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Orchideen kennen und pflegen

Ist Orchidee gleich Orchidee?

Nein, Orchideen sind eine riesige Pflanzenfamilie mit etwa 25.000 Arten. Die Pflanzen, die wir in unseren Wohnungen kultivieren, bilden nur einen kleinen Ausschnitt der Orchideenwelt. Unsere Zimmerorchideen stammen meist aus den Tropen und Subtropen. Allerdings kommen Orchideen weltweit in fast allen Klimazonen vor - mit Ausnahme der Wüsten und der Pole. Sie wachsen auch in hiesigen Breitengraden und sind wegen ihrer Seltenheit streng geschützt.

Welche Orchideen-Arten werden hierzulande am meisten kultiviert?

Wenn man in Deutschland von Orchideen spricht, sind damit in der Regel Arten aus der Gattung Phalaenopsis gemeint, die auch unter den Populärnamen Schmetterlingsorchidee, Nachtfalterorchidee oder Malaienblume bekannt sind. Sie kommen aus den Regenwäldern Südostasiens und sind die am meisten gekauften blühenden Zimmerpflanzen. Die ohnehin schon große Pflanzengattung mit ihren zahlreichen Arten wird durch eine kaum zu überschauende Anzahl an Zucht-Hybriden noch erweitert. Neben diesem Löwenanteil der Phalaenopsis-Orchideen gehören Cattleya, Dendrobium, Vanda und Cymbidium zu den bekannteren Orchideen-Gattungen.

Werden verschiedene Orchideengattungen und -arten unterschiedlich gepflegt?

Jein, die meisten der hierzulande kultivierten Orchideen sind epiphytisch wachsende Pflanzen des tropischen Regenwaldes. Daher sind ihre Pflegeansprüche auch recht ähnlich. Staunässe und pralle Sommersonne mag keine Orchidee, vielmehr sollten die Pflanzen je nach Jahreszeit ein Mal pro Woche (Sommer) bis ein Mal alle zwei, drei Wochen durchdringend gewässert werden. Auch benötigen Orchideen zwar viel Licht, vertragen aber keine direkte Sommersonne. Wesentliche Unterschiede gibt es jedoch bei der jeweiligen Zimmertemperatur. Während Phalaenopsis es mit 20 bis 22 Grad Celsius gern warm hat, lieben es andere Orchideengattungen - wie beispielsweise Dendrobium oder Cymbium - kühler. Manche brauchen sogar einen Kältereiz, um überhaupt zu blühen. Auch beim Rückschnitt nach der Blüte gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Orchideen-Gattungen.

Stehen alle Orchideen unter Naturschutz?

Wild wachsende Orchideen dürfen in Deutschland grundsätzlich nicht aus der freien Natur entnommen werden. Dafür sind sie zu selten. Auch das Umsetzen in den eigenen Garten ist verboten - ohnehin wachsen Orchideen dort in der Regel nicht wieder an, denn sie sind auf spezielle Standortbedingungen angewiesen. Die im Handel erhältlichen tropischen Orchideen müssen aus einer Zucht stammen, dafür müssen Importeure und Händler Sorge tragen. Im Zweifelsfall sollten Sie eine sogenannte CITES-Bescheinigung (Convention of International Trade in Endangered Species) vom Verkäufer verlangen, die garantiert, dass die Naturschutzbestimmungen eingehalten wurden. Auf diese Weise sollen die natürlichen Orchideenvorkommen in den Herkunftsländern geschützt werden. Bringen Sie also lieber keine Orchideen aus dem Urlaub mit, sondern kaufen Sie sie besser im hiesigen Handel. Leider steht der Lebensraum der Orchideen - seien es nun (sub)tropische Regen- und Bergwälder oder heimische Feuchtwiesen - weltweit unter Druck. Naturschutz ist deshalb auch unbedingt Orchideenschutz.

Gibt es unter den Orchideen auch Nutzpflanzen?

Im Vergleich zu ihrer Bedeutung als Zierpflanze, spielen Orchideen als Nutzpflanzen eine untergeordnete Rolle. Wichtigste und bekannteste Vertreterin ist die Gewürz-Vanille (Vanilla planifolia). Das beliebte Gewürz wird aus den länglichen Samenkapseln der grün-gelblich blühenden Kletterpflanze gewonnen. Die Kapseln werden zu diesem Zweck fermentiert. Neben Safran zählt die echte Vanille zu den teuersten Gewürzen der Welt.

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