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KlimawandelFünf Insekten, die jetzt bei uns heimisch werden

23. Oktober 2023, 10:41 Uhr

Holzbiene, Gottesanbeterin und Weinhähnchen: Durch den Klimawandel werden neue Insekten in unseren Gärten heimisch. Sie erobern das Terrain und machen sich - wie die Blauschwarze Holzbiene - beispielsweise als Bestäuber nützlich. Ganz nebenbei verändern sich auch die typischen Geräusche im Garten.

Das Weinhähnchen

Das Weinhähnchen ist eine Blütenschrecke. Es mag es gerne warm, daher breitet es sich nun zunehmend auch in Deutschland aus. Früher fand man es nur in den wärmeren Regionen, wie im Weinanbaugebieten am Rhein und an der Mosel. Heute bezirzt es all unsere Gärten mit seinem eigenartigen Sirren.

Das Weinhähnchen fällt vor allem durch sein eigenartiges Sirren auf. Bildrechte: MDR

Die Gottesanbeterin

Die Gottesanbeterin stammt eigentlich aus dem Mittelmeerraum. Aber durch den Klimawandel kann sie sich immer weiter nach Norden ausbreiten. Verglichen mit anderen bei uns vorkommenden Insekten ist die Gottesanbeterin sehr groß: Weibchen werden bis zu acht, Männchen bis zu sechs Zentimeter groß. Trotzdem ist sie schwer zu finden, denn ihre Gestalt und Färbung passt sich ihrer Umgebung perfekt an.

Die Blauschwarze Holzbiene

Die Blauschwarze Holzbiene kam früher nur in besonders warmen Regionen vor, angesichts der Klimaerwärmung konnte sie sich nun allmählich über ganz Deutschland auszubreiten. Sie nutzt Totholz, um dort ihre sogenannten "Liniennester" zu bauen. Dazu nagt sie sich in das Holz hinein und legt ihre Eier in die Gänge. Diese verschließt sie dann wieder mit einer Mischung aus Holzspänen und Sekret, sodass sich die Eier geschützt entwickeln können.

Wer den dicken Brummer im Garten trifft, kann sich freuen: Die schwarze Holzbiene ist ein fleißiger Bestäuber. Es lohnt sich also, ihr im Garten einen Totholzhaufen oder einen abgestorbenen Baumstamm und ausreichend Nahrungsquellen als Lebensraum anzubieten.

Die Blauschwarze Holzbiene zählt zu den Insekten, die vor einigen Jahren sehr selten waren, aber mittlerweile immer häufiger anzutreffen sind. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Die Dolchwespe

Die ein bis sechs Zentimeter große Dolchwespe hat eine für Gärtner sehr praktische Eigenschaft: Sie riecht Engerlinge (fleischige Larven von bspw. Rosenkäfern oder Maikäfern) im Kompost oder in den Beeten, gräbt sich zu ihnen durch und legt dann auf ihnen ihre Eier ab. Sobald die Larven der Dolchwespen schlüpfen, ernähren sie sich von den Engerlingen. Sie sind also ein natürlicher Schutz gegen Wurzelfraß durch die hungrigen Engerlinge.

Die weiblichen Dolchwespen besitzen zwar einen Stachel, sind im Grunde aber sehr friedfertig. Sie setzen diesen nur im äußersten Notfall ein.

Dolchwespen sind friedliche Tiere. Ihren Stachel setzen die Weibchen nur im Notfall ein. Bildrechte: MDR

Der Trauer-Rosenkäfer

Auch der Trauer-Rosenkäfer kommt ursprünglich aus wärmeren Regionen und lebt nun bei uns im Garten - am liebsten auf den Rosenblüten. Er ist glänzend-schwarz gefärbt und hat viele weiße Punkte auf dem Rücken und am Bauch. Er legt seine Eier auf dem Boden ab, sodass sich die Larven von Pflanzenresten und Wurzeln ernähren können. Die erwachsenen Rosenkäfer ernähren sich von Blütenpollen. Doch keine Angst: Der Trauer-Rosenkäfer wird nicht als Schädling eingestuft. Sein Fraß nimmt keine großen Ausmaße an.

Keine Angst vorm Trauer-Rosenkäfer. Er ist kein Schädling. Bildrechte: MDR

Quelle: Dorte Stünzner, Diplom-Biologin und Tierfilmerin/MDR Garten (eta)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 15. Oktober 2023 | 08:30 Uhr