte April im Haus einzeln in Töpfchen vorkultiviert werden. Sie keimen nach etwa einer Woche. Haben sie vier bis sechs Blätter und sind die letzten Nachtfröste vorbei, dürfen sie ins Beet. An einem sonnigen, warmen, nährstoffreichen Platz fühlen sich Zucchini wohl. Sie bedecken mit ihren großen Blättern bald einen ganzen Quadratmeter und liefern unter guten Bedingungen unermüdlich Früchte. Aber Vorsicht vor Schnecken. Junge Zucchinipflänzchen zählen zu ihren Leibgerichten. Deshalb brauchen die Pflänzchen Schutz, bis sie so groß sind, dass die Schnecken ihnen nichts mehr anhaben können.

Zucchini pflegen

Die Pflanzen sind Starkzehrer, das heißt, sie sollten mit reichlich Komposterde versorgt werden. Bei Trockenheit benötigen sie viel Wasser und müssen gedüngt werden, damit sich Früchte bilden können. Zucchini brauchen zudem viel Platz, um sich optimal ausbreiten zu können.

Gefüllte Zucchini aus dem Ofen
Bildrechte: "Happy Healthy Food"/ Klaus Arras

Zucchini selbst bestäuben

Es gibt Jahre, in denen die Zucchinipflanze zwar viele Blüten bildet, aber kaum Früchte ansetzen bzw. diese noch in einem sehr jungen Stadium verfaulen. Um das zu verhindern, können Sie ihre Zucchiniblüten manuell bestäuben. Denn die Ursache liegt darin, dass die weiblichen Zucchiniblüten nur unzureichend befruchtet worden.

1. Zucchini bilden eine männliche und eine weibliche Blüte aus. Die weibliche erkennen Sie daran, dass an ihr die eigentliche Zucchinifrucht wächst. Umwickeln sie die junge, noch grüne, weibliche Blüte vorsichtig mit einem Kreppband, so dass sich diese beim Wachsen nicht öffnen kann.

Ein Mann hält eine weibliche und eine männliche Zuchhiniblüte in der Hand
Eine männliche Blüte (links) und eine weibliche Blüte, deren Spitze mit einem Kreppband vorsichtig verschlossen wurde. Bildrechte: MDR/Juliane Maier-Lorenz


2. Wenn die männliche Blüte vollends aufgegangen ist, zupfen Sie von dieser die Blütenblätter ab, so dass nur noch der Pollenstrang zu sehen ist.

Eine männliche Zucchiniblüte
Der Pollenstrang einer männlichen Zucchiniblüte. Bildrechte: MDR/Juliane Maier-Lorenz

3. Nun entfernen Sie vorsichtig das Kreppband an der weiblichen Blüte und öffnen diese. Bestäuben Sie nun mit den Pollen der männlichen Blüte die Pollen der weiblichen. Schließen Sie danach die weibliche Blüte wieder mit dem Kreppband und lassen die Zucchini weiter wachsen. Jetzt dürfte einer ertragreichen Ernte nichts mehr im Weg stehen.

Zucchiniblüten werden zur Saatgutgewinnung bestäubt
"Zucchini-Sex": Die weibliche Blüte wird von der männlichen bestäubt, damit die Frucht weiterwachsen kann. Bildrechte: MDR/Juliane Maier-Lorenz

Außerdem können Sie aus dem Samen dieser Früchte im nächsten Jahr wieder neue Pflanzen ziehen, denn mit der gezielten Befruchtung per Hand haben Sie das Einkreuzen unerwünschter Sorten verhindert. Allerdings empfehlen Gartenexperten, nicht die gleiche Pflanze untereinander zu bestäuben, sondern die männliche Blüte einer anderen Zucchinipflanze zu nehmen.

Vorsicht bei selbst gewonnnenem Saatgut

Wer Saatgut aus Zucchini gewinnen möchte, sollte außerdem beachten, dass diese Frucht im nächsten Jahr giftig sein könnte und bitter schmeckt. Grund ist das darin enthaltene Pflanzengift Cucurbitacin, das von Saatgutbetrieben bei der Gewinnung von Samen "stillgelegt" wird. Der genetische Teil ist im Erbgut inaktiv, aber noch vorhanden und kann durch spontane Mutationen wieder aktiv werden. Schmeckt die selbst gezogene Zucchini also bitter, dann gehört sie auf den Kompost oder in den Biomüll und nicht auf den Teller.

Quelle: MDR Garten

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. August 2023 | 08:30 Uhr