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Purpurglöckchen kommen vor allem als Pflanzenteppich gut zur Geltung. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

HerbstgartenHeuchera: Purpurglöckchen für Kübel und Beet

02. November 2023, 10:33 Uhr

Heuchera - auch Purpurglöckchen genannt - gibt es mit vielen unterschiedlichen Blattformen und -farben. Bis September schweben Rispen mit weißen bis purpurfarbenen Glöckchen über den Blättern. Wir geben Tipps, wie Sie die Blattschmuckstaude im eigenen Garten erfolgreich kultivieren können und was Sie dabei beachten sollten. Beraten hat uns unter anderem Pflanzenplaner Daniel Zugwurst vom egapark in Erfurt.

Heuchera werden umgangssprachlich Purpurglöckchen genannt. Die Pflanzen aus der Familie der Steinbrechgewächse bringen Farbe in unsere Gärten. Die hübschen Blüten sind hierbei durch gekonnte Zuchtarbeit längst in den Hintergrund gerückt. Stattdessen gibt es unzählige buntlaubige Sorten dieser immergrünen Stauden. Die Heuchera stammt aus den Laubwäldern Nordamerikas und den Gebirgen Mexikos.

Auf einen Blick
HeimatNordamerika, Mexiko
PflanzenfamilieSteinbrechgewächse (Saxifragaceae)
WuchsDie Gruppen oder Polster bildende Staude wird bis zu 40 Zentimeter hoch und breit. Daran wachsen herzförmig, gelappte, marmorierte, wintergrüne, teils farbige Blätter.
BlüteDie Optik der Blüte variiert in Größe und Form je nach Sorte. Sie gibt es in weiß, rosa bis karminrot; in Glocken- und Rispenform. Blütezeit ist von Mai bis Juli.
Früchtenein
Standorthalbschattig bis schattig
Bodendurchlässiger, humoser, lehmiger Boden
Winterhartja
Mehrjährigja
VermehrungTeilung, Stecklinge (ggf. Aussaat im Frühjahr)
BesonderheitenHauptsächlich kommt die Staude wegen ihres dekorativen Laubes zum Einsatz. Sie eignet sich aber nicht nur für einen Einsatz im Beet oder Steingarten, sondern auch im Topf oder Kübel.

Auch ohne Blüten sind die Blätter der Heuchera eine Zier. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Heuchera pflanzen

Je nach Wuchs sollten fünf bis sechs Heucheras auf einen Quadratmeter gepflanzt werden. Es empfiehlt sich, nicht zu viele, verschiedene Sorten in einem Garten anzupflanzen, da dies unter Umständen unruhig wirken kann. Hier ist weniger mehr: Durch wenige Sorten in größerer Stückzahl entsteht ein gleichmäßiges Pflanzenbild im Garten.

Aufgrund ihrer Rhizom-Bildung schiebt sich die Pflanze immer weiter aus dem Boden heraus. Deshalb sollte sie immer mal wieder tiefer eingebuddelt werden. Alternativ bietet sich eine Rundumerhöhung an.

Heucheras mögen Halbschatten. Generell gilt die Faustregel: Je dunkler ihre Blätter, desto mehr Sonne vertragen sie. Wenn die Blätter der dunklen Sorten zu wenig Sonne abbekommen, vergrünen sie.

Das Farbspektrum der Heuchera-Blätter reicht von gelb über violett und rot bis fast schwarz, auch mehrfarbige Sorten sind keine Seltenheit. Zwischen April und September schweben Blütenrispen mit kleinen weißen, rosa- oder purpurfarbenen Glöckchen über den Blättern. Die Rispen werden je nach Sorte 40 bis 80 Zentimeter hoch.

Herbstgarten Vorgestellt: Verschiedene Heuchera-Sorten im Bild

'Marmelade' heißt wie ein Brotaufstrich und sieht aus wie Lollo-Salat, gehört aber zu den Heucheras. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Auch die Heuchera 'Key Lime Pie' kann eine gewisse Ähnlichkeit zu Kopfsalat nicht verleugnen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die Heuchera 'Creme Brulee' (vordere Reihe) erinnert mit ihrer Karamell-Färbung an das gleichnamige Dessert. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Auch die Sorte 'Mocha' heißt wie ein Lebensmittel. Aufgrund ihrer dunklen Blätter mag sie auch sonnige Standorte. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die Blüten der 'Georgia Peach' sind, wie bei den meisten Heucheras, weiß eingefärbt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die Blätter des Purpurglöckchens 'Herkules' erinnern an Efeu. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Mit ihren hellgrünen Blättern verträgt die 'Paris' Sonne eher nicht so gut. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
'Paris' wird mit ihren roten Blüten und dem grünen Laub auch gern als Schnittblume verwendet. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die Heuchera 'Villosa var macrorrhizum' trägt auffälligere Rispenstände als ihre Verwandten. Ihr helles Grün springt im Garten ins Auge. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
'Sweet Tea' zählt zu den Heuchera-Klassikern. Ihre Blüten strahlen in weiß, ihr Laub wird durch verschiedene Bronze-, Braun- oder Karamelltöne geprägt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Das Laub ist ebenfalls dunkelviolett und gibt der Pflanze ihren Namen. Der Schleier auf den Blättern sieht aus, als hätte sich Raureif über die Blätter gelegt. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Bei der Heucherella, hier die Sorte 'Kimono', handelt es sich um eine Sonderform der Purpurglöckchen. Bei ihr wurde die Schaumblüte (Tirella) mit der Heuchera gekreuzt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Heuchera pflegen

Am richtigen Standor gepflanzt, sind Purpurglöckchen pflegeleicht.

Die aus den Wäldern Nordamerikas stammende Staude bevorzugt humosen, wasserdurchlässigen Boden. Sie wächst im Kübel gut, ist aber auch im Topf eine schöne Pflanze zum Kombinieren.

Hitze und Trockenstress bekommt den Pflanzen nicht, daher sollten sie im Sommer gegossen werden. Der Wasserbedarf ist bei sonnigem Stand deutlich erhöht. Staunässe sollte aber unbedingt vermieden werden.

Das Purpurglöckchen ist winterhart, seine Blätter sind wintergrün. Mit Laubkompost können die Purpurglöckchen zusätzliche Nährstoffe erhalten. In milden Wintern halten Purpurglöckchen sogar ihr Laub, durch die Ausbringung von Rindenmulch lässt sich die Winterhärte der Blätter erhöhen.

Ansonsten bedarf die Staude im Winter keiner speziellen Pflegemaßnahmen und gehört zu den mehrjährigen Pflanzen. Wenn das Purpurglöckchen verblüht ist, sollten allerdings die Blütenstände ausgeputzt werden.

Heuchera vermehren

Die Vermehrung des Purpurglöckchens ist sehr einfach durch Teilung möglich. Hierbei wird die Staude ausgegraben und per Hand oder Spaten in mehrere Teile mit Blättern und Wurzeln aufgespalten und wieder eingesetzt. Die Vermehrung durch Samen ist nur bei den natürlichen Arten, nicht aber bei den Zuchtformen möglich, da diese meist unfruchtbar sind oder völlig anders aussehende Pflanzen entstehen würden.

Schädlinge und Krankheiten

Bei den älteren Sorten gab es öfter Probleme mit Würmern (Nematoden). Durch Züchtung ließ sich dieser Schädling immer weiter verdrängen. Bei den modernen Sorten gibt es nur noch Probleme mit Mehltau. Der kann immer dann auftreten, wenn es bei schöner Witterung zu Tauablagerungen auf den Blättern kommt. Pilzerkrankungen lassen sich jedoch vermeiden, indem man die Pflanzen nicht zu tief in die Erde einsetzt, sie nicht zu spät am Abend gießt und die Blätter dabei nicht benässt.

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. September 2023 | 08:30 Uhr

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