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Lebensräume bietenFünf Tipps für den Start ins naturnahe Gärtnern

13. August 2024, 12:53 Uhr

Schon kleine Veränderungen sorgen für mehr Artenvielfalt im Garten. Das können der Bau einer Benjeshecke oder das Ansäen einer Blühwiese sein. Wir haben fünf einfache Tipps fürs Gärtnern, um heimischen Pflanzen, Insekten und Vögeln im Garten zu helfen. So können wir alle zur Biodiversität beitragen.

1. Die Wahl der Pflanzen

Wenn du Pflanzen für deinen Garten kaufst, achte darauf, dass sie insektenfreundlich und möglichst bei uns heimisch sind. Offene Blüten sind ein gutes Zeichen dafür, dass Insekten die Pflanzen mögen. Gefüllte Blüten sehen zwar schön aus, bieten Insekten aber keine Nahrung.

Noch besser sind Pflanzen, die in deiner Gegend wachsen. Schau am besten in einer regionalen Gärtnerei vorbei und kaufe dir Pflanzen oder Saatgut, das an deine Region angepasst ist. Darüber freuen sich nicht nur die Tiere, auch dir erspart das eine Menge Arbeit beim Gärtnern. Diesen Tipp gibt auch Karsten Künzler, Hobbygärtner aus Rastenberg in Thüringen, seinen Gästen, wenn sie ihn in seinem naturnahen Garten besuchen. Er versucht bereits seit über 30 Jahren, seinen Garten im Einklang mit der Natur zu gestalten.

2. Lebensräume für Tiere schaffen

Tiere freuen sich über Verstecke für den Winter und Rückzugsorte, in denen ihr Nachwuchs geboren werden kann. Das können ganz unterschiedliche Lebensräume sein. Und einige davon finden in jedem Garten Platz.

So hilfst du Tieren im Garten:

Karsten Künzler hat in seinem Garten viele verschiedene Lebensräume geschaffen. Er hofft darauf, dass in seiner selbst gebauten Natursteinmauer bald Eidechsen einziehen.

3. Nahrungsquellen anbieten

Tiere brauchen aber nicht nur Plätze um Nachwuchs aufzuziehen oder um Eier abzulegen. Sie brauchen auch Futter. Ein Brennesselbeet alleine bringt zum Beispiel den Faltern leider nichts. Dort ernähren sich zwar die Raupen, doch die Falter gehen leer aus. Daher sollte daneben immer eine Nahrungsquelle mit Blumen für Falter vorhanden sein.

Auch für die Vögel reicht ein Nistkasten allein nicht aus, um dort zum Brüten zu kommen. Obstbäume, heimische Sträucher und Stauden oder andere Pflanzen, die Insekten und Vögel anlocken, sind unbedingt notwendig.

Staudenbeete und wilde Wiesen bieten vielen Tieren Futter und Unterschlupf. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

4. Strukturen schaffen und den Platz ausnutzen

Der Carport braucht ein neues Dach? Wie wäre es mit einer Dachbegrünung? Wenn sowieso Veränderungen anstehen, lassen sich diese leicht anpassen, um den Garten naturnaher zu gestalten. Dabei gilt die Devise: "Je mehr Strukturen im Garten vorhanden sind, desto besser ist es für die Insekten", so die Erfahrung von Gärtner Karsten Künzler.

Auch der Verzicht auf Hecken wie Thujas trägt zum Artenschutz bei. Eine Benjeshecke aus altem Strauchschnitt oder eine gemischte Hecke sehen nicht nur toll aus, sie bieten vielen Lebewesen ein Zuhause.

5. Düngemittel gegen natürlichen Dünger austauschen

Ein weiterer, leicht umsetzbarer Schritt in Richtung naturnahe Garten ist der Verzicht auf konventionellen, syntetischen Dünger. Karsten Künzler setzt bereits seit Jahren auf Kompost und Mulch.

Den Kompost stellt er in einer Ecke seines Gartens selber her. Er lässt sich aber auch auf Kompostieranlagen erwerben.

Zum Mulchen der Gemüsebeete nutzt er samenfreien Grasschnitt. Den verteilt er großzügig zwischen den jungen Pflänzchen. So bleibt der Boden länger feucht und wird mit frischen Nährstoffen versorgt.

Die Möhren wachsen bei Karsten Künzler dank der Mulchschicht kräftig. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

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Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 24. Februar 2024 | 09:05 Uhr