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Es gibt viele Möglichkeiten, wie man mit Wasser den Garten gestalten kann - nicht nur den klassischen Gartenteich. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

FeuchtbiotopVom Sprudelstein bis zum Schwimmteich: Wasser im Garten

09. August 2024, 08:33 Uhr

Wasserstellen sehen dekorativ aus, sorgen für Abkühlung und bieten Tieren einen Ort, um ihren Durst zu stillen. Gerade im Sommer sind sie eine Bereicherung in vielen Gärten. Selbst Balkongärtner müssen nicht auf fließendes, sprudelndes Wasser verzichten. Doch welche Wasserstelle passt zu mir und meinem Garten? Was Sie beim Aussuchen und Anlegen Ihres Brunnens oder Teiches bedenken sollten, lesen Sie hier.

Wasser lässt sich auf verschiedenste Weise bei der Gartengestaltung einsetzen. Die Auswahl reicht von kleinen Brunnen sowie Quell- und Sprudelsteinen über Bachläufe bis hin zu Naturpools, Garten- und Schwimmteichen. Die Größe des Gartens oder Balkons bestimmt, welche Wasserstelle eingerichtet werden kann. Auch der Pflegeaufwand ist unterschiedlich groß, und nicht zuletzt haben beeindruckende Wasserstellen zum Teil stolze Preise.

Sprudelsteine im Garten

Ein schön geformter Stein oder Felsbrocken mit einer Bohrung kann als Sprudelstein dienen. Er hat den Vorteil, dass er nur wenig Platz im Garten einnimmt, kaum Pflege braucht und je nach Form auch für Tiere verlockend ist: Insekten trinken an seinen Rändern, Vögel feuchten ihr Gefieder an. Bei der Form und Farbe des Sprudelsteins entscheidet der Geschmack: Aktuell sind zum Beispiel Dunkelgrau, Anthrazit und Schwarz gefragt, berichtet Thomas Ackermann von Regines Gartenmarkt im thüringischen Schönstedt. Die Steine gibt es in natürlichen Formen oder als Kugeln, Figuren und als zusammengesetzte Brunnen.

Für Sprudelsteine gibt es eine spezielle Beleuchtung, die für besondere Effekte sorgt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Durch das in den Stein gebohrte Loch wird ein Schlauch geschoben, der an die Pumpe angeschlossen ist. Bei den gängigen Systemen ruht der Sprudelstein auf einer stabilen, mit Glasfaser verstärkten Kunststoff-Platte. Darunter befindet sich das Wasserbassin, in dem die Pumpe steht. Das Bassin selbst wird in die Erde eingesetzt. Die Abdeckung kann zum Schluss verborgen werden,  durch Gesteinsbrocken oder Schieferbruch zum Beispiel. Wer seinen Quellstein auch bei Nacht bewundern möchte, stattet den Pumpenschlauch mit einer speziellen LED-Beleuchtung aus. Die wasserdichten Leuchten strahlen das sprudelnde Wasser von unten an - auf Wunsch auch in Farbe.

Ein komplettes Set mit kleinem Stein, Technik, Abdeckung und Bassin gibt es bereits ab etwa 200 Euro. Für einen großen, attraktiven Brocken als Quellstein wird schnell ein hoher drei- bis niedriger vierstelliger Betrag fällig. Auch für Balkon und Terrasse gibt es Lösungen, bei denen kommen Naturstein oder Edelstahl zum Einsatz.

Sprudelndes Wasser lockt gerade an heißen Tagen nicht nur uns Menschen, sondern auch Tiere in den Garten - durstige Bienen oder Vögel zum Beispiel. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Der Klassiker: Bepflanzter Gartenteich

Das Element Wasser findet sich oft auch in Form eines Zier- oder Naturteiches im Garten wieder. Am Anfang steht die Frage, ob ein Teich mit Fischen und attraktiven, aber anspruchsvollen Wasserpflanzen, ein Biotop oder ein Schwimmteich gewünscht und möglich ist. Jede Variante erfordert eine andere Bauweise und Ausstattung.

Für Einsteiger eignet sich ein Biotop - ein vielfältig bepflanzter Naturteich, der verschiedene Tiefenzonen hat. Angelegt wird er am besten mit Lehm oder Folie über einer Sandschicht. Ratsam sind überdies eine Mindestgröße von fünf Quadratmetern und eine Wassertiefe von 80 Zentimetern. Je größer das Gewässer, desto stabiler ist das Gleichgewicht zwischen Lebewesen und Stoffen am und im Teich. Eine Übersicht über passende Pflanzen bieten Gartencenter und Fachmärkte. Rohrkolben und Sauergrasgewächse wie zum Beispiel Seggen helfen dabei, Nährstoffe wie Stickstoff und vor allem Phosphat aus dem Wasser zu ziehen. So wirken sie einem übermäßigen Algenwachstum entgegen.

Sinnvoll ist, den ganzen Sommer über mit einem Käscher den Teich oberflächlich sauber zu halten. Mehr Aufmerksamkeit braucht das Gewässer im Frühling und im Herbst: Verwelktes Laub, Schlamm und anderes Material, dass der Wasserqualität schadet, muss herausgefischt oder abgesaugt werden. Pumpen und Filter sind wichtige Hilfsmittel, um das Teichwasser rein zu halten.

Anleitung zum Nachbauen Von der Zinkwanne zum Mini-Teich

Tjards Wendebourg und seine Frau Barbara haben die alte Zinkwanne auf dem Sperrmüll gefunden. Sie ist völlig durchrostet und hat Löcher wie ein Schweizer Käse. Bildrechte: MDR/Norbert Roßbach
Nachdem sie die Wanne gründlich mit handelsüblichem Spülmittel gereinigt und entfettet haben, ist die Wanne getrocknet. Nun wird sie mit einer Dichtmasse ausgestrichen. Bildrechte: MDR/Norbert Roßbach
Die dauerelastische, graue Dichtmasse enthält spezielle Polyesterfasern, die die Löcher wirklich abdichtet, da sie auch Risse überbrücken. Der Rost unter der Masse verschwindet zwar nicht völlig. Doch für ein paar Jahre wird die Abdichtung halten. Bildrechte: MDR/Norbert Roßbach
Nach dem erneuten Trocknen wird die Wanne befüllt: Unter die Steine und die Wasserpflanzen kommt zunächst ein Stück Teichfolie. Das schützt die Oberfläche vor den Steinen. Damit das Wasser nicht gleich wieder dreckig wird, sollten die Steine vorher abgespült werden. Bildrechte: MDR/Norbert Roßbach
Tjards und Barbara haben Hechtkraut und Rohrkolben in die Wanne gepflanzt. Der Rohrkolben kann auch im Winter in dem neuen Mini-Teich bleiben. Als Höhepunkt bekommt das Wasseridyll einen kleinen Quellstein aus Granit samt Wasserpumpe. Bildrechte: MDR/Norbert Roßbach

Natur-Pool und Schwimmteich

Nicht nur aufs Wasser zu schauen, sondern selbst darin zu plantschen, das machen Natur-Pools und Schwimmteiche möglich. Beim Baden lässt sich gleichzeitig die Natur am Wasser beobachten: Libellen, jagende Schwalben, attraktive Wasserpflanzen und mehr.

Das Anlegen kostet zwischen 15.000 und 50.000 Euro, je nach Größe des Badegewässers. Als Richtwert gilt: Pro Quadratmeter Natur-Pool fallen Baukosten von rund 1.000 Euro an. Bei kleineren Becken liegt diese Summe etwas höher, bei großen Schwimmteichen ist der Quadratmeterpreis geringer.

Empfehlenswert ist in jedem Fall eine Wassertiefe von zwei Metern. Denn je tiefer das Becken ist, desto besser lässt sich das Wasser sauber halten. Ein großer Vorteil von Natur-Pools und Schwimmteichen ist, dass kein Chlor benötigt wird. Schlimmstenfalls baden ein paar Algen mit, dafür belastet keine Chemie die Haut und die Umwelt.

Ein Natur-Pool kann sowohl mit als auch ohne bepflanzte Uferzone angelegt werden. Dank moderner Filtertechnik sind keine riesigen Ausgleichsflächen mehr nötig, die allein der Reinigung des Schwimmteiches dienen.

Dieser Pool verfügt über einen Skimmer-Filter, der das Wasser mit Hilfe eines Filtermediums und ein unterirdisches Rohrsystem sauber hält. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Ein Skimmerfilter sorgt in Verbindung mit einem Filtermedium, das heißt einer besonderen Gesteinsmischung, für sauberes Wasser. Damit das Baden Spaß macht, sollte es möglichst frei von Algen sein, also arm an Nährstoffen.

Ums Absaugen und Putzen kommen die Besitzer nicht herum: Blätter, Schlamm und andere Ablagerungen müssen regelmäßig aus dem Filterbereich entfernt werden. Je nach Verunreinigung sollte alle vier bis acht Wochen abgesaugt werden. Für diesen Arbeitsschritt gibt es eine eigne Öffnung in dem Rohrsystem unter dem Filterbereich, an die der Sauger angeschlossen wird. Tipp von Thomas Ackermann: "Der abgesaugte Schlamm ist ein hervorragender Dünger für den Garten." Das Filtermedium an sich hat eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren. Der Schwimmbereich kann nach Bedarf gereinigt werden.

Bei diesem Natur-Pool wurde der Filterbereich geöffnet. Da es sich um eine Musteranlage handelt, liegt der Filter direkt neben dem Einstieg zum Becken - das muss aber nicht sein. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Radiogarten | 10. August 2024 | 08:30 Uhr